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Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Titel: Und endlich siegt die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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verzeih.“
    „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass sich niemand für die Wahrheit entschuldigen muss.“ Seine Miene hatte sich zunehmend verfinstert. „Und die Wahrheit ist, dass er ein verdammter Bastard war, der seine Frauen und Kinder gnadenlos terrorisiert hat. Er hat das Familienvermögen an Spieltischen und in Kneipen durchgebracht, und als er starb, war ich einfach …“ Er brach ab.
    „Jacob.“ Der dumpfe Schmerz, die Qual und Trauer in seinen schwarzen Augen griffen Mollie ans Herz. Instinktiv trat sie einen Schritt auf ihn zu. Aber was sollte sie tun? Die Furche zwischen den dunklen Brauen zärtlich wegstreichen? Ihn tröstend in die Arme schließen? Noch während sie mit sich rang, verwandelte sich sein Gesicht wieder in die ausdruckslose Maske, die er bevorzugt aufsetzte.
    „Du hast gefragt, und nun hast du deine Antwort, Mollie … zufrieden?“
    Jetzt war er es, der ganz zart, fast wie zufällig, ihre Wange berührte. Mollie zuckte zusammen, wich aber nicht aus und verharrte atemlos, während Jacob mit der Fingerspitze ihre Kinnlinie nachzeichnete, über ihre Kehle fuhr und auf der Stelle verharrte, wo ihr Puls wie ein gefangener Vogel im Käfig flatterte.
    Nach einer langen Pause ließ er seinen Finger weiterwandern, bis zum V-Ausschnitt ihres … nein, seines T-Shirts. Mollie hörte sich selbst scharf einatmen, als er ganz sanft in das warme Tal zwischen ihre Brüste glitt und stockte, als wollte er um Erlaubnis fragen.
    Was erwartete er von ihr, nachdem sie kurz vor einer Ohnmacht stand, obwohl er sie nur mit der Fingerspitze berührte? Sie sah auf, begegnete seinem abschätzenden Blick und wurde plötzlich von bodenloser Scham erfasst.
    „Nicht …“, murmelte sie heiser und wünschte, sie hätte die Kraft, sich einfach umzudrehen und zu gehen.
    „Nicht was?“, fragte er gefährlich sanft.
    „Mach dich nicht über mich lustig.“ Was sollte sonst seine Motivation sein? Sie war ihm zu nah gekommen und wurde nun dafür bestraft. Jacob Wolfe setzte seinen Sex-Appeal als Waffe ein, und sie hatte nichts, womit sie sich verteidigen konnte. „Was willst du von mir, Jacob?“
    „Das ist eine interessante Frage“, erwiderte er spöttisch, zog seine Hand langsam zurück und legte sie auf ihre Wange. „Ich fühle mich zu dir hingezogen, Mollie. Ebenso, wie du dich zu mir. Und da wir in nächster Zukunft ganz allein auf Wolfe Manor sein werden, sollten wir das Beste daraus machen, oder?“
    Das hörte sich so logisch, so selbstverständlich und vernünftig an, dass sie fast geneigt war, einfach zu nicken. Aber dann setzte zum Glück wieder ihr gesunder Menschenverstand ein. Nichts, was mit Jacob Wolfe zusammenhing, war einfach und unkompliziert. Das wusste er so gut wie sie. Er wollte sie nur provozieren. Es war eine Reaktion auf ihre indiskreten Fragen, eine Bestrafung …
    Endlich fand sie die Kraft, einen Schritt zurückzutreten. Jacob ließ seine Hand lässig herabfallen, ohne ein Lächeln, ohne sichtbare Reue oder eine Entschuldigung.
    „Du meinst eine Affäre“, sagte sie ruhig.
    „Nenn es, wie du willst.“
    „Keine feste Bindung, keine Verpflichtungen“, präzisierte sie, obwohl sein Angebot unzweideutig gewesen war.
    „Keine Verpflichtungen.“
    Einen atemlosen Moment war sie tatsächlich versucht, alles zu vergessen. Die unlauteren Motive hinter seinem Angebot, ihre eigenen Moralvorstellungen und die Zukunft. Außer ein paar harmlosen Flirts an der Uni hatte sie in Sachen Sex noch nichts Aufregendes erlebt. In den letzten fünf Jahren hatte sie ihren Vater gepflegt und komplett wie eine Nonne gelebt. Und auf einmal bot sich ihr die einmalige Gelegenheit, von einem Meister zu lernen. Zumindest war sie davon überzeugt.
    Was für eine Versuchung. Trotzdem durfte sie ihr nicht nachgeben. Und Jacob wusste das auch. Vielleicht hatte er ihr dieses unmoralische Angebot auch nur gemacht, weil er sicher war, dass sie ablehnen würde.
    „Ich … ich kann nicht.“ Mollie trat einen weiteren Schritt zurück, dann noch einen und noch einen. Jacob beobachtete sie stumm. In der Dunkelheit konnte sie seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen. Aber jetzt war sie auch gar nicht mehr interessiert daran zu sehen, ob er sich über sie lustig machte oder vielleicht doch enttäuscht war. Jetzt gab es nur noch eines, was sie tun konnte.
    Abrupt wandte Mollie sich um und lief los.
    Jacob hingegen blieb wie angewurzelt stehen, bis er irgendwo in der Ferne eine Tür zuschlagen hörte. Er malte sich aus,

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