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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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nicht. Sie ist nicht einmal meine Schwester, nur meine Halbschwester.«
    Romy ließ Kathryn während des gesamten Wortwechsels nicht aus den Augen. Unglaublich, dachte sie, wie entschieden ihre Schwester plötzlich wieder wirkte. Seit Kathryn nach Hause gekommen war, hatte Romy das Gefühl, dass ihre Schwester nur noch ein Schatten ihrer selbst war. Sie hatte so zögerlich und unsicher gewirkt. Doch jetzt verwandelte sie sich ziemlich überraschend wieder in die alte Kathryn, die sie von früher kannte. Entschlossen. Cool. Plötzlich wieder über den Dingen stehend. Romy wusste nicht, ob es gut oder schlecht war, dass Kathryn ausgerechnet jetzt wieder zu ihrer alten Stärke zurückgefunden zu haben schien.
    »Wir finden zusammen eine Lösung«, sagte Kathryn. »Du weißt, dass wir das können.« Und dabei streckte sie die Arme nach ihm aus, und er lockerte abrupt den Griff um Romys Arm, die zu Boden sackte. »Lauf weg!«, rief Kathryn, während Romy sich wieder aufrappelte. »Lauf weg und hol Hilfe.«
    Romy stürmte davon, und in dem Moment griff Alan nach Kathryn.
    »Du verlogenes Miststück!«, rief er. »Du versuchst, mich reinzulegen.«
    »Das tue ich nicht«, widersprach Kathryn heftig. »Romy braucht Hilfe. Sie hat Schmerzen.«

    »Du willst doch nur, dass ich verhaftet werde! Damit du eine Ausrede hast, dich von mir scheiden zu lassen!«
    »Nein!«, rief Kathryn und stöhnte auf, denn jetzt war es ihr Arm, der von Alan schraubstockartig umklammert wurde.
    Wir haben nichts erreicht, dachte Romy hilflos. Jetzt hat er anstelle von mir Kathryn, und wir sind wieder dort, wo wir angefangen haben, nur dass er wahrscheinlich noch viel wütender ist. Und ich werde Kathryn bestimmt nicht mit ihm hier alleinlassen.
    In dem Moment zog ein vertrautes Geräusch ihre Aufmerksamkeit auf sich. Weder Kathryn noch Alan hatten das gedämpfte metallische Klacken gehört, aber Romy wusste, dass das elektronische Tor aufgegangen war. Und jetzt konnte sie sogar das Schnurren eines Motors hören. Sie drehte sich um und rannte in Richtung Haus.
    »Siehst du!« Ein triumphierender Unterton lag in Alans Stimme. »Du hast nur noch mich, Kathryn. Deine Schwester läuft davon. Außer mir hattest du doch nie jemanden.«
     
    Romy rannte durch die Küche und den Gang und riss die Haustür auf. Darragh stieg gerade mit einer genervten Miene aus seinem BMW.
    »Oh, Darragh, Gott sei Dank bist du da.«
    Überrascht sah er sie an. Romy schien sich noch nie darüber gefreut zu haben, ihn zu sehen.
    »Ja, ich bin hier, du bist hier«, erwiderte er irritiert. »Das habe ich auch erwartet. Veronica hat mich angerufen, weil niemand ans Telefon ging, und sie hat sich Sorgen gemacht und ist fast ausgeflippt  – warum, keine Ahnung.«
    »Darragh, Darragh …« Romy musste sich bremsen, nicht zu schnell zu reden. »Alan ist draußen im Garten, und er hat Kathryn, und er ist absolut verrückt. Er könnte sie umbringen.«
    »Wovon redest du? Welcher Alan?«

    »Alan! Ihr Mann!« Romy warf Darragh einen ungeduldigen Blick zu. »Er hat mich geschlagen.«
    »Was?« Darragh starrte sie an. In dem Moment bemerkte er, wie aufgelöst sie war, und sah auch den roten Striemen in ihrem Gesicht. Sicher war ihm sofort aufgefallen, wie chaotisch sie ausgesehen hatte, aber das kannte er ja bereits von Romy.
    »Darragh, der Mann ist komplett durchgedreht.« Zu ihrem größten Entsetzen spürte Romy, dass sie zu weinen anfing. »Er hat mir fast den Arm gebrochen und gedroht, mich umzubringen. Wir müssen etwas tun.«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Natürlich ist das mein Ernst.«
    Darragh nahm sein Handy aus der Tasche. »In dem Fall«, sagte er, »machen wir gleich Nägel mit Köpfen und rufen die Polizei.«
     
    Bevor er Romy folgte und in den Garten hinausging, betätigte Darragh die Fernbedienung, um das Einfahrtstor zu öffnen.
    Alan, der Kathryn noch immer am Arm festhielt, hatte sie gezwungen, sich in das feuchte Gras zu knien. Romy biss sich auf die Lippe und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen.
    »Was machst du mit meiner Schwester, du kleiner Scheißer?«
    Darragh lief breitbeinig über den Rasen, und noch ehe eine der beiden Frau sich’s versah, hatte er Alan Palmer einen harten Schlag ins Gesicht versetzt. In hohem Bogen schoss das Blut aus Alans Nase, als er überrascht Kathryns Arm losließ, die auf allen vieren in Richtung Romy kroch. Romy lief zu ihr und schloss sie in ihre Arme.
    »Du Mistkerl«, rief Darragh und versetzte Alan

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