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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Und das nach nur einer Woche! Keith kannte sie seit vielen Jahren, und er wollte überhaupt nichts von ihr.
    »Stimmt, wir kommen gut miteinander aus«, gab sie zu, während sie rasch nach ihrem Löffel griff und ihr Dessert in Angriff nahm.
    »Du hast es wirklich raus, einem Mann Mut zu machen«, meinte Taig seufzend.
    Romy warf ihm einen Blick zu. »Wir kennen uns doch erst ein paar Tage«, erinnerte sie ihn. »Aber du gibst mir das Gefühl, etwas Besonderes zu sein.« Sie grinste ihn an. »Und das fühlt sich gut an.«
     
    Kathryn waren nie zuvor die Lichter aufgefallen, aber von ihrem privilegierten Aussichtspunkt auf dem Dach aus konnte sie sehen, wie sie allmählich in der Dämmerung als gelbe und weiße Punkte aufblitzten; unter ihr erstreckte sich in der Ferne das Lichtermeer der Stadt. Ein schöner Anblick. Schon merkwürdig, dachte sie und drückte sich näher an den Schornsteinkasten, dass ich etwas betrachten und dessen Schönheit bewundern kann, während ich gleichzeitig vor Angst vergehe.
    Sie schaute auf die Uhr. Jetzt saß sie bereits seit fast einer halben Stunde auf dem Dach, und er hatte noch nicht daran gedacht, hier oben nach ihr zu suchen. Sie hatte ihn im Haus herumschreien hören, und dann das Geräusch von noch mehr splitterndem Holz. Sie wusste nicht, ob Alan eine Tür eingetreten oder Veronicas Möbel demoliert hatte, aber es hatte sehr bedenklich geklungen. Dabei musste sie unwillkürlich daran denken, was er wohl mit ihr machen würde, wäre sie unten im Haus.
    Kathryn erkannte den Mann nicht mehr, den sie einst geheiratet hatte. Der Mann, der sie im Four Seasons Hotel verwöhnt und zu einer Kutschfahrt durch den Central Park eingeladen hatte, war vollständig verschwunden. Sie konnte nicht glauben, dass Alan sich so sehr verändert hatte. Aber natürlich hatte er sich
nicht verändert. Er war immer noch derselbe Mensch, er hatte lediglich eine Seite seines Charakters vor ihr verborgen.
    Wahrscheinlich war das auch der Grund, weshalb Naomi ihn verlassen und in Dallas wieder von vorn angefangen hatte. Kathryn hätte sie gern angerufen und nach ihrer Zeit mit Alan befragt. Sie wünschte sich sehnlichst einen Menschen, der ihr einen Rat geben könnte. Aber sie war immer mit allem allein fertiggeworden, und ob es ihr nun gefiel oder nicht, jetzt würde ihr auch nichts anderes übrig bleiben.
    Kathryn streckte sich und spähte über den Rand des Daches, ehe sie den Kopf rasch wieder zurückzog. Alan stand unten im Garten, ihre Schuhe in der Hand, und sah sich suchend um. Bereits bei seinem Anblick wurde ihr schlecht vor Angst.
    »Kathryn!« Zuerst dachte sie, dass er sie gesehen hätte, und ihr Herz machte einen Satz, aber dann stellte sie fest, dass die Zweige des Apfelbaums sie seinen Blicken entzogen. Er rief noch einmal laut ihren Namen. »Kathryn, ich weiß, dass du in der Nähe bist. Du bist noch immer irgendwo im Haus oder im Garten. Ich will mit dir reden, mehr nicht.«
    Als sie sich fester an den Schornsteinkasten drückte, merkte sie, dass sie unkontrolliert zitterte.
    »Jetzt komm schon«, rief er lockend. »Wir können doch auch anders miteinander umgehen. Ich weiß, dass ich dir Angst gemacht habe. Ich war wütend. Es tut mir leid. Komm raus aus deinem Versteck, reden wir wie zwei Erwachsene miteinander.«
    Kathryn schluckte. Wie Erwachsene? Wie zwei Erwachsene, die einander grün und blau schlugen? Sie kniff fest die Augen zusammen wie ein Kind, das Verstecken spielt.
    »Kathryn, ich liebe dich! Das weißt du.«
    Sie steckte sich die Finger in die Ohren. Sie wollte nicht, dass er das sagte. Aber dann nahm sie die Finger wieder heraus, da es besser war zu hören, was er machte. Und sie schlug auch die Augen wieder auf. So wusste sie wenigstens, wo er sich aufhielt.

    »Kathryn, wir kriegen das wieder hin!«, rief Alan. »Du bist gegangen und hast mich verlassen. Ich war wütend und verletzt. Aber jetzt ist alles wieder in Ordnung. Komm schon, Kathryn. Lass uns einen Schlussstrich ziehen.«
    Ob wohl einer der Nachbarn ihn hören konnte? Alan schrie laut genug. Aber die nächsten Häuser standen weit entfernt von Avalon. Schon möglich, dass ihn jemand rufen hörte, aber wahrscheinlich verstand niemand, was er sagte. Außerdem übten sich alle Anwohner hier in vornehmer Zurückhaltung.
    »Ich warte auf dich«, sagte er. »Das weißt du.«
    Er kann doch nicht ewig dort unten stehen bleiben, dachte sie. Früher oder später muss er gehen. Und dann klettere ich hinunter. Später, in

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