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und die Poker-Hoelle

und die Poker-Hoelle

Titel: und die Poker-Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Stacheln. »Und den ersten und vierten Buchstaben –«
    Ein lautes Platschen! Unüberhörbar! Als wäre jemand ins Wasser gefallen!
    »Mierda!«, fluchte jemand wütend.
    »Da ist wer!«, stieß Bob hervor.
    »Weg hier! Schnell!«
    Doch Richie hatte sich noch nicht einmal umgedreht, als sie die Strahlen zweier Taschenlampen erfassten.
    »Ihr bleibt, wo ihr seid!«
    »Jackie Jin!«, hauchte Justus. Er hatte die Stimme sofort wiedererkannt.
    »Keinen Schritt, ich warne euch!«, drohte der Chinese und ließ wie zur Bestätigung den Hahn eines Revolvers knacken.
    Die vier Jungen hatten keine Wahl. Sie mussten bleiben. Diesmal war an eine Flucht nicht zu denken.
    Ein paar Augenblick später standen Jin und zwei seiner Männer vor ihnen. Einer der beiden war der Latino, klatschnass bis zur Hüfte. Offenbar war er tatsächlich ins Wasser gefallen.
    »So sieht man sich wieder, Babyface.« Jin grinste Justus spöttisch an. »Ich war vorhin wirklich mächtig erstaunt, als ich dich zusammen mit Richie in dem Pick-up sah. Nachdem mir Benni gesagt hatte, wo er dich schon mal gesehen hat, konnte ich den Bullen zwar entwischen. Aber mein Casino ging hoch, und das hat mich ziemlich geärgert. Deswegen hätte ich mich ohnehin noch einmal an dich gewandt.« Der Gauner lächelte hämisch. »Doch jetzt bin ich wegen dir hier, Richie.« Er leuchtete dem jungen Mann ins Gesicht. »Eigentlich wäre ich dir gerne unauffällig gefolgt, bis du mich zu den 20 Mios deines Onkels führst. Aber Juan war leider so dämlich, in die Gülle zu fallen.« Jin nickte zu dem Latino hinüber, der auch reichlich belämmert dreinblickte. »Daher werden wir die Sache ab jetzt gemeinsam zu Ende bringen. Und damit du nicht plötzlich an völliger Begriffsstutzigkeit erkrankst, nehmen wir einen deiner neuen Freunde mit.« Der Gangster blickte kurz von einem Fragezeichen zum anderen und zog dann grob Bob zu sich her. »Ich glaube, wenn ich dem Jüngelchen hier ’ne Knarre an den Kopf halte, fällt dir sehr schnell ein, wo dein Onkel die Kohle für dich versteckt hat, oder?«
    »Aber Sie können doch –«, platzte es aus Justus heraus.
    Doch Jin fuhr ihm sofort über den Mund. »Und ihr beiden haltet hübsch still. Ein Wort zu den Bullen, und ihr habt einen Freund weniger, ist das klar?«
    Justus und Peter sagten nichts. Gelähmt vor Angst blickten sie Richie und Bob an, denen ebenfalls das Entsetzen ins Gesicht geschrieben stand.
    »Und wenn ihr schön brav seid und die Krallenhand tatsächlich 20 Millionen Eier gebunkert hat, lasse ich vielleicht auch wegen dem Casino mit mir reden. Aber nur vielleicht.« Jin zwinkerte Justus und Peter boshaft zu. »Und das«, er nahm Justus den Zettel mit dem Rebus aus der Hand, »gibst du mir.« Dann bohrte er Bob den Lauf seiner Waffe in den Rücken, schubste Richie vor sich her und lief mit seinen beiden Männern in das Dunkel des Kanalschachtes.

River
    »Oh Gott! Just!« Peter sah den fünf dunklen Schemen hinterher, die im wippenden Schein der Taschenlampen immer kleiner wurden. Nass und hohl verhallten ihre Schritte im Schacht. »Was … machen wir jetzt?« Der Zweite Detektiv brachte kaum ein Wort heraus, so schockiert war er.
    »Peter, nicht jetzt, nicht jetzt. Sei bitte leise.« Justus hatte die Augen geschlossen und das Gesicht fast vollständig in seinen Händen vergraben.
    »Wie? Nicht jetzt?« Peter schaute nicht seinen Freund an. Weit vorne verschwand gerade Jin als Letzter um die Ecke.
    »Ich muss mich konzentrieren, Zweiter!«, sagte Justus mit Nachdruck. »Ich muss mich an dieses Rebusrätsel erinnern! Sonst ist es weg!«
    »Ach komm, das ist doch un–«
    »Peter! Bitte!«
    Der Zweite Detektiv verstummte. Offenbar meinte es Justus ernst. Obwohl sie nur ein paar Momente Zeit gehabt hatten, einen Blick auf das Rätsel zu werfen, versuchte er sich an die Bilder und Zeichen zu erinnern. Für Peter war es zwar vollkommen unvorstellbar, dass jemandem das gelingen könnte. Andererseits wusste er, dass Justus über ein nahezu fotografisches Gedächtnis verfügte …
    »Lass uns zurück zum Pick-up gehen«, sagte Justus verhalten, ohne die Augen zu öffnen. »Da drin müssen irgendwo ein Block und ein Stift liegen.«
    »Okay.« Peter nickte. Dann ging er langsam voraus, während Justus leise vor sich hinmurmelte.
    Als sie am Pick-up ankamen, hatte der erste Detektiv die Lider nur so weit geöffnet, dass er gerade sah, wohin er lief. Er war hoch konzentriert, achtete auf nichts um sich herum, atmete kaum.

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