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Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Titel: Und endlich siegt die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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viele Vorurteile gepflegt, die möglicherweise jeder Grundlage entbehrten. Wahrscheinlich verdiente sie gar keine Erklärung. Sie zu bekommen, erschien ihr aber wichtiger denn je. Jetzt allerdings aus völlig anderen Motiven, die sie nicht hätte benennen können.
    „Für die Wahrheit muss man sich nicht entschuldigen“, erwiderte Jacob.
    Mollie runzelte die Stirn. „Die Wahrheit? Wie meinst du das?“
    „Tatsache ist, dass ich meine Geschwister im Stich gelassen habe. Das war ein Preis, den ich bezahlen musste, doch die Kosten waren viel höher als erwartet …“
    Nun verstand Mollie gar nichts mehr. Der Preis? Für was? Für seine Geschwister? Für ihn selbst? Das alles hörte sich schrecklich resigniert und gleichzeitig …
    „Komm …“
    Als sie aufschaute, sah sie, dass Jacob sich erhoben hatte und ihr seine Hand entgegenstreckte.
    „Was?“
    „Ich möchte dir etwas zeigen“, sagte er ruhig, umfasste ihre Finger mit festem Griff und führte Mollie aus der Küche.

4. KAPITEL
    Jacob hatte nicht vorgehabt, Mollies Hand zu nehmen. Und schon gar nicht, ihr zu zeigen, was er gefunden hatte. Vielleicht wusste sie bereits davon, und selbst wenn nicht, hätte er es einfach in einen Umschlag stecken und vor dem Cottage auf die Türschwelle legen können.
    Er wollte sich nicht zu dieser Frau hingezogen fühlen, die ihm unbequeme Fragen stellte und ihn wie ein verletztes Rehkitz ansah, sobald er die Wahrheit sagte. Warum fühlte es sich nur so verdammt gut und irgendwie richtig an, mit ihr durch die dunklen Korridore von Wolfe Manor zu laufen, ihre schmalen Finger vertrauensvoll in seinen?
    Es fühlte sich viel zu gut an. Seit Jahren hatte er niemandem mehr erlaubt, ihm derart nah zu kommen. Doch Mollie Parker zog ihn an wie ein Magnet. Diese ungewöhnliche Mischung aus Sanftheit, Süße, Entschlossenheit und Strenge forderte ihn heraus und weckte Begehrlichkeiten in ihm, die gefährlich waren. Doch das durfte nicht sein.
    Er war einzig und allein zurück nach Wolfe Manor gekommen, um das Haus zu renovieren und so schnell wie möglich zu verkaufen. Natürlich beinhaltete dieser Plan auch die Wiedervereinigung seiner Familie. Doch Mollie Parker zu verführen, stand ganz sicher nicht auf seiner Agenda. Außerdem wäre es nur ein sexuelles Intermezzo, vergnüglich, aber bedeutungslos. Mehr hatte er nicht zu geben, denn in seinem Inneren war er … leer.
    Obwohl, ganz stimmte das nicht, eher im Gegenteil …
    Sein Inneres war angefüllt mit belastenden Erinnerungen, bitteren Selbstvorwürfen und namenloser Reue. Er hatte nichts, was er Mollie geben konnte. Nichts, was sie von ihm würde haben wollen … außer einer Rose.
    „Warum müssen wir noch einmal in dieses schreckliche Zimmer?“, fragte Mollie, als sie wieder in William Wolfes muffigem, ehemaligem Arbeitszimmer standen.
    „Ich habe etwas gefunden, als ich die Sachen meines Vaters durchgesehen habe“, erklärte Jacob ruhig, ließ ihre Hand los und blätterte in einem Stapel Papiere, der auf dem massiven, dunklen Schreibtisch lag. „Ganz habe ich sein chaotisches Ablagesystem immer noch nicht durchschaut, aber es passt zu ihm.“
    „Ich weiß eigentlich kaum etwas über deinen Vater, außer …“ Sie brach ab.
    Jacob hob den Kopf und musterte sie mit hartem Blick. „Außer?“
    „Eigentlich nur das, was die Leute sagen.“
    „Und was klatscht man so im Dorf?“
    „Dass er charmant war … wenn er es sein wollte. Und ein haltloser Trinker“, fügte sie dann fast trotzig hinzu.
    „Beides trifft absolut ins Schwarze“, bestätigte Jacob ausdruckslos. „Dazu war er noch ein denkbar schlechter Vater, der übelste, den man sich vorstellen kann.“
    „Das … das muss dich sehr belastet haben.“
    „Hat es auch, mein Leben lang. Besonders leid hat es mir aber für meine Geschwister getan, denen ich auch keine bessere Unterstützung war.“
    „Aber du hast es wenigstens versucht …“
    Jacob hob nur kurz die Schultern, dann wandte er sich wieder den Papieren auf dem Schreibtisch zu. „Dass mein Vater offenbar auch ein paar verborgene, ausgleichende Qualitäten besaß, eröffnet sich mir erst nach und nach. Dies ist ein Beispiel dafür …“ Er hielt Mollie ein ziemlich dickes, verblichenes Stück Pergament entgegen.
    Nur zögernd nahm sie es an. „Was …“ Ihr Atem stockte, als sie das zerknitterte Papier ansah und eine getrocknete Rose erkannte, die gepresst zwischen zwei Seiten eingeschlossen war. Blätter und Blüten waren verblasst, die Form

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