Und eines Tages kommt das Glück
drang ihm der Duft nach Röstzwiebeln in die Nase. Er ging in die Küche, in der Erwartung, Magda vor dem Herd stehen zu sehen, aber stattdessen drehte sich Giselle zu ihm um, als sie seine Schritte hörte.
»Schön, dass du nach Hause kommst«, sagte sie. »Ich hatte schon befürchtet, dass ich allein essen müsste.«
»Was ist das?« Er schnupperte anerkennend.
»Steak mit Röstzwiebeln und Kartoffelbrei«, antwortete sie.
Darragh runzelte die Stirn, während er gleichzeitig spürte, wie ihm das Wasser im Mund zusammenlief. »Wieso?«, fragte er.
»Das isst du doch gern«, erklärte sie.
»Ich weiß, aber deswegen habe ich es bisher trotzdem nicht zu essen bekommen!«
»Stimmt. Aber ich habe mir überlegt, dass ich, was das Essen angeht, vielleicht ein bisschen egoistisch war. Ich habe begriffen, dass Tofu und Bohnensalat möglicherweise doch nicht jedermanns Geschmack sind.«
»Ich dachte, dir wird schlecht von dem Fleischgeruch«, sagte Darragh.
Giselle schüttelte den Kopf. »Das war vielleicht ein wenig übertrieben, aber ich mag Fleisch wirklich nicht besonders gern«, fügte sie rasch hinzu. »Ich esse heute Fisch, aber ich dachte mir, dass du dich vielleicht über ein Steak freuen wirst.«
Darragh ging zu ihr und legte beide Arme um sie. »Versuchst du, mir damit zu zeigen, dass die Liebe durch den Magen geht?«
»Hm, ja«, gab sie zu und drehte sich zu ihm um. »Hör mal, ich
weiß, dass du noch wütend auf mich bist wegen Veronica, und ich weiß auch, dass wir uns in einer heiklen Situation befinden und dass das teilweise meine Schuld ist.«
»Du hast bereits gesagt, dass es dir leidtut«, sagte Darragh. »Und ich habe deine Entschuldigung angenommen.«
Giselle nickte, »Das weiß ich, aber ich weiß auch, dass du noch immer sauer auf mich bist«, erklärte sie und sah ihm dabei fest in die Augen. »Wir sind ein gutes Team, Darragh. Wir gehören zusammen.«
»Ich bin noch da«, erwiderte Darragh.
»Ich will nicht, dass du gehst«, sagte Giselle.
»Warum solltest du das wollen?«, fragte er. »Es steht doch so viel auf dem Spiel?«
»Die anderen denken, dass du nicht geschäftstüchtig genug bist«, fuhr sie aufgebracht fort. »Und mich halten sie für ein blondes Dummchen. Aber du bist clever, und ich bin nicht blöd, und zusammen kriegen wir das alles hin. Du hast zu hart gearbeitet, um jetzt zuzuschauen, wie dir Kathryn und Romy die Firma vor der Nase wegschnappen. Das ist dein Erbe. Und auch meines, das von Mimi und Moll…, äh, von dem neuen Baby, ganz gleich, was die anderen sagen. Und ich werde es nicht zulassen, dass einer von uns hinausgedrängt wird.«
»Und deswegen brätst du mir ein Steak?«
»Ich will dir damit zeigen, dass es mir wichtig ist«, erwiderte sie entschlossen. »Dass mir das alles am Herzen liegt.«
»Was liegt dir am Herzen?«, fragte er. »Das Haus? Deine Klamotten? Der Wagen?«
»Die Familie«, sagte Giselle. »Die Firma. Du. Ich bin eine Dolan und werde es immer ein. Weil ich mit dir verheiratet bin. Und wir kommen zuerst.«
»Und wenn wir kein Geld mehr haben?«, fragte Darragh.
»Das ist unwichtig«, erklärte sie. »Wir haben Geld und werden es immer haben, weil wir keine Hungerleider sind.«
»Aber würdest du mich verlassen, wenn ich alles verlieren würde?« , fragte er.
»Wenn du alles verlieren würdest, würde ich dir helfen, es wieder zurückzubekommen«, antwortete sie.
Darragh betrachtete sie nachdenklich. Er wünschte sich, dass sie ihn in den Arm nahm und ihm ihre Liebe gestand, ganz gleich, was auch geschehen mochte. Aber vielleicht stimmte das ja nicht. Vielleicht gab es etwas, das ihre Liebe zu ihm verschwinden lassen würde. Aber sie schien hundertprozentig hinter ihm zu stehen, wie sie es immer getan hatte. War das nicht wichtiger als bloße Worte?
»Du hast recht«, sagte er schließlich. »So weit wird es nicht kommen, Dolan Component Manufacturers ist ein starkes Unternehmen. Und selbst wenn Kathryn und Romy jetzt anfangen, gemeinsam gegen mich zu arbeiten – und momentan verstehen sie sich ganz gut –, dann können sie nicht viel Schaden anrichten. Außerdem habe ich einen Plan, und der wird funktionieren.«
Er erklärte ihr von seiner Idee, Romy zu sponsern, und ein Lächeln breitete sich auf Giselles Gesicht aus.
»Kluger Junge«, sagte sie. »Du bist ja ein ganz cleverer Bursche.«
»Damit schlage ich gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe«, antwortete er zufrieden.
»Du hast dir dein Steak mit den
Weitere Kostenlose Bücher