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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Und da Giselle glücklich war, stand sie nicht nur bei unterhaltsamen Events, sondern auch bei langweiligen Pflichtveranstaltungen strahlend an seiner Seite, und alle beneideten ihn um sie.
    Darragh ließ sich gern beneiden  – sowohl um seine florierende Firma als auch um seine schöne Frau.
    Heute gehörten sie zu den ersten Gästen, die im Golfclub eintrafen, aber Darragh hatte als Mitglied des Vorstands rechtzeitig im Club sein wollen. Er hatte zwar nichts mit der Organisation dieses Abends zu tun, wollte aber vor Ort sein, falls plötzlich ein Problem auftauchen sollte. Er bestellte einen Gin Tonic für sich und ein Sodawasser für Giselle und nahm am Ende der Bar Platz. Hier fühlte er sich am wohlsten. Rasch füllte sich der Raum, und bald lag ein leises Stimmengewirr in der Luft. Man diskutierte die Scores des letzten Turniers und schimpfte über die geplanten Veränderungen auf dem Platz, und manche Mitglieder tauschten sich auch über geschäftliche Themen aus.
    Norman Mulligan, der Kapitän der Herrenmannschaft, der im Verwaltungsrat einer kleinen, aber feinen europäischen Privatbank saß, gesellte sich zu Darragh, ebenso Cillian O’Farrell, dem eine Großdruckerei gehörte und der Kunde bei Normans Bank war, und schließlich noch Maurice Bond, Financial Controller in einer Reederei. Darragh, Norman, Cillian und Maurice spielten am Sonntagvormittag regelmäßig einen Fourball. Darragh hatte das niedrigste Handicap von allen, und Maurice wurde nicht müde, ihm zu erklären, dass er es auf eine einstellige Zahl bringen könne, wenn er mehr spielte; vielleicht würde sogar ein Scratch-Golfer
mit regelmäßigen Par-Runden aus ihm. Darragh strahlte jedes Mal über das ganze Gesicht, wenn Maurice ihn derart ermutigte, auch wenn sie beide wussten, dass die Chance sehr gering war.
    »Meine Bank wird nächstes Jahr das Madrid Open sponsern«, erzählte Norman gerade. »Wollt ihr Tickets haben?«
    »Auf jeden Fall«, erwiderte Darragh. Madrid im Frühjahr wäre wunderbar.
    »Ich sollte eigentlich versuchen, für die nächste Wohltätigkeitsveranstaltung Karten zu bekommen«, fuhr Norman fort, »aber man bekommt immer nur ein gewisses Kontingent. Ach, übrigens, Darragh, diese Reise  – sehr großzügig von dir.«
    »Danke.«
    »Das ist der Hauptpreis heute Abend.«
    »Tatsächlich?« Darragh wusste genau, dass es so war, und nun war er doch froh, dass er sich für Barbados und nicht für die Kanaren entschieden hatte. Das hätte viel weniger Eindruck gemacht und ihn nur halb so menschenfreundlich erscheinen lassen.
    »Ich rechne fest damit, dass ich den Preis gewinne!«, meinte Norman lachend. »Das Geschäft lief reichlich schleppend im letzten Monat, und ich könnte zwei Wochen Urlaub gut gebrauchen.«
    »Bei uns gab es auch einen Einbruch«, sagte Maurice, »aber in der ersten Woche des Monats hat sich der Umsatz dann doch wieder erholt.«
    »Bei mir läuft alles bestens«, erklärte Cillian zufrieden.
    »Bei mir auch«, sagte Darragh.
    »So? Ich habe gehört, dass Jim Cahillbei Insystems abgeschlossen hat.« Fragend sah Norman Darragh an, der spürte, wie sich sein Magen verkrampfte. Woher, zum Teufel, konnte Norman das wissen? Selbstverständlich waren Geschäftsleute ebenso geschwätzig, wie man es ihren Ehefrauen nachsagte, und deshalb hätte er eigentlich nicht überrascht sein dürfen, aber sie tauschten hier schließlich nur Informationen aus. Information war Macht,
das wussten alle, und deshalb wollte jeder so viel wie möglich von dem wissen, was sich in der Branche tat. Trotzdem beunruhigte es Darragh, dass Norman mit anderen über sein Geschäft gesprochen hatte. Und noch dazu Insystems! Darragh spürte erneut einen Druck im Magen. Insystems war ihr Hauptkonkurrent bei industriellen Bauteilen, aber Jim hatte stets behauptet, dessen Geschäftsführer Garrett Jones nicht ausstehen zu können.
    »Sie zahlen drauf bei dem Deal«, erklärte Darragh seinem Gesprächspartner. »Der Preis ist selbstmörderisch. Ich werde das nicht tun, nur um im Geschäft zu bleiben. Das ist Wahnsinn.«
    Die anderen drei nickten zustimmend.
    »Trotzdem, wenn so etwas passiert, muss man seine bisherige Haltung überdenken«, meinte Cillian. »Ich habe gehört, dass Insystems einen neuen Betrieb in Genf gekauft hat. Vielleicht können sie dadurch Kosten sparen.«
    Genf! Darragh sah Cillian verblüfft an. Was, zum Teufel, hatte Garrett in Genf zu suchen? Welche geschäftlichen Chancen taten sich dort auf, von denen er

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