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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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erneut einen rechten Haken.
    Stimmt, dachte Romy. Jetzt fällt es mir wieder ein. Darragh war ja mal zum Boxen gegangen. Zur Aggressionsbewältigung, wie Veronica es genannt hatte, damit Darragh ein wenig Dampf
ablassen konnte. Im Lauf der Jahre hatte er zwar gelernt, sein Temperament zu zügeln, aber Romy konnte sich noch gut an Zeiten erinnern, als er völlig ausgeflippt war.
    Jetzt stand er ein paar Schritte entfernt vor Alan und beobachtete, wie sein Gegner den Kopf schüttelte und sich das Blut aus dem Gesicht wischte.
    »Du hast mich geschlagen.« Alan sah Darragh fassungslos an. »Du hast mich geschlagen.«
    »Und ich werde es wieder tun, wenn du noch einmal Hand an meine Schwester legst.«
    »Das wird dir noch leidtun.« Alan blinzelte mehrmals. »Weißt du eigentlich, wer ich bin?«
    »Leider, ja«, sagte Darragh.
    »Sie hat es nicht anders gewollt«, fuhr Alan fort. »Sie ist eine Schlampe, und sie …«
    Darragh schlug ein drittes Mal zu. Und dieses Mal blieb Alan reglos auf dem Boden liegen.

Kapitel 29
    Bei Kathryn hatte sich die Angst auf den Magen gelegt. Nachdem Darragh Alan den letzten Schlag versetzt und sie mit angesehen hatte, wie ihr Mann auf dem Boden zusammenbrach, hatte sie sich übergeben. Romy hatte Kathryn gerade noch die Haare aus dem Gesicht halten und tröstend murmeln können, dass alles wieder in Ordnung käme und dass es ihr bald wieder gut gehe. Darragh schirmte derweilen seine Schwestern vor Alan ab, den er nicht aus den Augen ließ, und wartete darauf, dass er sich wieder bewegte. Als Alan schließlich zu sich kam, hatte Darragh ihn im Polizeigriff ins Haus geführt und dort auf das große Sofa mitten im Zimmer gestoßen. In dem Moment hatte es an der Tür geklingelt, und die Polizei war eingetroffen.
    Jetzt saßen sie alle im Wohnzimmer, Kathryn in einem der Sessel, während Romy neben ihr auf der Armlehne hockte. Darragh stand hinter Alan, und die zwei Polizisten versuchten, sich einen Reim auf die Situation zu machen.
    »Also.« Der große, gut gebaute Polizist, der sich als Richard Carr vorgestellt hatte, sah Alan fragend an. »Soll das heißen, dass sie Mr Dolan anzeigen wollen?«
    Wütend schaute Alan ihn an. »Er hat mich einfach so zusammengeschlagen«, sagte er. »Ich habe ihn weder provoziert noch sonst etwas, aber er ist einfach auf mich losgegangen und hat mich geschlagen. Das ist Körperverletzung.«
    »Und das, was du meiner Schwester angetan hast, was ist das?« Darragh ging um das Sofa herum und baute sich drohend vor ihm auf. »Du wertloses Stück Scheiße …«

    »Mr Dolan, bitte.« Richard Carr warf beiden Männern einen strengen Blick zu. »Es handelt sich hier um einen Fall von häuslicher Gewalt, und ich unterschätze gewiss nicht die Tragweite des vorgeblichen Angriffs auf Mrs Palmer und Miss Kilkenny. Aber jetzt versuche ich, von Ihnen zu erfahren, ob einer von Ihnen rechtliche Schritte unternehmen will oder nicht.« Er wandte sich wieder an Alan. »Vor dem Hintergrund, dass sowohl Mrs Palmer als auch Miss Kilkenny behaupten, von Ihnen tätlich angegriffen worden zu sein, wollen Sie da wirklich Strafanzeige gegen Mr Dolan stellen?«
    Plötzlich schien Alan wie ein leerer Luftballon in sich zusammenzufallen. Kathryn, die ihn beobachtete, bemerkte, wie auf seinem Gesicht die Wut einem Ausdruck von Angst Platz machte.
    »Was soll das nützen?«, fragte er. »Ich bin hier Ausländer. Sie werden es immer so hindrehen, dass ich der Verlierer bin.«
    »Das wird ganz gewiss nicht der Fall sein«, widersprach der Polizeibeamte mit fester Stimme.
    »Wenn sie mich nicht anzeigen, dann zeige auch ich sie nicht an«, meinte Alan mürrisch. »Die haben ja keine Ahnung, wie viel Glück sie haben.«
    »Du hast keine Ahnung, wie viel Glück du hast, du Mistkerl«, fluchte Darragh. »Wenn es nach mir ginge …«
    »Mr Dolan.« In Richard Carrs Stimme lag ein warnender Unterton. Dann wandte er sich an Kathryn und Romy. »Und Sie, meine Damen?«
    Kathryn schaute den Polizisten verzweifelt an. Sie wünschte sich sehnlichst, dass alles vorbei wäre und sie so tun könnte, als wäre es nie geschehen. Alan sollte auf der Stelle nach Amerika verschwinden, damit sie ihn niemals mehr sehen müsste. Sie wollte einfach nur ins Bett gehen und ihn und alles andere vergessen. Aber wenn sie das Geschehene jetzt offiziell zu Protokoll gab …
    »Ich will Anzeige erstatten.« Romys Stimme zitterte.
    Alan warf ihr einen hasserfüllten Blick zu, und sie holte tief
Luft. »Er hat mich

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