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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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wieder meine Mam, die übrigens auch deine Mam ist«, rief sie Darragh zu, als sie aus dem Zimmer stürmte. »Aber ich habe ja ganz vergessen, dass sie nur dann deine Mutter ist, wenn sie kerngesund ist, es dir gerade in den Kram passt oder wenn sie als Seniorchefin des Familienbetriebs gefragt ist. O ja, das habe ich ganz vergessen  – dein Familienbetrieb, nicht mein Familienbetrieb. Vollidiot!« Und damit knallte sie die Tür hinter sich zu.
    Darragh und Giselle sahen einander an.
    »Sie ist unmöglich«, sagte er schließlich wütend. »Sie ist so verdammt kindisch. So hat sie sich schon immer aufgeführt.«
    »Sie scheint sich ja wegen jeder Kleinigkeit gleich fürchterlich aufzuregen.« Giselle setzte Mimi, die sich wieder beruhigt hatte und an ihrem Daumen nuckelte, auf das Sofa zurück. »Und
du bringst anscheinend immer das Schlimmste in ihr zum Vorschein.«
    Überrascht sah Darragh seine Frau an. Giselle zuckte die Schultern. »Na, das stimmt doch«, sagte sie.
    »Das mit der Firma ist so was wie eine fixe Idee von ihr«, erklärte Darragh. »Sie hat ständig Angst, übergangen zu werden. Aber warum nur? Sie hat nie Interesse daran gezeigt, und DCM hatte auch nie was mit ihr zu tun. Wenn ihr Vater so gnädig gewesen wäre, das äußerst großzügige Angebot anzunehmen, das der Vorstand ihm gemacht hat, dann wäre es vielleicht etwa anderes, aber nein, er musste ja unbedingt seinen Dickkopf durchsetzen.«
    »In dem Punkt ist sie ihm sehr ähnlich«, bemerkte Giselle.
    »Sie sollte sich allmählich wirklich besser im Griff haben«, sagte Darragh. »Im Ernst, ich habe noch nie jemanden gehört, der so loslegen kann wie sie. Und dabei bin ich im Recht. Sie ist hier, um Veronica zu betreuen, und nicht, um den ganzen Nachmittag durch die Gegend zu kutschieren und Kaffee zu trinken.«
    »Man sollte schon fair sein«, wandte Giselle ein. Auf ihrem Gesicht zeichnete sich leichtes Unbehagen ab. »Sie kann schließlich nicht den ganzen Tag mit Veronica Händchen halten.«
    Darragh fasste sich mit den Fingern an den Nasenrücken. »Verflixt noch mal, jetzt kriege ich auch noch Kopfschmerzen«, stöhnte er, und Giselle stand auf und fing an, ihm tröstend die Schultern zu massieren.
    »Du bist ein Schatz«, sagte er nach einer Weile. »Das bist du wirklich. Eigentlich sollte ich dich massieren. Bist du sicher, dass bei dir alles in Ordnung ist?«
    »Mir geht es gut«, versicherte sie ihm. »Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass es Veronica schlechter verkraftet hat als ich. Sie hat sich so erschrocken, und als dann meine Nase noch zu bluten angefangen hat … Na, du kennst sie ja.«
    »Trotzdem. Ich werde sie später anrufen, um mich zu vergewissern, dass sie sich wieder beruhigt hat.«

    »Bis dahin …« Giselle lächelte ihn an. »Ich habe Magda gebeten, uns heute Abend was Gutes zu kochen. Warum setzen wir uns nicht vor den Fernseher und machen uns einen gemütlichen Abend? Nach dem heutigen Tag könnte ich ein wenig Entspannung vertragen.«
     
    Romy stand vor dem Haus und schäumte vor Wut. Ihr kam es so vor, als hätte sie seit Darraghs erstem Anruf in Australien fast die ganze Zeit damit verbracht, wütend zu sein  – wütend auf Darragh, wütend auf Veronica und sogar auf ihren Vater, den sie zumindest für einen Teil ihres Malheurs verantwortlich machte. Denn wenn er getan hätte, worum Veronica ihn gebeten hatte, nämlich weniger Zeit unterwegs zu sein und mehr Zeit zu Hause bei ihr zu verbringen, dann wären sie vielleicht immer noch verheiratet und sie käme sich nicht wie das fünfte Rad am Wagen vor. Aber Dermot hatte sein Ding durchgezogen und tat es bis heute. Und er würde es immer tun, dachte Romy. Denn so war er nun mal, und in vielerlei Hinsicht war sie der gleiche Typ. Das war der Grund, weshalb es sich für sie als der reinste Alptraum entpuppte, Veronica zu versorgen. Romy wusste, dass sie in Familienangelegenheiten ein hoffnungsloser Fall war. Sie hatte keine Ahnung, wie man sich richtig benahm.
    Und dennoch. Sie wischte sich eine Träne des Zorns aus dem Augenwinkel. Darragh hatte kein Recht, so mit ihr zu reden, und was Giselle betraf  – nun, sie hätte gedacht, dass Giselle stärker für sie Partei ergreifen würde. Wie dumm von ihr. Ihre oberflächliche Schwägerin hatte sich auf Darraghs Seite geschlagen, wie sie es immer tun würde, da sie genau wusste, wo sie ihren Vorteil zu suchen hatte.
    Gott, was hatte sie doch für eine schreckliche Familie! Darragh war ein arroganter

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