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und ein Geist aus alten Zeiten

und ein Geist aus alten Zeiten

Titel: und ein Geist aus alten Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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steigen zu lassen. Sie wirbelte um die eigene Achse bis hoch unter die Glaskuppel. Dabei schien sie immer kleiner zu werden, da Flora ihre Erdmagie benutzte, um die Kräfte des Geistes zu schwächen.
    Marina, Flora und Sky ließen ihre Hände sinken und warteten.
    »Sie verschwindet«, murmelte Sky mit einem Seufzer der Erleichterung.
    Einen Moment herrschte absolute Stille. Die Mädchen bewegten sich langsam im Kreis, sie blickten immer noch nach oben.
    »Nein!«, rief Flame. »Sie kommt zurück!«
    In diesem Moment verdoppelte der Geist seine Größe und fuhr auf Flame zu. »Ha, ha, ha, ha …«, lachte er sein keckerndes Lachen.
    Flame war außer sich. Sie richtete sich kerzengrade auf und hob ihre rechte Hand. »Wie kannst du es wagen, uns wehzutun!«, schrie sie und richtete ihre Finger auf den Geist.
    Als er auf sie zuschoss, setzte Flame jeden Funken Magie ein, der ihr zur Verfügung stand.
    Ein gewaltiger Magieblitz entlud sich aus ihren Fingern und traf den schwarzen Schatten. Es ertönte ein furchtbarer Schrei, ein Funken hellen Lichts flammte auf, dann war sie fort.
    Die Cantrip-Schwestern standen in der Mitte des Turmzimmers und warteten mit wild klopfenden Herzen. Sie sahen sich aufmerksam um. Keine sprach ein Wort. Schließlich sagte Marina: »Ich glaube, sie ist weg.«
    »Für den Moment zumindest«, murmelte Flame und sah ihre Hand an. »Mensch, das war ganz schön starke Magie.«
    »Wie hast du das geschafft?«, fragte Marina. Im Arm hielt sie immer noch Archie.
    Flame schüttelte den Kopf. »Ich war so wütend und meine Kräfte schienen ins Unermessliche zu wachsen.«
    »Dann pass besser gut auf, Schwesterherz. Du weißt, was mit Grandma passiert ist, als sie wütend wurde und ihre Kräfte gegen Glenda einsetzte«, sagte Marina warnend.
    Flame warf ihr einen nachdenklichen Blick zu und nickte.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Marina Flame.
    Ihre große Schwester nickte. »Meine Finger kribbeln noch, aber ich glaube, sie sind okay.«
    »Wird der Geist zurückkommen?«, flüsterte Sky.
    »Davon gehe ich aus«, sagte Flame und blickte zur Glaskuppel hoch. »Ich denke, wir sind für den Moment in Sicherheit, aber wir müssen so bald wie möglich durch das Portal gehen.«
    Erleichtert kamen die vier Mädchen zusammen und umarmten sich fest. Archie leckte ihre Hände, während sie ihn streichelten.
    »Kommt, gehen wir nach unten«, sagte Marina.
    »Wir müssen Archie zurück in die Küche bringen«, sagte Flora. »Mum flippt aus, wenn sie merkt, dass er hier oben war.«
    Die vier Schwestern sahen sich ein letztes Mal im Turmzimmer um. Alles war ruhig.
    Sie stiegen vorsichtig die wackligen Holzstufen hinunter, schlossen die Tür zum Turm und schlichen sich über den Dachbodenflur. An der Treppe angelangt, spähten sie über das Geländer in die Halle. Von unten hörten sie ihre Mutter rufen: »Auf Wiedersehen«, als sie die Haustür hinter ihrem Klavierschüler schloss.
    Dann klingelte das Telefon, und Mum nahm ab. »Charles, hallo! Wir haben uns gedacht, dass du heute noch anrufen würdest. Kommst du dieses Wochenende vorbei?«
    Die Cantrip-Schwestern beobachteten, wie sie mit dem Telefon ins Esszimmer ging. Schnell liefen sie so leise wie möglich die Treppe hinab.
    »Sie spricht mit Charles Smythson«, flüsterte Flora.
    »Ich wünschte, er würde nicht herkommen«, stöhnte Flame. »Es gibt auch so schon genug, worüber wir uns den Kopf zerbrechen müssen.«
    Im Esszimmer scherzte und lachte Mum mit Charles. Die vier Mädchen huschten an der Tür vorbei. Sie waren kaum in der Küche und hatten Archie in sein Körbchen gesetzt, als Dad durch die Haustür hereinkam. Er durchquerte mit großen Schritten die Halle, steckte seinen Kopf ins Esszimmer und winkte Mum zu, dann marschierte er in die Küche.
    »Guten Abend, meine Mädchen!«, sagte er lächelnd und warf seine lederne Aktentasche auf den Tisch. »Was habt ihr so getrieben?«
    Flame lächelte trocken. »Das würdest du uns nie im Leben glauben!«
    »Wollen wir wetten?«, konterte er, wurde aber von Flora abgelenkt, die ihm einen Kuss gab.
    »Hattest du einen schönen Tag, Daddy?«, fragte sie.
    »Ja danke, Liebes«, erwiderte er und verwuschelte liebevoll ihr kastanienbraunes Haar. An alle gewandt sagte er: »Scheint so, als käme Charles am Wochenende vorbei.«
    »Wie lange wird er bleiben?«, fragte Flame.
    »Keine Ahnung, ich schätze, Mum wird es uns gleich erzählen. Lasst uns schon mal das Abendessen vorbereiten, sollen wir?«

Flames

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