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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Kathryn gerufen, als Darragh ihr vorwarf, ihn ausstechen zu wollen. »Ich habe keinerlei Interesse daran. Ich will damit nur ausdrücken, dass wir jemanden brauchen, der eine Vision hat und strategisch denken kann. Nicht einen Geschäftsführer, dem nichts Besseres einfällt, als die Geschäftsräume von seiner Frau unnötigerweise neu gestalten zu lassen.«
    Darragh hatte geschäumt vor Wut, aber nicht nur in dem Punkt hatte Kathryn sich gründlich geirrt. Nach der Generalüberholung hatte das Geschäft geboomt, und der Verkauf der Lagerbestände lief hervorragend. Die Gewinnmargen waren zugegebenermaßen niedrig, aber wenn es ihnen gelang, neue Kunden anzulocken, würden sie bald wieder in die Höhe schnellen. Kathryn war eine Intellektuelle, klug und gebildet, aber sie verstand nicht das Geringste vom Tagesgeschäft und vom wirklichen Leben, wie Darragh oft zu Veronica sagte. Theorie und Praxis waren nun mal zwei Paar Stiefel  – da konnte sie noch so lang über den Büchern hocken und ihm hinterher erzählen, was er machen sollte. Später, als Kathryn in die Staaten gegangen war und dort Karriere gemacht hatte (was zum Glück hieß, dass sie nicht mehr zu den Vorstandssitzungen kommen konnte, auch wenn er ihr weiterhin die Protokolle schickte), hatte auch Darragh zugeben müssen, dass sie tatsächlich etwas von der Thematik verstand. Natürlich unterschied sich eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft grundlegend von einem Produktionsbetrieb, und Kathryns Anteil an der Arbeit beschränkte sich darauf, Rat anzubieten, statt sich an den Maschinen selbst die Hände schmutzig zu machen.
    Veronica war auch in der Hinsicht einer Meinung mit ihm. Zum Glück stimmte Veronica in fast allem mit ihrem Sohn überein. Darragh war überzeugt, dass er mit seiner Mutter immer gut auskommen würde, auf jeden Fall besser, als dies Kathryn oder Romy jemals möglich wäre. Das lag zum Teil daran, dass Mutter und Sohn auf derselben Wellenlänge funkten. Beide liebten das
Gefühl der Macht, das mit dem Besitz von Dolan Component Manufacturers einherging; beiden gefiel die soziale Verantwortung, die dazukam, und vor allem genossen es beide, an den diversen gesellschaftlichen Verpflichtungen teilzunehmen, zu denen sie als Mitglieder der Geschäftsleitung eingeladen waren. Ein weiterer Grund für ihre Nähe war die Tatsache, dass Darragh sich als Einziger an Tom erinnern und mit Veronica über ihn reden konnte. Das konnte sie weder mit Kathryn noch mit Romy. Darragh hatte immer wieder mal einen Versuch unternommen und Kathryn von Tom erzählt. Wie handwerklich geschickt der Vater war  – einmal hatte er Darragh das beste Gokart in der Straße gebastelt, sodass alle Kinder eine Runde mit ihm hatten drehen wollen; was für ein liebenswürdiger, freundlicher Mensch er war, vor allem zu Veronica  – ganz im Gegensatz zu Dermot natürlich, der Veronica immer gegängelt hatte; und dass Tom immer nur das Beste für seine Familie gewollt hatte.
    Darragh war sich bewusst, dass er Tom in vielen Bereichen nacheiferte, vor allem aber wollte er geschäftlich ebenso erfolgreich sein wie er, um ebenso gut für seine Familie sorgen zu können. Giselle und Mimi (und dem Junior, wenn er auf der Welt war) sollte es, wenn es nach Darragh ging, nie an etwas mangeln. Doch er wünschte sich auch, dass seine Familie und er Zeit miteinander verbringen und diese auch genießen konnten. Wenn es etwas gab, das Darragh seinem Vater hätte vorwerfen können, dann, dass dieser so beschäftigt damit gewesen war, die Firma aufzubauen, dass er nur selten die Zeit gehabt hatte, Gokarts zu bauen oder mit ihm und Veronica etwas zu unternehmen. Darragh wollte auf keinen Fall, dass Mimi je auf den Gedanken kam, ihm könnte das Geschäft wichtiger sein als sie, auch wenn er manchmal  – so wie in dieser Woche  – länger im Büro blieb, weil er sich entweder dazu verpflichtet fühlte oder weil es Probleme gab. Deswegen richtete er es meistens so ein, dass er früh genug zu Hause war, um seine Tochter wenigstens noch ins Bett bringen zu
können. Und ebenso genoss er die Gesellschaft von Giselle. In die eigene Frau verliebt zu sein war nicht unbedingt in Mode, dachte Darragh, aber Giselle war nun mal die perfekte Partnerin für ihn, und er wollte, dass sie glücklich war. Er wusste, wie wichtig es für sie war, sich keine Sorgen um Geld machen zu müssen, sich so viele Designerkleider wie möglich kaufen zu können und eine Haushaltshilfe wie Magda zu beschäftigen.

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