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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, ihn einzuschalten.
    »Hallo«, sagte sie.
    Er schaute auf seine Uhr. »Du bist noch wach?«
    »Ich konnte nicht schlafen. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.«
    Er schnaubte. »Die Sorgen hättest du dir vor ein paar Wochen machen müssen«, sagte er. »Als du mich angelogen hast.«
    »Ich habe nicht gelogen.« Giselle sah ihn hilflos an und schob sich dabei langsam das Haar aus dem Gesicht. Sie wusste, dass er diese Geste an ihr liebte. »Schatz, ich weiß, ich habe gesagt, dass ich es wahrscheinlich eine Weile mit deiner Mam ausgehalten hätte und dass ich die Schwangerschaft gewissermaßen als Entschuldigung benutzt habe, aber das war nicht so richtig durchdacht. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass es schwierig werden könnte, und erst hinterher, als Romy dann da war, habe ich meine Meinung geändert.«
    »Du hast meine Mutter dominant genannt.«
    »Das habe ich doch nicht so gemeint«, sagte Giselle so zerknirscht, wie sie konnte. »Ich weiß, das hört sich an, als würde ich ihr unterstellen, dass sie sich überall einmischt, aber ich wollte damit nur sagen, dass sie eine Frau mit eigener Meinung ist, und das bin ich auch, und unsere Ansichten sind eben manchmal sehr verschieden! Und da habe ich befürchtet, dass wir uns streiten könnten, und das wollte ich nicht, weil ich deine Mam wirklich sehr lieb habe.«
    »Für mich hat sich das eher so angehört, als ob du sie hassen
würdest«, erwiderte Darragh. »Als ob du sie immer schon gehasst hättest.«
    Giselle holte tief Luft, und eine einzelne Träne lief über ihre Wange und tropfte auf den Teppich. Die Träne überraschte sie. Sie hatte nicht vorgehabt zu weinen. »Natürlich hasse ich sie nicht. Ich würde doch nie etwas tun, um sie zu verletzen, und auch nichts, was ihre Beziehung zu dir gefährdet. Aber, um ehrlich zu sein, ich hätte nie gedacht, dass Romy und sie sich tatsächlich versöhnen und so gut miteinander auskommen könnten.«
    Darragh betrachtete nachdenklich seine Frau. Sie war schön, zweifellos. Sie war das Beste in seinem Leben, und es hatte nicht einen Tag gegeben, an dem er es bereut hätte, sie geheiratet zu haben. Sie war die perfekte Ehefrau für ihn. Doch manchmal war sie dumm wie Bohnenstroh.
    »Im Grunde ihres Herzens ist meine Mutter butterweich«, sagte er. »Und bei Romy war es nur eine Frage der Zeit, bevor sie den ersten Schritt auf sie zu machen würde, um sich mit ihr zu versöhnen. Daran hättest du denken sollen.«
    »Ich weiß«, antwortete Giselle reumütig.
    »Was geschehen ist, ist geschehen.« Darragh stieß einen Seufzer aus. »Jetzt geht es darum, irgendwie die Situation zu retten.«
    »Ich bin sicher, dass uns was einfällt«, meinte Giselle mit einem Anflug von Erleichterung in der Stimme und setzte sich neben Darragh auf das Sofa.
    »Das muss es auch«, sagte er. »Ich werde mir nicht alles, was ich aufgebaut habe, von so einer durchgeknallten Esoterikerin kaputtmachen lassen, die keine Ahnung vom Geschäft hat. Oder von meiner gestrengen Schwester, die nur auf die Gelegenheit wartet, mich dumm aussehen zu lassen.«
    »Das wird nicht passieren«, versprach Giselle und rutschte ein wenig näher zu ihm. »Auf keinen Fall. Und was auch getan werden muss, wir ziehen das gemeinsam durch.«
    Darragh sah seine Frau an. Es ist ihr auch wichtig, dachte er.
Aus vielen verschiedenen Gründen. Und deswegen sind wir auch so ein gutes Gespann. Weil wir letzten Endes dasselbe wollen.
    »Okay«, sagte er. »Irgendwelche Ideen?«
    Sie verbrachten die halbe Nacht damit, die Situation zu analysieren, und entwarfen schließlich eine Strategie. Und so saß Giselle auf der Terrasse hinter dem Haus, als Romy am nächsten Tag von der Grabung nach Hause kam. Giselle erhob sich von der Sonnenliege und strich ihr raffiniert geschnittenes weißes Sommerkleid glatt, das sanft ihren Bauch umspielte und ihren leicht gebräunten Körper vorteilhaft zur Geltung brachte. Kathryn, die neben ihr lag, hatte ihren New Yorker Schick zugunsten einer bequemen, weit geschnittenen Baumwollhose und eines weiten Rugby-Shirts aufgegeben.
    »Hallo, Romy.« Giselle lächelte sie an. »Wie war dein Tag?«
    »Großartig«, erwiderte Romy, die sich ihre Überraschung nicht anmerken ließ, als sie sich auf einen der gepolsterten Gartenstühle setzte. »Wir haben jede Menge brauchbarer Dinge gefunden und am Schluss sogar noch das Skelett eines Mannes ausgegraben, der eindeutig einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen hat.

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