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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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früher auch schon in der Clique miteinander unterwegs gewesen, und es war schließlich keine große Sache, dass Tanya und Keith sich getroffen hatten und zusammen in eine Bar gegangen waren … Trotzdem war es beunruhigend. Auch die Vorstellung, dass sie über sie redeten und ihre Karriere und Zukunft diskutierten, war merkwürdig. Und komisch, wie sehr Tanya daran gelegen schien, dass sie in Irland blieb. Romy fragte sich, ob das daran lag, dass sie ihren Job als Schnittleiterin behalten wollte, oder aber daran, dass sie doch größeres Interesse an Keith hatte.
    Verdammter Mist, dachte Romy aufgebracht. Ist mir doch egal, was diese dumme Pute macht! Ihr Job ist ohnehin beendet, bis ich wieder zurückkomme, und Keith, der interessiert mich auch nicht. Ich brauche keinen Mann in meinem Leben. Vor allem Keith nicht.
    Romy massierte ihren Nasenrücken. Ich brauche keinen Mann, wiederholte sie in Gedanken. Und mir ist auch egal, was Keith ohne mich macht. Es ist schließlich sein Leben, und wenn eine Beziehung mit Tanya das ist, was er will, dann bitte!
    Sie knabberte an ihrem abgebrochenen Fingernagel. Doch dass Keith ein Verhältnis mit Tanya haben könnte, missfiel ihr gründlich.
Sie wollte es sich lieber nicht vorstellen, dass die beiden auf der Veranda hinter seinem Haus saßen (was momentan offensichtlich nicht der Fall sein konnte, da sie beide in Melbourne waren!) und sich ein paar Dosen Bier teilten, wie sie es mit Keith gemacht hatte. Sie wollte nicht, dass Keith Tanya oder Amy oder irgendeiner anderen Frau ebenso nahestand wie ihr. Das heißt, wie ich dachte, dass er mir nahesteht, rief sie sich ins Gedächtnis. Ich mache mir hier Gedanken, obwohl es nichts zu überlegen gibt. Ich sollte ihn einfach vergessen.
    Und trotzdem, könnte es sein, dass in unserem Fall die Liebe mit der Entfernung erst gewachsen ist, fragte sie sich. Will ich Keith plötzlich haben, weil er Tausende von Meilen weit weg ist? Romy starrte auf ihr Gesicht, das sich auf dem Computermonitor spiegelte. Ich will ihn nicht in dem Sinn haben, dass er mir gehören soll. Das ist schrecklich besitzergreifend, und so ein Mensch bin ich nicht.
    Aber er fehlt mir. Fürchterlich sogar. Und was hat das letztendlich zu bedeuten?
    Romy schaltete den Computer aus. Aber er kann mir doch gar nicht fehlen, berichtigte sie sich, als sie den Laptop zuklappte. Ich sollte wirklich aufhören, alles Mögliche in seine Reaktionen hineinzuinterpretieren. Und ich sollte ihm keine E-Mails mehr schicken. Je eher ich begreife, dass er keine Rolle mehr in meinem Leben spielt, desto besser.
    Romy starrte auf den Laptop. Und wann bin ich eigentlich auf die Idee gekommen, dass er überhaupt eine Rolle in meinem Leben spielt?

Kapitel 26
    Darragh ärgerte sich zwar, dass Romy seinen Vorschlag für einen Aufenthalt in dem exklusiven Wellnesshotel abgelehnt hatte, aber wirklich überrascht war er nicht. Je länger er darüber nachdachte, desto mehr wurde ihm klar, dass er mit Verwöhnwochenenden bei ihr nicht weiterkam. Was ihn jedoch ziemlich verstimmte, war ihre Unterstellung, er würde versuchen, sie zu bestechen. Dabei hatte er gehofft, sie würde sein Angebot als kleines Dankeschön für das verstehen, was sie für Veronica getan hatte.
    Letzten Endes beschloss er, das Problem mit Romy fürs Erste zu vertagen. Stattdessen buchte er einen Flug nach London, um dort die englische Niederlassung des Schweizer Energieunternehmens aufzusuchen und noch einmal über eine mögliche Geschäftsbeziehung zu sprechen. Bei der nächsten Vorstandssitzung wollte er den Deal präsentieren, und deshalb wollte er den Vorschlag zuvor bis ins letzte Detail ausgearbeitet wissen, um sich  – wenn es zur Auseinandersetzung kam  – Kathryn über den Rosenholztisch hinweg stellen und alle ihre möglichen Einwände als total irrelevant abschmettern zu können.
    Als das Taxi, in dem er saß, auf die London Wall zufuhr, kam Darragh eine neue Idee, wie er Romy vielleicht doch noch weichklopfen konnte. Plötzlich fielen ihm nämlich seine Geschichtsbücher wieder ein, und er sah Mr Kelly, seinen Lehrer, vor sich, wie er über die Römer in London dozierte (aber worum es in dieser Stunde genau gegangen war, das wollte ihm nicht mehr einfallen). Wie in einer Rückblende hatte Darragh ein Bild vor sich gehabt, wie die Römer vor zweitausend Jahren durch London marschierten,
und er hatte sich gefragt, ob es wohl solche Vorstellungen waren, die Romy dazu angeregt hatten, sich mit dem Ausgraben

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