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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Komplexen mit sich herumschleppt.«
    Giselle zögerte mit einer Antwort. Das war geradezu eine Einladung, über Romy herzuziehen, und es hätte ihr nicht übel gefallen, ihre Schwägerin schlechtzumachen, aber instinktiv wusste sie, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt war. Schließlich wollte sie nicht, dass Veronica plötzlich auf die Idee kam, sie sei doch besser bei ihr und Darragh aufgehoben. »Was Kathryn betrifft, stimme ich mit dir überein«, sagte sie schließlich. »Es ist mir unbegreiflich, wie eine Vollblutfrau wie du zu so einer Tochter kommt! Sie macht Darragh noch verrückt.«
    »Immer noch?« Veronica bot ihr einen Teller mit Schokoladenkeksen an, aber Giselle schüttelte den Kopf und stellte ihn beiseite.
    »O ja. Dauernd ruft sie an und bombardiert ihn mit ihren Ratschlägen«, erklärte Giselle ihrer Schwiegermutter. »Keiner will ihren Rat, und keiner hat darum gebeten.«
    »Was denn für Ratschläge?«
    »Es geht natürlich immer um die Firma«, erwiderte Giselle. »Kathryn denkt, dass Darragh nicht weiß, was er tut.«

    Veronica nickte. »So war sie schon immer. Sie wollte stets mitmischen. Aber ich bitte dich  – Komponenten für Industriebauteile! Mit dem, was sie jetzt macht, ist sie viel besser dran. Außerdem müsste sie wenigstens ein bisschen was von Maschinenbau verstehen, und das tut sie nun mal nicht.«
    »Ein paar Monate lang ist sie uns mit ihrem Vorschlag auf die Nerven gegangen, dass wir unbedingt ins Ausland expandieren müssten«, fuhr Giselle fort. »Natürlich hat sich Darragh entsprechend aufgeregt.«
    »Zieht er das denn ernsthaft in Erwägung?«, fragte Veronica. »Mir hat er nichts davon erzählt.«
    »Deswegen war er doch in der Schweiz«, erinnerte Giselle sie.
    »O ja.« Veronica nickte. »Tut mir leid, mein Kopf ist noch ein bisschen langsam. Ich vergesse ziemlich viel.« Sie verzog entschuldigend das Gesicht. »Alzheimer, würde ich sagen. Nein, im Ernst. Meiner Ansicht nach liegt das an der Narkose. Ich war nie zuvor vergesslich. Und irgendwie ist mir immer noch ein bisschen flau im Magen.«
    »Du Arme«, bedauerte Giselle ihre Schwiegermutter, und Veronica genoss sichtlich den verständnisvollen Tonfall. Romy konnte sie nie so mitfühlend trösten, wie sie sich das gewünscht hätte. Und Kathryn  – wenn sie schon mal anrief  – war stets nüchtern und sachlich. »Ich bin sicher, dass es dir bald wieder besser gehen wird. Und was die Vergesslichkeit angeht  – also, mir geht es fast mein Leben lang so, dass ich in ein Zimmer gehe und nicht mehr weiß, was ich dort will. Wahrscheinlich liegt es an den Schwangerschaftshormonen. Hoffe ich jedenfalls.«
    »Eine Schwangerschaft ruiniert Kopf und Körper«, stimmte Veronica ihr zu und spähte dabei auf ihren flachen Bauch. »Männer können wirklich von Glück reden, so etwas nicht durchmachen zu müssen.«
    »Das erzähle ich Darragh ständig«, meinte Giselle seufzend. »Und dann bekomme ich zur Antwort, dass Männer es sich eben
nicht leisten können, schwanger zu werden, weil sie schließlich das viele Geld für uns verdienen müssen.«
    Veronica lachte. »Er würde eine Geburt doch niemals überstehen, wehleidig, wie er ist. Hat er denn in der Schweiz etwas in Aussicht?«
    »Das weiß ich nicht so genau«, erwiderte Giselle. »Er prüft momentan zwei Vorschläge, wovon ihm der eine gefällt, der andere weniger. Alex und Stephen favorisieren den Deal, der Darragh nicht gefällt. Deswegen weiß ich nicht, was dabei herauskommen wird.«
    »Darragh weiß schon, was er tut«, sagte Veronica.
    »Natürlich weiß er das. Aber es ärgert ihn, wenn Kathryn ständig anruft und ihn mit ihren Fragen löchert.«
    »Wie gesagt, sie wollte immer schon mitmischen.«
    »Ja, aber sie hat jetzt ihren eigenen Beruf«, erklärte Giselle. »Sie sollte sich besser raushalten.«
    »Oh, Kathryn ist niemand, der sich raushält. Sie gehört zu den Menschen, die die Hand ins Feuer halten, gerade weil man ihnen gesagt hat, sie sollen es nicht tun. Sie ist so was von stur.« Veronica schüttelte den Kopf. »Aber es schadet ihr mehr, als dass es ihr nützt. Ich bin zutiefst überzeugt davon, dass es ihr besser ginge, wenn sie hin und wieder auf andere Leute hören würde. Aber nein, sie muss immer recht haben. Ihre Energie hat sie von Tom geerbt. Aber woher sie diese Sturheit hat  – keine Ahnung.« Veronica lachte kurz auf. »Es fällt mir schwerer, meine Töchter zu verstehen als meinen Sohn.«
    »Und Romy?« Giselle hielt es

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