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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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gefahren (auch wenn sie immer übertrieben seufzte, weil Veronica ihrer Ansicht nach zu viel Zeit für die Auswahl von Kleidern brauchte) und war generell hilfsbereiter gewesen, als Veronica es jemals für möglich gehalten hätte.
    Auch an dem Tag, an dem Giselle von der Leiter gefallen war und sie sich schrecklich gestritten hatten, hätte Veronica eigentlich erwartet, dass sie erbost davonlaufen würde, aber Romy war geblieben. Vielleicht war ihr wegen des Nierensteins auch gar nichts anderes übrig geblieben, aber sie hätte spätestens abreisen können, nachdem sie ihre Mutter ins Krankenhaus gebracht hatte. Aber nein, sie war geblieben.
    Ich glaube, ich bin eine bessere Schwiegermutter als eine Mutter, dachte Veronica auf dem Weg ins Wohnzimmer, wo Kathryn auf dem Sofa lag. Ich scheine die Unzulänglichkeiten meiner Schwiegertochter
eher akzeptieren zu können als die meiner Töchter. Was bin ich nur für ein lausiges Exemplar einer irischen Mutter!
    Sie setzte sich in einen Sessel gegenüber von Kathryn, die ihre Ausgabe von Vanity Fair sinken ließ, in der sie gerade las.
    »Für Freitag ist so weit alles klar«, erklärte Veronica ihrer Tochter.
    »Gut«, sagte Kathryn.
    »Du klingst aber nicht sehr begeistert«, meinte Veronica.
    »Es ist doch nur ein Abendessen«, erwiderte Kathryn. »Also keine große Sache. Wir essen schließlich jeden Tag zu Abend.«
    »Ich weiß, aber dieses Mal ist es durchaus etwas Besonderes«, sagte Veronica. »Wir sind zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder einmal als Familie vereint.«
    »Hm.« Kathryn betrachtete ihre Mutter nachdenklich. »Ich weiß nicht, ob ich mich darüber so besonders freuen soll.«
    »Ich freue mich schon«, antwortete Veronica. »Ich habe meine Familie gern um mich.«
    Kathryn lachte kurz auf. »Das passiert aber nicht oft  – Romy reist ständig durch die Welt, und ich lebe in New York.«
    »Genau«, sagte Veronica. »Und deswegen freue ich mich auch so auf den Abend. Nur schade, dass Alan nicht kommen kann.«
    »Ja, schade.« Kathryn zuckte die Schultern. »Man kann nicht alles haben.«
    »Du fehlst ihm sicher sehr«, meinte Veronica. »Schön, dass du dir freinehmen konntest, aber hast du dir schon überlegt, wann du wieder zurückfliegst?«
    »Ich hätte schon früher kommen sollen«, erklärte Kathryn. »Aber ich habe in den letzten Jahren wirklich viel und hart gearbeitet. Wahrscheinlich werde ich nächste Woche wieder zurückfliegen  – vielleicht, wenn du nach Cork fährst.«
    »Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich wirklich mitfahren soll«, sagte Veronica. »Ich weiß gar nicht, warum ich mich dazu habe überreden lassen.«

    »Es wird dir guttun«, versicherte Kathryn ihr.
    »Wenn es erst in ein paar Wochen wäre, dann vielleicht«, stimmte Veronica ihr zu. »Aber nächste Woche …«
    »Du brauchst mal Tapetenwechsel«, erklärte Kathryn mit überraschend großer Herzlichkeit in der Stimme. »Wirklich, das ist dringend notwendig. Die letzten Monate waren mehr als schwierig für dich.«
    »Mag sein«, antwortete Veronica. »Aber weißt du, ein Gutes hat mein dummer Rücken wenigstens  – ihr beide, du und Romy, ihr seid mal wieder zu Hause.« Plötzlich füllten sich ihre Augen mit Tränen. »Ich bin schließlich allein«, fuhr sie fort. »Die ganze Zeit über. Das ist manchmal nicht leicht.«
    »Ach, komm«, meinte Kathryn. »Darragh und Giselle wohnen doch gleich um die Ecke.«
    »Das ist nicht dasselbe«, sagte Veronica. »Romy im Haus zu haben … Ja, ich weiß, es ist Romy, und sie und ich … Trotzdem, dass sie hier ist …«
    »Ich glaube nicht, dass sie noch länger hierbleiben wird, wenn du darauf hinauswillst«, sagte Kathryn.
    »Sie ist heute zu diesem Vorstellungsgespräch gefahren«, erzählte Veronica.
    »Ich weiß. Aber …« Kathryn warf ihrer Mutter einen skeptischen Blick zu. »Sie ist nun mal der Typ, der Hummeln im Hintern hat.«
    »Vielleicht bleibt sie doch«, erwiderte Veronica. »Es gab Gründe, weshalb sie ging, und ich glaube, dass sie jetzt darüber hinweg ist.«
    »Oh, Mam, ich kenne Romys Gründe bestens«, meinte Kathryn abschätzig. »Es war schließlich meine Geburtstagsparty.«
    Veronica machte ein betretenes Gesicht. Ihr war nicht klar gewesen, dass Kathryn davon wusste, obwohl sie das eigentlich nicht hätte überraschen dürfen. Kathryn schien immer alles zu wissen! »Es ist nicht nötig, diese Sache wieder aufzuwärmen.
Wichtig ist doch, dass Romy hier ist und Arbeit sucht. Und warum

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