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und ein Hund mit Herzklopfen

und ein Hund mit Herzklopfen

Titel: und ein Hund mit Herzklopfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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Verlass“, keuche ich vor mich hin.
    Schließlich hatten wir Daisy bei Jule und Lukas zurückgelassen, weil Paula sich Sorgen machte, dass Daisy im See ertrinken könnte. Dass sie nicht besonders scharf auf Wasser ist, hat sich ja bereits gezeigt. Aber anscheinend hat Daisy noch viel mehr Panik, wenn sie nicht mit Paula zusammen sein kann.
    „Wir müssen gleichzeitig ziehen. Sonst wird das nichts … Hauruck!“, gibt Jonas das Kommando.
    Mit vereinten Kräften eisen wir Daisy von Paula los.
    Paula rappelt sich eilig auf, bevor Daisy erneut loslegen kann. „Du schlimmer Hund“, schimpft sie. „Du hättest überfahren werden können. You are a bad girl!“ Dabei sieht man ihr aber die Erleichterung an, dass Daisy nichts passiert ist.

    Daisy legt den Kopf schief und winselt herzzerreißend.
    „Echt die große Liebe“, sagt Jonas grinsend.
    Was heißt das denn nun schon wieder? Ich nehme ihn mit meinem schlimmsten Typisch-Jungs-Blick ins Visier. Schnell guckt er weg. Feigling!
    „Wir müssen Daisy natürlich mitnehmen“, spricht er eilig weiter. „Sonst haut sie wieder ab. Aber wir brauchen eine Hundeleine.“ Er schaut sich suchend um.
    In einem der umliegenden Gärten hängt eine Frau gerade Wäsche auf.
    „Entschuldigung!“, ruft Jonas und läuft einfach zu ihr hinüber. Er gestikuliert wild herum und zeigt ein paarmal in unsere Richtung. Wie abgesprochen fängt Daisy erneut an, heiser zu winseln.
    Die Frau nickt und geht in eine Garage. Einen Augenblick später kommt sie mit einem Stück Seil zurück und gibt es Jonas. Er schwenkt es triumphierend wie ein Lasso in unsere Richtung.
    „Manchmal bist du wirklich genial“, sage ich anerkennend, als er wieder neben uns steht. „Egal was du sonst für einen Blödsinn quatschst.“
    Jonas antwortet nicht, sondern beugt sich geschäftig über Daisys Halsband, um das Seil mit einem Seemannsknoten zu befestigen. Offensichtlich eine ziemlich anstrengende Sache, denn als er wieder aufschaut, ist er knallrot im Gesicht.
    „So“, albert er herum, „jetzt braucht sie nur noch einen Rettungsring für den See und dann ist alles perfekt.“
    Wir nehmen Paula und Daisy in die Mitte und schieben unsere Räder das letzte Stück. Wird echt Zeit, dass wir endlich am See ankommen. Nach der ganzen Aufregung muss ich dringend ein paar Bahnen kraulen.
    Mir schießt ganz plötzlich durch den Kopf, dass es gar nicht so einfach ist, die beste Freundin und den besten Kumpel unter einen Hut zu kriegen.
    Jedenfalls ohne dass das totale Chaos ausbricht.

Das Wasser ist einfach herrlich!
    Als ich kopfüber in den See tauche, sind meine Sorgen wie weggeschwemmt. Es ist mir sogar egal, dass Paula in meinem schicken Badeanzug alle Blicke auf sich zieht. Ich freue mich für sie! Erleichtert stelle ich fest, dass meine zickige Phase anscheinend schon wieder vorbei ist.
    Jonas schießt natürlich den Vogel ab. Er leiht sich von einem kleinen Mädchen einen Schwimmreifen mit einem Schwanenhals und stülpt ihn der armen Daisy über den Körper.
    Aber bevor ich Stunk machen und etwas von Tierquälerei motzen kann, stelle ich fest, dass Daisy Jonas’ Schwimmhilfeaktion nicht nur wie ein treudoofes Schaf über sich ergehen lässt, sondern den Schwimmreifen richtig super findet. Und als Jonas mit ihr ins Wasser stapft und an ihrer Seite herumpaddelt, stößt sie einen so ulkigen Ton aus, dass ich schwören könnte, es ist ein fröhliches Quietschen. Mit hocherhobenem Kopf folgt sie Jonas, der sie mit schnalzenden Lauten hinter sich herlockt.
    „Dein Hund spinnt!“, rufe ich Paula zu und ärgere sie mit einem Schwall Wasser.
    „Blödsinn! Meine Daisy ist einfach eine echte Lady!“, kreischt Paula und rächt sich mit einer noch größeren Ladung.
    Wir spritzen uns gegenseitig pudelnass und haben einen irren Spaß dabei.
    Schon nach kurzer Zeit ist klar, dass 99 Prozent aller Jungen, die heute am See sind, auf Paula stehen. Das liegt sicher nur an meinem Badeanzug. Aber ich hätte sowieso keine Lust, mir das dumme Gequatsche anzuhören.
    Die meisten Typen kenne ich gar nicht.
    Der See zieht im Sommer Badegäste aus der ganzen Gegend an, weil er viel cooler als das winzige alte Freibad ist. Dort tummeln sich nur die ganz Kleinen mit ihren Mamas und kreischen einem die Ohren wund.
    Wer schon größer ist und gut schwimmen kann, radelt lieber zum See.
    Der Junge, der jetzt leider direkt auf uns zusteuert, ist mir aber sehr wohl bekannt. Er geht in die neunte Klasse unserer Schule und ist mir

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