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und ein Hund mit Herzklopfen

und ein Hund mit Herzklopfen

Titel: und ein Hund mit Herzklopfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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muss jetzt gerade sein.
    Ich würde Jule gerne den Kopf waschen, aber weil Lukas dabei ist, kann ich keinen Pieps sagen, ohne dass er nicht doch Lunte riecht. „Wir sprechen uns noch zu Hause, Jule“, sage ich. „Ist Kassi wenigstens da?“
    Jule nickt. „Da ist sie schon, aber nicht da.“
    Doppelt grrrrrr. „Was heißt das schon wieder?“, frage ich.
    Jule kichert. „Sie spricht wieder mit irgendwelchen Außerirdischen. Aber sie ist wütend, weil ihr keiner antwortet.“
    Okay, alles klar. Ich habe ja bereits tausendmal erwähnt, dass unsere superschlaue Schwester an die Existenz von Leben auf fremden Planeten glaubt. Seit sie sich darauf eingeschossen hat, denkt sie sich daher alle möglichen verrückten Sprachen aus, um Kontakt aufzunehmen. So eine Mischung aus Morsezeichen und irgendwelchen Geheimdienst-Codes, die sie im Internet gefunden hat.
    Wenn ich sauer auf sie bin, sage ich dazu einfach Kauderwelsch. Kassia spricht regelmäßig in das Funkgerät, das einmal unserem Papa gehört hat, und hofft, dass mal jemand zurückkauderwelscht. Wenn sie das macht, könnte über ihrem Kopf das Dach abheben und davonfliegen – sie würde nichts davon mitbekommen.
    „Alles klar“, seufze ich. Also ist quasi niemand daheim, der die Stellung hält und dokumentiert, wann unsere Mutter und Sebastian zurück sind. „Dann müssen wir alle sofort nach Hause.“ Ich falte schon mal das Handtuch klein und stopfe es in den Rucksack.
    „Maxie, entspann dich“, mischt sich Jonas unversehens ein. Er streckt sich in der Sonne aus und sieht superfaul aus. „Die kommen bestimmt erst abends zurück. Papa braucht immer ewig, wenn er in die Stadt fährt, weil er Stunden im Musikgeschäft herumstöbert. Für morgen ist wieder Regen angesagt. Wir könnten noch eine Runde Wasserball spielen.“ Er zeigt auf einen einsamen Wasserball, der gerade an uns vorbeitrudelt.
    „Au ja!“, stimmt Jule begeistert zu und klettert von Eddys Rücken herunter. Sie beginnt, sich eilig auszuziehen. Ihr knallroter Badeanzug kommt zum Vorschein.
    „Spontan losgeritten …“, murmele ich. „Von wegen.“
    Jule jagt kreischend mit Lukas ins Wasser und wirft sich glücklich auf den Wasserball.
    „Ich mach mit!“, ruft Jonas und stürzt sich ebenfalls in den See.
    „Wir sind echt die Superdetektive“, beklage ich mich bei Paula.
    Aber nicht einmal meine beste Freundin antwortet mir. Sie ist nämlich gerade eingeschlafen.

Sebastian Pfeffer und Mama sitzen im Eiscafé vor einem riesigen Eisbecher mit heißen Kirschen.
    Gerade löffelt Sebastian eine Kirsche von der obersten Vanilleeis-Kugel und füttert Mama mit zärtlichem Blick. „Klementine“, sagt er mit zitternder Stimme. „Du bist die Liebe meines Lebens. Willst du mich heiraten?“
    Mama schaut Sebastian Pfeffer liebevoll an und antwortet strahlend: „Mein Herzallerliebster, ja ich will!“
    Sebastian lässt den Löffel auf den Tisch fallen und steht auf. Dann zieht er Mama stürmisch an sich und küsst sie so leidenschaftlich wie in einem Liebesfilm.
    „Nein! Mami!“, schreie ich aus Leibeskräften dazwischen. „Nein, tu’s nicht!“
    Eine Hand packt mich an der Schulter und schüttelt mich kräftig.
    „Maxie! Bist du okay?“ Jonas schaut mich besorgt an. „In der prallen Sonne zu schlafen ist total gefährlich. Da kann man ganz schnell einen Sonnenstich kriegen.“
    Ich blinzle und sehe Jonas nur verschwommen, weil mir gerade dicke Tränen aus den Augen kullern. „Ich glaube, ich hab doof geträumt“, sage ich und schluchze laut auf.
    „Was denn?“, fragt er.
    „Ach irgendwas Blödes von Mama“, sage ich ausweichend. Den schrecklichen Traum komplett zu erzählen, ist mir echt zu peinlich.
    Jonas nickt verständnisvoll. „Kenn ich. Als meine Mama nach Amerika umgezogen ist, habe ich fast jede Nacht von ihr geträumt. Einmal habe ich so laut geschrien, dass unsere Nachbarn die Polizei angerufen haben.“ Er streicht mir tröstend über den Arm und lächelt so lieb, dass ich plötzlich ganz verlegen werde.
    Zum Glück schreit Eddy gerade aus vollem Hals los. „Iaaaaaaah! Iaaaaaaah! Iaaaaaaah!“
    „Eddy“, kreischt Jule. „Du bist ja ein Ferkel!“
    Damit hat Jule ausnahmsweise mal Recht. Denn Eddy macht, ohne sich zu genieren, einen gigantischen Haufen, und das direkt vor unseren Nasen.
    Nachdem wir Eddys Mist schimpfend beseitigt haben, habe ich keine Lust mehr auf See. Denn Eddy hat beschlossen, das Seeufer genauer zu erkunden, und kaut glücklich an einer nassen

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