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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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fantastisch  – man hatte ständig das Gefühl, als würden die Steinfiguren nachts irgendwann zum Leben erwachen. Gruselig, aber großartig.«
    »Tja, ich glaube, meine gruseligste Erfahrung war ein knochenkundliches Projekt in Rumänien«, sagte Romy. »Jede Menge interessanter Relikte und Zähne ohne Ende, und das alles in einem sehr transsilvanischen Umfeld. Ich habe mir ständig die Frage gestellt, ob ich nicht dabei bin, eine Kollektion von Vampirgebissen auszugraben.«
    »Meine schlimmste Grabung habe ich hier erlebt«, berichtete Jerry. »Galway im Winter. Es hat nonstop geregnet, eine ganze Woche lang. Das Areal war ein einziges großes Schlammbad. Man konnte nirgends hingehen, ohne bis zu den Knien im Schlick zu versinken. Und«, fügte er bedeutungsschwer hinzu, »ständig lief weiter Wasser auf die Grabungsflächen. Eines Tages haben wir einen Fisch darin gefunden.«
    Romy lachte. »Was bist du doch für ein Lügner!«
    »Aber das stimmt«, verteidigte sich Jerry. »Ich weiß nicht, woher der Fisch kam oder wie er da hineingekommen ist, aber er hat munter seine Bahnen gezogen.«
    Taig grinste. »Ich bevorzuge eindeutig Grabungen bei trockenem Wetter. Aber das ist nicht der Grund, warum für mich Ägypten nach wie vor der interessanteste Ort ist, an dem ich jemals war«, sagte er. »Ich weiß, es ist ein Klischee, aber diese Pyramiden haben etwas an sich, das mich jedes Mal wieder aus Neue fasziniert.«

    In dem Punkt konnte und wollte ihm keiner widersprechen. Und während Romy mit ihren Kollegen lachte und scherzte, wurde ihr klar, wie sehr sie das alles in den letzten Wochen vermisst hatte  – diesen Austausch mit Menschen, die dieselben Interessen hatten wie sie, die ihr Bedürfnis, sich mit alten Knochen und Zähnen zu beschäftigen, nicht für abwegig und abstoßend hielten und nicht der Meinung waren, dass Big Business und Geld in Hülle und Fülle das Wichtigste auf der Welt waren.
    »Ich fahre jetzt besser nach Hause«, sagte sie, nachdem sie ihre zweite Apfelschorle ausgetrunken hatte. »Ich würde zwar liebend gern den ganzen Abend hierbleiben, aber es ist schon eine Weile her, seit ich das letzte Mal im Gelände war. Und ich brauche dringend ein Bad!«
    »Das verstehe ich«, erwiderte Taig. »Bis morgen dann.«
    »Ja, bis morgen«, sagte Romy. »Ich freue mich schon.«
     
    »Du siehst glücklich aus«, meinte Kathryn, als Romy ins Wohnzimmer kam und sich auf das Sofa plumpsen ließ.
    »Ich habe einen tollen Tag hinter mir.« Strahlend sah sie ihre Schwester an. »Wir haben zwar nicht viel gefunden, aber es war gut, wieder mal draußen zu sein.«
    »Du weißt schon, dass du Schlamm auf den Teppich getragen hast?«
    Romy richtete sich auf. »Oh, Mist. Nein.«
    Kathryn lachte. »Der trocknet. Das kriegen wir schon wieder hin. Keine Sorge.«
    »Normalerweise sind mir Teppiche so was von egal.« Romy legte sich auf das Sofa und schaute an die Decke. »Mir ist vieles egal  – Teppiche, Klamotten, Familienbetriebe. Und weißt du was, ich will mich auch nicht damit beschäftigen. Aber weil du es bist, Schwesterherz, werde ich nachher aufstehen und den Dreck wegputzen. In einer Minute.«

     
    Auch am folgenden Tag mussten sie erst lange Zeit erfolglos graben, bevor schließlich einige weitere Fibeln zum Vorschein kamen. Und es war nicht verwunderlich, dass Mai kurz darauf die ersten Knochenfunde meldete. Romy eilte sofort zu ihr, um sie sich anzuschauen.
    »Die sind eindeutig älteren Datums«, sagte sie nach einem ersten Blick darauf, ehe sie wieder aufstand und das Areal begutachtete, auf dem sie gefunden worden waren. »Sieht aus, als hätte man sie von Ost nach West bestattet, was auf eine frühchristliche Begräbnisstätte hindeuten würde. Wir sollten das besser den Jungs in Blau melden.«
    Wurden bei archäologischen Grabungen Knochen gefunden, benachrichtigte man selbstverständlich die Polizei, da immerhin die Möglichkeit bestand, dass sie relativ neu waren und deswegen entweder eine Ermittlung in Gang setzen oder zum Abschluss bringen konnten. Romy wusste, dass diese Relikte nicht rezent waren, aber sie unterhielt sich eine Weile mit dem lokalen Sergeant, der sich die Fundstelle ansah.
    »Ich glaube nicht, dass Sie es hier mit einem aufsehenerregenden Mordfall zu tun haben«, erklärte sie ihm munter. Er grinste sie an und meinte nur, zum Glück, denn er habe auch so schon genügend zu tun.
    Das Wetter war prachtvoll. Romy arbeitete in T-Shirt und kurzer Hose und genoss das

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