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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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nichts wusste? Er würde ein ernstes Wort mit Stephen und Alex reden müssen. Sie sollten ihm mal erklären, was sie als Unternehmensverwalter und Chefcontroller eigentlich so trieben. Sie hatten das Geschäft mit Jim in den Sand gesetzt und ihn weder über Insystems noch über Genf informiert. Das war wahrhaftig keine große Leistung von den beiden, und er würde wohl mal mit der Faust auf den Tisch schlagen und demonstrieren müssen, wer hier der Boss war, damit die beiden sich etwas mehr anstrengten und sich besser auf dem Laufenden hielten.
    Während Darragh noch düsteren Gedanken über seine Angestellten nachhing, wandte sich das Gespräch erneut dem Thema Golf zu. Froh, endlich über etwas anderes als Industriebauteile sprechen zu können, beteiligte Darragh sich an der Unterhaltung.
Giselle zog es trotz ihrer hohen Absätze und ihres Bäuchleins vor, ihr Getränk im Stehen zu genießen. Sie plauderte angeregt mit den Gattinnen der anderen Vorstandsmitglieder und mit Josephine Hewitt, der Leiterin der Damenmannschaft. Amüsiert hatte Giselle zur Kenntnis genommen, dass männliche und weibliche Golfer unterschiedliche Kapitäne hatten, zu unterschiedlichen Zeiten spielten und manchmal (wie sie fand) miteinander umgingen, als stammten sie von unterschiedlichen Planeten. Eigentlich konnte ihr das egal sein, da sie selbst nicht Golf spielte. Sie interessierten einzig und allein die sozialen Kontakte, die man im Club knüpfen konnte (und die Sauna und das Dampfbad, die Josephine im Umkleideraum der Damen durchgesetzt hatte).
    »Ich muss weiter«, sagte Josephine während einer Gesprächspause. »Es gehört sich, dass ich mit jedem mal ein paar Worte wechsle.«
    Giselle blieb bei der Gruppe stehen und hörte zerstreut zu, während Mandy und Crona eine Diskussion über das letzte Turnier begannen, das Mandy überraschenderweise gewonnen hatte. Der Preis war ein Wochenende in Paris gewesen, und Giselle überlegte, ob sie nicht trotz ihres geringen Interesses an dem Sport nach der Geburt des Babys damit anfangen sollte. Golf wurde in ihren Kreisen immer populärer, und die Preise konnten sich durchaus sehen lassen (nichts konnte natürlich Darraghs Preis für den heutigen Abend übertreffen). Doch während sie Mandys Beschreibung eines Eagles am sechzehnten Loch lauschte (was immer das sein mochte), musste sich Giselle, wenn sie ehrlich war, eingestehen, dass die Vorstellung, vier verdammte Stunden täglich über den Golfplatz zu laufen, sie mehr langweilte, als sie überhaupt in Worte fassen konnte. Und dann diese Klamotten. Einfach abscheulich. Hier im Club gab es einen Sportshop, und Giselle konnte nicht glauben, dass die putzigen kleinen Pullover mit V-Ausschnitt und die biederen Röcke in schrecklichen pink- und orangefarbenen Pastelltönen mit den grässlichen Karomustern
den Frauen hier tatsächlich gefielen. Geschmack hatte auf dem Golfplatz wohl nichts verloren, dachte sie. Und wegen eines blöden Sports würde sie auf keinen Fall ihren Sinn für Mode opfern!
    Giselle war erleichtert, als es endlich Zeit war, zu Tisch zu gehen, und zum Glück saßen Mandy und Crona nicht in ihrer Nähe. An Darragh geschmiegt, flüsterte sie ihm zu, dass für ihren Geschmack die Gäste heute Abend reichlich bieder wären, woraufhin er sie in den Po kniff, um ihr zu zeigen, dass er nicht dazugehörte. Giselle kicherte und nahm Platz zwischen Darragh und Cillians Frau Carlotta, die vor Kurzem erst aus Paris zurückgekehrt war. Mit Carlotta unterhielt sie sich angeregt über das bunte Nachtleben in der Stadt, über die neueste Pariser Mode und über die Einkaufsmöglichkeiten in der Avenue Montaigne (kurz bevor sie schwanger geworden war, hatte sie mit Darragh ein paar Tage in Paris verbracht und ein Vermögen für Haute-Couture-Kleidung ausgegeben, die sie momentan leider nicht tragen konnte). Ein weiteres Thema war ein Charity-Lunch, den Carlotta organisierte, und Giselle versprach, sich mit einer Spende für den Blumenschmuck daran zu beteiligen. Anschließend zogen sie ein wenig über ein Paar aus ihrer Gruppe her, das einen vollen Terminplan vorschützte, um nichts dazu beitragen zu müssen, und schließlich kam die Rede auf Norman Mulligans Frau, die  – laut Carlotta  – ein Verhältnis mit einem stadtbekannten Gesellschafts-Blogger haben sollte.
    »Nein!« Giselle machte große Augen. »Du nimmst mich auf den Arm.«
    »Nein, tue ich nicht«, erwiderte Carlotta boshaft. »Alle reden darüber.«
    »Weiß er

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