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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Dunkeln und in der Gewalt eines Mannes, und wusste nicht, was sie tun sollte.
    »Kathryn!« Dieses Mal war es Alan, der ihren Namen rief. »Kathryn, jetzt schaff deinen knochigen Arsch hier runter, oder dir und deiner Schwester wird es noch leidtun.« Dabei drehte er wieder an Romys Arm, und sie stöhnte vor Schmerz auf, auch wenn sie versuchte, es zu unterdrücken.
    »Ich bin hier.«
    Keiner von beiden hatte gesehen, wie Kathryn sich vom Dach heruntergelassen hatte und wieder auf den Balkon getreten war. Sie waren völlig überrascht, als Kathryn hinaus in den Garten
kam. Romy blinzelte unter Tränen und hob den Kopf. Kathryn war aschfahl, einen resignierten Ausdruck im Gesicht.
    »Na so was.« Alan sah sie spöttisch an. »Liegt dir also doch was an einem anderen.«
    »Lass sie los«, sagte Kathryn. »Bitte.«
    Die drei sahen einander schweigend an.
    Und was jetzt?, dachte Romy. Was glaubt er, was er jetzt tun kann?
    Alan mussten dieselben Gedanken durch den Kopf gegangen sein, denn er hielt sie weiter fest, während er Kathryn nicht aus den Augen ließ.
    »Das ist alles nur deine Schuld«, meinte er. »Du hast es so weit kommen lassen.«
    »Nein, du bist schuld«, warf Romy rasch ein. »Kathryn, das hat nichts mit dir zu tun. Es ist nur seinetwegen  – Aua! Aua!« Sie konnte nicht verhindern, dass ihr die Tränen aus den Augen schossen, als er ihr erneut den Arm verdrehte.
    Kathryn biss sich auf die Lippe, während sie Romy ansah.
    »Lass sie los«, wiederholte sie.
    »Ich glaube nicht, dass ich das tun werde«, erklärte Alan. »Ich halte es für äußerst wichtig, euch beide genau da zu haben, wo ich euch haben will.«
    Romy wünschte sich, sie hätte eine der ausgegrabenen Gewandnadeln in ihrer Jeanstasche. Oder ihre Archäologenkelle oder sonst etwas, das sie als Waffe benutzen konnte. Denn der einzige Weg, sich aus dieser Situation zu befreien, schien ihr zu sein, selbst aktiv zu werden. Kathryn wirkte wie ein Geist. Es war, als wäre jede Energie und jede Stärke von ihr gewichen. Die Frau, die vor ihr stand, war nicht die Kathryn, mit der sie aufgewachsen war. Das war ein vollkommen anderer Mensch. Und auf sie konnte sie sich nicht verlassen, das wurde Romy klar.
    Kathryns Blick flackerte zwischen Romy und Alan hin und her. Sie sah die Tränen auf dem Gesicht ihrer Schwester und die Verachtung
in den Augen ihres Mannes. Ich habe es so weit kommen lassen, dachte sie. Wie konnte ich nur?
    »Du musst sie gehen lassen.« Irgendwie schaffte sie es, dass ihre Stimme nicht zitterte.
    »Warum?«
    »Weil das hier nur dich und mich etwas angeht«, erwiderte sie. »Das hat nichts mit Romy zu tun.«
    »Du hast einen Narren aus mir gemacht«, sagte Alan. »Du hast mich nur wegen meines Geldes geheiratet, und jetzt willst du mich bei einer Scheidung über den Tisch ziehen. Aber du bist diejenige, die ein Problem hat, Kathryn. Du trinkst zu viel und hast Affären …«
    Romy blinzelte verwirrt.
    »Du weißt, dass das nicht stimmt.« Kathryn musste schlucken. »Du weißt genau, dass ich nie eine Affäre hatte.«
    »Jeden Abend bist du mit den Leuten aus deinem Büro unterwegs«, sagte er, ohne auf sie zu achten, »und wirfst dich ihnen in diesen abstoßend lächerlichen Kleidern an den Hals …«
    »Nein«, widersprach Kathryn.
    »Du widersetzt dich mir.« Während er das sagte, verstärkte er den Griff um Romys Arm, und ihr schossen erneut die Tränen in die Augen.
    Kathryn warf Romy einen Blick zu, die sie plötzlich unter Tränen anlächelte.
    Mir geht es gut, gab sie Kathryn lautlos zu verstehen. Mach dir keine Sorgen.
    Kathryn holte tief Luft. »Alan, bevor du sie nicht loslässt, werden wir nicht miteinander reden und nirgendwo hingehen.« In ihrer Stimme lag plötzlich eine Autorität, die Alan aufhorchen ließ.
    »Warum sollte ich sie gehen lassen?«, fragte er. »Warum sollte ich dir glauben, dass du mit mir reden wirst?«
    »Weil ich dich noch nie angelogen habe«, antwortete Kathryn. »Also, was willst du, Alan?«

    »Nichts will ich«, höhnte er. »Außer dass meine Frau mit mir nach Hause kommt, wo sie hingehört.«
    »Unter diesen Umständen werde ich bestimmt nicht nach Hause kommen«, sagte Kathryn.
    »Wie soll ich dich sonst dazu zwingen?«, fragte Alan. »Wie soll das funktionieren?«
    »Dazu musst du erst Romy loslassen«, erklärte ihm Kathryn. »Dann können wir reden.«
    »Nein.«
    »Alan.« Kathryns Stimme war fest. »Hier geht es um uns. Um uns als Mann und Frau. Nicht um Romy. Sie zählt

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