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...und Don Camillo mittendrin...

...und Don Camillo mittendrin...

Titel: ...und Don Camillo mittendrin... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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regnete immer noch, und gegen Mitternacht nahm der Regen an Heftigkeit zu. Um ein Uhr ging das gleiche Theaterspektakel mit Donner und Blitz, wie in der Nacht zuvor, aufs neue los.
    Um zwei hörte man ein Getöse, das die halbe Gemeinde weckte. Um zehn nach zwei war das ganze Dorf wach, weil ein Haus auf der Piazza brannte: es war das Volkshaus.
    Ein Blitz hatte eingeschlagen und es in Brand gesteckt. Als Don Camillo auf dem Dorfplatz erschien, war dieser schon voll von Menschen, und der Smilzo und seine Truppe hatten das Feuer bereits unter Kontrolle. Das Dach des Volkshauses war völlig zerstört, ein Teil der Balken ebenfalls, und der Rest hatte sich in rauchende Holzkohle verwandelt.
    Don Camillo schaffte es irgendwie, zufällig neben Peppone zu stehen zu kommen.
    «Hübsche Arbeit», bemerkte Don Camillo ungerührt. «Man muß zugeben, daß die Blitze recht gewissenhaft sind!»
    Peppone drehte sich um.
    «Magst du eine halbe Toscana ?» fragte ihn Don Camillo.
    «Ich rauche nicht», antwortete Peppone düster.
    «Nun, das ist vernünftig. Das Volkshaus raucht schon zur Genüge! Auf jeden Fall finde ich es schade. Wenn du nicht rauchst, wie kann ich dann sagen: Merk dir, nicht Karthago, sondern Rom ist niedergebrannt.»
    «Sehr erfreut!» brummte Peppone. «Rom soll krepieren mit all den Schwarzröcken, die’s dort hat!»
    Don Camillo schüttelte das Haupt und sagte laut und bedeutungsvoll:
    «Gottes Zorn soll man nicht herausfordern. Hast du gesehen, was deine lästerlichen Worte von heute früh erreicht haben?»
    Die Wut sprühte Peppone aus allen Poren.
    «Kein Grund, wütend zu sein», riet ihm Don Camillo. «Jetzt tritt der Plan der C.G.I.L., des italienischen Gewerkschaftsbundes, in Funktion, und dann kommt alles wieder in Ordnung.»
    Peppone stellte sich mit geballten Fäusten vor Don Camillo.
    «In drei Tagen, Herr Hochwürden, ist das Dach repariert! Wir brauchen da keine Pläne», schimpfte er. «Hier befehlen wir!»
    «Sehr gut, Herr Bürgermeister», antwortete Don Camillo leise. «So kannst du zwei Dinge auf einen Streich erledigen. Wenn du beim Gemeinderat die Ausgaben für das Volkshaus durchdrückst, dann kannst du gleichzeitig auch die Ausgaben für das Kirchturmdach bereitstellen lassen.»
    «Ich denke nicht daran!» sagte Peppone. «Laßt Euch das Geld von Amerika geben! Das Volkshaus ist ein gemeinnütziges Gebäude, die Kirche ist nur ein Gebäude von privatem Nutzen!»
    Don Camillo steckte seine halbe Toscana-Zigarre an.
    «Wahrlich, das war ein rechter Blitz», bemerkte er, «ein weitaus tüchtigerer Blitz als meiner. Hat einen herrlichen Krach gemacht und einen netten Schaden angerichtet. So einen Blitz sollte man sich wohl näher ansehen. Ich werde es dem Maresciallo sagen, wenn er kommt.»
    «Kümmert Euch um Euren eigenen Dreck!» sagte Peppone.
    «Gewiß. Mich interessiert nur, daß du mir mein Kirchturmdach in Ordnung bringen läßt.»
    Peppone warf ihm einen finsteren Blick zu.
    «Abgemacht», knirschte er, «aber eines Tages werdet Ihr mir alles büßen!»
    Don Camillo machte sich zum Pfarrhaus auf, weil nichts mehr zu sehen, zu hören oder zu sagen war, was von Interesse gewesen wäre. Er hatte die Absicht, sofort ins Pfarrhaus zu gehen, aber er wußte, daß Christus ihn erwartete.
    «Don Camillo», sagte Christus streng, als er vor ihm in der halbdunklen Kirche niederkniete. «Dankst du mir nicht, daß der Blitz, ganz so wie du es wolltest , in das Volkshaus eingeschlagen hat?»
    «Nein», flüsterte Don Camillo gesenkten Hauptes. «Der Blitzschlag gehört zu den natürlichen Dingen, die Gottes Vorsehung unterstehen. Man darf nicht denken, daß Gott die Winde, die Wolken, die Blitze und den Donner bemühen würde, nur um einem unglückseligen Landpfarrer eine Freude zu machen, indem er die paar Ziegel vom Dach eines Volkspavillons fegt.»
    «Ja», sagte Christus, «und überdies kann man sich nicht denken, daß Gott ein Unwetter zum Anlaß nimmt, um eine Bombe auf das Dach eines Volkshauses zu werfen. Eine solche Schurkerei konnte nur ein unglückseliger Landpfarrer begehen.»
    Don Camillo breitete die Arme aus:
    «Ja, Jesus, doch auch in dieser Schandtat zeigt sich Gottes Wohlwollen. Wenn dieser unselige, vom Teufel aufgestachelte Landpfarrer keine Bombe auf das Volkshausdach geworfen hätte, um diese Bombe wie einen Vergeltungsblitz einschlagen zu lassen, dann wäre der auf dem Dachboden versteckte

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