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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Kathryn blickte fragend von ihrem Buch auf.
    Romy berichtete ihr von Veronicas Entschluss, noch ein paar Tage länger aus der Schusslinie zu bleiben. Kathryn kicherte.
    »Sie will uns wohl aus dem Weg gehen, wie?«
    »Was ist mit dir?«, fragte Romy. »Musst du nicht zurück in die Staaten? Du bist zwar Mams wegen gekommen, aber die ist so weit wieder in Ordnung und kommt recht gut ohne uns zurecht.«
    »Tja, ich werde mich diese Woche darum kümmern«, erwiderte Kathryn zögernd. »Aber bevor ich abreise, müssen wir noch eine Vorstandssitzung einberufen, um alles Weitere zu besprechen.«
    Romy stöhnte.
    »Dazu muss auch Mam zurückkommen«, fuhr Kathryn fort. »Und wir müssen einen Entschluss treffen, was deine Position betrifft.«

    »Hasst du mich eigentlich?«, fragte Romy plötzlich.
    Kathryn sah ihre Schwester entgeistert an. »Warum sollte ich dich hassen?«
    »Weil jetzt mir ein paar von diesen Anteilen gehören. Vielleicht hättest du mehr bekommen …«
    »Tja, wer weiß?« Kathryn zuckte die Schultern. »Aber das ist nicht wichtig. Außerdem ist es nur recht und billig, dass du sie bekommen hast.«
    »Bist du wirklich dieser Meinung?«
    »Natürlich«, erklärte Kathryn ungeduldig. »Das habe ich Mam aber auch schon früher gesagt.«
    »Tatsächlich?« Jetzt war es an Romy, überrascht zu sein.
    »Ja. Wir reden nämlich gelegentlich über dich, weißt du.«
    Romy stöhnte. »Ich bin nicht sicher, ob mir das gefällt.«
    »Du wirst es verkraften.« Kathryn lachte. »Mam macht sich wirklich viele Gedanken um dich. Du weigerst dich immer nur, das zu sehen.«
    Romy erwiderte eine ganze Weile nichts. Stimmt das?, fragte sie sich. Bin ich tatsächlich ständig auf der Suche nach eingebildeten Kränkungen und blende es aus, wenn Mutter mir Komplimente macht oder einfach nur nett zu mir ist? Habe ich mir die ganze Zeit über wegen der falschen Dinge den Kopf zerbrochen?
    »Alles in Ordnung mit dir?« Kathryn beobachtete das wechselnde Mienenspiel ihrer Schwester.
    Romy lächelte. »Ich glaube, du hast mich gerade von einer großen Last befreit«, sagte sie. »Mit einem einzigen Satz.«
    »Gut«, antwortete Kathryn munter. »Du wirst feststellen, dass es sich ohne diesen psychischen Ballast leichter lebt. Aber nun zurück zur Firma. Ich rede mit Darragh und hör mir an, was er vorhat.«
    »Ob es dir fehlen wird, dieses firmeninterne Gerangel?«, fragte Romy. »Ich meine, wenn du wieder zurückgehst.«
    Kathryns Gesicht verdüsterte sich. »Auch drüben in den Staaten gibt es genügend interne Machtkämpfe.«

    »Alan freut sich sicher, dich wiederzusehen.« In Romys Stimme schwang unterschwellig eine gewisse Herausforderung mit.
    Kathryn zögerte. Sie hatte bisher noch immer keine Antwort auf ihre Bitte um Scheidung bekommen. Ehe sie nicht etwas von Alan gehört hatte, konnte sie Romy nichts sagen. Bis es offiziell war sozusagen. Also nickte sie nur, als würde sie ihrer Schwester zustimmen, sagte aber nichts.
     
    Am nächsten Morgen war Romy bereits früh auf den Beinen. Sie freute sich auf die Arbeit in Wicklow und darauf, endlich wieder etwas tun zu können, das ihr wirklich Spaß machte. Gerade als sie in den Wagen steigen wollte, kündigte ihr Handy den Eingang einer SMS an. Sie war von Keith, und er wünschte ihr Glück. Romy spürte einen Kloß im Hals beim Lesen. Das war wirklich lieb von ihm. Er fehlte ihr sehr. Sie antwortete postwendend, bedankte sich und schrieb ihm, dass sie ihn bald anrufen und ihm alles erzählen würde. Aber gleich darauf ging eine zweite SMS bei ihr ein, in der Keith sie wissen ließ, dass er die nächsten ein, zwei Tage nicht erreichbar wäre, da er sich einen möglichen Einsatzort weiter im Norden ansehen müsse. Der Empfang dort oben sei lausig, aber sie würde bestimmt bestens zurechtkommen und er würde sich auch bald wieder melden. Romys Gesicht verdüsterte sich. Sie hatte das ungute Gefühl, dass er erneut auf Distanz zu ihr ging.
    Sie schob das Handy in die Tasche ihrer Jeans und startete den Motor. Endlich fing sie wieder zu arbeiten an. Auch wenn es in Irland war und sie sich geschworen hatte, hier nie mehr zu arbeiten, war sie froh, den Job angenommen zu haben.
    Sie benötigte vierzig Minuten bis zu der Baustelle. Taig, in grauem T-Shirt und Cargohose, das Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, war bereits da. Einen Moment lang kam Romy sich vor wie bei ihrer ersten Ausgrabung, als Keith sie begrüßt hatte, aber dann rief Taig ihren Namen und winkte sie zu

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