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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Wirklich. Aber ich glaube, dass Mam immer das Gefühl hatte, ein wenig … na ja …«
    »Wenn es nach deiner Mutter gegangen wäre, hätte ich den ganzen Tag um sie herumflattern müssen«, erwiderte er. »Aber das war nun mal nicht möglich. Oh, sie hat schon gern mit mir angegeben, wenn meine Fotos in den Zeitungen gedruckt wurden, aber gefallen hat es ihr nicht, wenn ich zu viel Aufmerksamkeit abbekommen habe.«
    »War das eigentlich immer so zwischen euch?«, fragte Romy. »Dass ihr gegenseitig um Aufmerksamkeit gebuhlt habt?«
    »Natürlich nicht.« Dermot schien ungehalten. »Wir waren nur nicht unbedingt das ideale Ehepaar, das ist alles.«
    »Warum seid ihr dann so lange zusammengeblieben?«
    Dermot seufzte. »Wir hatten gute und wir hatten schlechte Zeiten«, sagte er schließlich. »Und wir hatten dich.«
    »Ihr seid meinetwegen zusammengeblieben!« Romy wirkte entsetzt.

    »Nicht nur deinetwegen«, erwiderte Dermot rasch. »Wir haben uns durchaus geliebt. Aber offensichtlich nicht genug.«
    »Mir gefällt der Gedanke nicht, dass ihr nur meinetwegen zusammengeblieben seid.« Romy schien sich gar nicht mehr beruhigen zu können.
    »Natürlich warst du ein Grund«, erklärte Dermot. »Kinder sind immer ein ausschlaggebender Faktor. Aber nicht der einzige.«
    »Wärst du schon früher gegangen, wenn ich nicht gewesen wäre?«, fragte Romy.
    »Das weiß ich wirklich nicht«, entgegnete Dermot. »Im Nachhinein betrachtet, täuscht man sich oft.«
    »Warum hast du Veronica dann überhaupt geheiratet?«
    »Was soll das?«, meinte Dermot. »Du hast mir noch nie solche Fragen gestellt. Was ist denn los?«
    Romy konnte ihm keine Antwort geben. Sie konnte nicht erklären, dass sie plötzlich sehr verwirrt war, was ihre Familie betraf, und dass sie nicht mehr wusste, was echt war und was nicht und wie das alles zusammenhing. Hilflos zuckte sie die Schultern. »Ich weiß es nicht.«
    »Mach dir doch nicht so viele Gedanken.« Ihr Vater lächelte ihr aufmunternd zu. »Es ist immer verwirrend, wenn Paare sich trennen  – aber, hey, haben wir das nicht wunderbar hingekriegt?«
    Wunderbar für ihn vielleicht, dachte Romy. Aber für Veronica, die allein nicht zurechtkam und jetzt Hilfe brauchte, war es nicht wunderbar, und auch nicht unbedingt für Romy, weil für sie die Trennung und deren Folgen verheerende Auswirkungen auf ihre Einstellung zu Ehe und Beziehungen hatten. Aber für Larissa, die mit ihrem Leben zufrieden zu sein schien, war es wunderbar, ebenso für Erin, die mit einem Vater aufwuchs, der sie abgöttisch liebte.
    Aber mich liebt er genauso, überlegte Romy. Das weiß ich doch. Ich konnte schließlich nicht von ihm erwarten, dass er seine Arbeit ausgerechnet zu einer Zeit aufgab, in der er beruflich am
stärksten engagiert war, nur um Veronica glücklich zu machen. Und so lächelte sie ihrem Vater zu, wechselte das Thema und erzählte über ihre Zeit in Australien, über ihre Arbeit und über das Angebot, diese neue Ausgrabung bei Melbourne zu betreuen, das sie leider hatte ablehnen müssen.
    »Das ist aber schade«, rief Dermot. »Ich habe gar nicht gewusst, dass du das getan hast.«
    »Mir werden sich noch andere Gelegenheiten bieten.« Romy wiederholte mechanisch die Worte, die andere zu ihr gesagt hatten.
    »Du hast damit ein ziemlich großes Opfer gebracht«, meinte Dermot.
    Romy glaubte, eine gewisse Verunsicherung in der Stimme ihres Vaters zu hören. »Es war ja letztendlich kein anderer da«, erklärte sie ihm. »Irgendjemand muss sich um Mam kümmern. Hoffen wir, dass es sich nicht allzu lange hinziehen wird.«
    »Sag es mir, wenn dir die anderen zu viel aufhalsen«, bat Dermot.
    Romy lächelte bitter. »Das tun sie bereits  – sie haben mich schließlich nach Hause zurückbeordert, nicht wahr!«
    »Aber ich habe davon nichts gewusst«, rief Dermot. »Mich hat keiner angerufen, erst du, um mir zu sagen, dass du nach Hause kommen wirst. Ich war natürlich überrascht, aber ich habe gedacht, du tust es aus freien Stücken. Das gefällt mir ganz und gar nicht, dass die anderen dich einfach so hierherzitiert haben …«
    »Oh, Dad, das ist doch jetzt egal«, unterbrach Romy ihn. »Natürlich bin ich irgendwie sauer, dass sie mir das Problem aufgehalst haben, während sie ihr Leben unbehelligt weiterleben und ich das meine auf Eis legen muss, aber die Sache wird ja nicht Monate dauern, und es ist auch nicht so, als würde Mam ständige Pflege brauchen. Das wird schon wieder, und sobald ich

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