Und endlich siegt die Liebe (German Edition)
in die Kissen zurückfallen. „Das ist absolut nicht nötig.“
„Was nötig oder unnötig ist, entscheide in Zukunft ich“, erklärte Jacob gelassen.
„Ich bin bisher sehr gut ohne dich ausgekommen, und das wird auch in Zukunft so sein.“ Überzeugt war sie davon zwar nicht wirklich, doch das ging Jacob nichts an.
„Mag sein, trotzdem werde ich kein Risiko mehr eingehen.“
„Warum überwachst du mich dann nicht Tag und Nacht über einen Monitor?“, keifte Mollie weiter. „Oder pflanzt mir gleich einen Chip ein?“
„Keine schlechte Idee.“
„Jacob, du bist nicht für mich verantwortlich!“
„Das stimmt nicht so ganz, da du momentan bei mir angestellt bist.“
Frustriert schloss sie die Augen und wusste, dass sie schwerere Geschütze auffahren musste, wenn sie diesen Machtkampf gewinnen wollte. Also hob sie die Lider und heftete ihren Blick fest auf sein hartes Gesicht. „Es ist nicht deine Schuld, dass ich die Treppe hinuntergefallen bin“, begann sie nachdrücklich, „ebenso wenig, wie du etwas dafür kannst, dass dein Vater Annabelle geschlagen und all die anderen schrecklichen Dinge getan hat. Und du bist auch nicht verantwortlich dafür, dass nach deinem Weggang alles auseinandergefallen ist. Was du brauchst …“
„Ausgerechnet du willst mir erzählen, was ich brauche?“ Seine Stimme klang höflich, aber eiskalt.
Mollie schauderte. „Ich will doch nur …“
„Du hast mich doch mindestens so verurteilt wie alle anderen, Mollie“, erinnerte er sie. „Hat dein Vater nicht meinetwegen seine Stellung verloren? Ist es nicht meine Schuld, dass du gezwungen warst, jahrelang unsichtbar zu bleiben und ein einsames Schattendasein zu führen? Zur Hölle, vielleicht bin ich sogar für die schnell fortschreitende Demenz deines Vaters verantwortlich. Möglicherweise wäre sein geliebter Gärtnerjob der Rettungsanker für ihn gewesen!“
Mollie war zu geschockt, um zu reagieren. Wie konnte Jacob sie nur so missverstehen?
„Also, warum sollte ich dir jetzt plötzlich Glauben schenken, nachdem du mir vorgeworfen hast, für all das verantwortlich zu sein, was du und meine Geschwister von mir halten?“
„Sie haben dir vergeben, Jacob“, flüsterte Mollie gepeinigt. „Ich weiß es, weil Annabelle mir …“
„Das weiß ich auch“, schnitt er ihr das Wort ab. „Seit ich zurück bin, habe ich mit jedem Einzelnen von ihnen gesprochen. Ich habe mich ihrer Wut, ihrem Schmerz und ihren Anklagen gestellt. Und ich habe sie um Vergebung gebeten.“ Er räusperte sich. „Aber glaubst du denn wirklich, das macht einen Unterschied?“
„Tut mir leid …“, murmelte sie.
„Schon gut, wenn ich jemandem Vorwürfe mache, dann nur mir selbst. Und zwar, weil ich bin, wie ich bin, und wegen dem, was geschehen ist.“
Unfähig, Worte des Trostes oder der Entlastung zu finden, spürte Mollie, wie sich Jacob immer weiter von ihr entfernte, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte. Und dabei wurde sie das Gefühl nicht los, diesmal selbst dafür verantwortlich zu sein.
Am nächsten Tag wurde sie aus dem Krankenhaus entlassen. Jacob holte sie ab und chauffierte sie höchstpersönlich nach Wolfe Manor. Wahrscheinlich nur, um sicherzustellen, dass sie sich nicht im Cottage verbarrikadierte, sondern wie befohlen ins Haupthaus umzog.
„Ich habe einen der frisch renovierten Schlafräume für dich vorbereitet und hoffe, er findet deine Zustimmung“, erklärte er steif, während er durch die kühle, frisch gestrichene Eingangshalle voranging. „Der Arzt sagt, du sollst dich in den nächsten Tagen noch schonen, und ich hoffe, du folgst seinem Rat. Vorsichtshalber habe ich einige Gartenhelfer engagiert, die sich bereithalten, deine Pläne umzusetzen, sobald du dich danach fühlst.“
„Danke“, brachte Mollie ebenso sachlich hervor. „Ich kann ihnen meine Anweisungen auch vom Bett aus geben, also lass sie ruhig antanzen. Desto eher sind wir fertig. Außer was den Rosengarten betrifft …“
„Den Rosengarten?“, echote Jacob.
„Mein endgültiger Entwurf steht noch nicht“, entgegnete Mollie knapp. „Ich glaube, ich möchte mich zunächst tatsächlich etwas ausruhen.“ Und da sie es dabei beließ, zuckte Jacob nur achtlos mit den Schultern und führte sie ins Obergeschoss.
„Ich habe deine Sachen inzwischen aus dem Cottage hierherbringen lassen. Du findest alles, was du brauchst, in deinem Zimmer, nehme ich an.“
Mollie nickte nur, trat an ihm vorbei in den überraschend hellen, freundlichen
Weitere Kostenlose Bücher