Und endlich siegt die Liebe (German Edition)
faule Ausrede an“, versuchte sie ihn zu provozieren, doch Jacob lachte nur bitter.
„Ich wünschte, es wäre so, aber du kannst eben nicht alle Menschen retten. Hast du das nicht selbst gesagt? Nein, halt“, stoppte er sie, als er sah, dass Mollie widersprechen wollte. „Es tut mir leid, dass ich meine Selbstkontrolle verloren und deine Sympathie für mich ausgenutzt habe. Ich wollte dir nie wehtun … und trotzdem ist es passiert. Die letzte Nacht war ein Fehler.“
„Das war sie nicht!“, schluchzte Mollie. „Sie war das Beste und Schönste, was …“
„Ja, es war wunderschön“, bestätigte Jacob und wandte sich wieder seinem Laptop zu. „Ich habe meinen Fahrer angewiesen, vor dem Hotel auf dich zu warten.“
8. KAPITEL
Mollie bewegte sich wie in Trance durch die Ausstellung, die ihr gestern noch so viel Freude und Aufregung beschert hatte. Sie bekam kaum mit, was um sie herum geschah. Alle Eindrücke, Pläne und Hoffnungen schienen nach und nach wie Seifenblasen zu zerplatzen, bis nichts mehr übrig bleiben würde.
Als sich der Tag endlich dem Ende zuneigte, atmete sie innerlich auf. Nicht mehr lange, und sie würde Jacob wiedersehen. Das sehnte sie herbei, und gleichzeitig fürchtete sie sich davor.
Und dann spürte sie seine Hand auf ihrer Schulter, noch ehe sie ihn zu Gesicht bekam. Die letzte halbe Stunde hatte sie tief in Gedanken versunken vor dem Zen-Garten gestanden und überlegt, was Jacob gestern gesagt hatte: Nichts im Leben ist perfekt. Wir müssen das Unvollkommene in der Welt und in uns akzeptieren und umarmen – akzeptieren ja, aber es umarmen …
Inzwischen verstand sie, was er damit gemeint hatte. Aber was war es, das er sich selbst nicht vergeben konnte?
„Hattest du einen guten Tag?“
Mollie zuckte zusammen, als sie seine warmen Finger auf ihrer Schulter spürte, wenn auch nur für einen kurzen, beseligenden Moment.
„Nicht wirklich“, sagte sie rau.
„Der Wagen steht draußen.“
Es war nicht der rote Sportflitzer, mit dem sie hergekommen waren, sondern eine dunkle Limousine mit Chauffeur.
„Was ist denn mit dem roten Cabrio passiert?“, fragte sie, während sie fast in den luxuriösen Ledersitzen versank.
„Das bleibt vorübergehend in London. Ich muss auf dem Weg nach Wolfe Manor noch wichtigen Papierkram erledigen.“ Es hörte sich nicht einmal wie eine Entschuldigung an, und sobald er den Laptop aufgeklappt hatte, beachtete er sie auch schon nicht mehr.
Nach der Hälfte der Strecke fing es an zu regnen, und während Mollie durch die Seitenscheibe in den trüben, grauverhangenen Himmel starrte, dachte sie, wie gut es war, dass sie nicht im offenen Sportwagen saßen. Als irgendwann der erste Hinweis auf Wolfe Manor auftauchte, seufzte sie leise und wandte sich ihrem stummen Begleiter zu, der immer noch in seine Arbeit vertieft war.
„Und wie geht es jetzt weiter?“, fragte sie mit erzwungener Ruhe.
Erstaunt schaute Jacob auf. „Wie schon“, murmelte er gedehnt. „Ich nehme an, dass du noch einige Zeit damit beschäftigt sein wirst, die Gartenanlagen zu restaurieren und dann …“
„Das wird nicht länger als vierzehn Tage dauern“, unterbrach sie ihn brüsk. „Und währenddessen sollen wir also so tun, als wäre nichts geschehen?“
Jacob schwieg einen Moment, und als er antwortete, wählte er seine Worte sehr sorgfältig. „Ich denke, das Beste wäre es, wenn wir uns gar nicht mehr sehen“, sagte er kühl. „Ein klarer, sauberer Schnitt.“
Fassungslos schüttelte Mollie den Kopf. „Das kann unmöglich dein Ernst sein!“
„Ich weiß, du bist verletzt, aber …“
„Ach, das weißt du?“, stieß sie bitter hervor. In ihren bernsteinfarbenen Augen glitzerten Tränen der Wut und Verzweiflung. „Weißt du es vom Verstand her oder auch tief in deinem Herzen? Was ist mit deinem Herzen?“
„Ich sagte dir doch, ich bin …“
„Schluss! Jetzt sage ich dir zur Abwechslung mal, wer oder was du bist, Jacob Wolfe … nämlich ein Feigling!“ Mollie zitterte vor Erregung und verletztem Stolz, während sie auf seine Reaktion wartete, doch die bestand nur in einem Nicken.
Widerspruchslos akzeptiert er ihr Urteil und senkte den Kopf, während die schwere Limousine durch das schmiedeeiserne Tor von Wolfe Manor fuhr. Kaum war sie vor dem Haupthaus zum Stehen gekommen, da stieß Mollie mit einem erstickten Schluchzer die Wagentür auf, riss dem Chauffeur ihre Reisetasche förmlich aus der Hand und stob davon.
Jacob schaute ihr nach, bis
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