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Und erlose uns von dem Bosen

Titel: Und erlose uns von dem Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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große positive Punkte aufgewogen: Man zahlte ihm eine Menge Geld, und er war wieder mitten im Kampfgetümmel. O Mann, ich bin immer mitten in der Scheiße.
    Er starrte hinab auf die dunklen, schnell dahinfließenden Wellen des East River. Ein roter Schlepper mit der Aufschrift MACALLISTER BROTHERS zog ein Containerschiff hinaus. Die Stadt, die nie schläft. Die Bars an First und Second Avenue nahmen gerade die letzten Bestellungen an. Kurz zuvor war er an einer Tierklinik vorbeigekommen, die fast die ganze Nacht für tierische Notfälle geöffnet war. Tierische Notfälle? Du lieber Gott, was für eine Stadt, was für ein beschissenes Land war Amerika geworden.
    Schon bald würden eine Menge New Yorker hellwach sein und es extrem schwierig finden, wieder einzuschlafen. Weinen und Zähneknirschen würde es geben. Dafür würde der Wolf in etwa einer Minute sorgen.
    Shafer beobachtete, wie die Zeiger auf seiner Uhr drei Uhr dreiundvierzig erreichten, gleichzeitig behielt er den Fluss und die Queensboro Bridge im Auge.
    Autos, Taxis und gar nicht wenig Laster rumpelten da oben selbst um diese Uhrzeit dahin. Zurzeit befuhren locker hundert Fahrzeuge die Brücke, wahrscheinlich noch mehr. Die armen Schweine!

    Um drei Uhr dreiundvierzig drückte Shafer auf einen Knopf seines Handys.
    Damit gab er ein einfach codiertes Signal an eine kleine Antenne an der Manhattan-Seite der Brücke. Ein Stromkreis begann sich zu schließen...
    Ein Zünder ging los...
    Mikrosekunden später wurde den Menschen von New York City – und dem Rest der Welt – eine Botschaft direkt aus der Hölle geschickt.
    Eine symbolische Botschaft.
    Ein weiterer Weckruf.
    Eine gewaltige Explosion erschütterte das Tragwerk der Fifty-ninth-Street-Brücke. Die Verbindungsstellen brachen sofort. Die alte Stahlstruktur zerbröckelte wie Mürbekeks. Riesige Nieten sprangen heraus und stürzten in den East River. Der Straßenbelag war zerfetzt. Stahlbeton wurde wie Papier im Reißwolf zerrissen.
    Das obere Deck teilte sich in der Mitte. Enorme Brocken fielen wie Bomben auf das untere Deck, welches ebenfalls brach und dessen Teile sich um die eigene Achse drehend dem Fluss entgegenstürzten.
    Autos fielen ins Wasser. Ein Lastwagen, bis oben hin mit Zeitungen aus Queens beladen, rollte rücklings eine Betonplatte hinunter und wirbelte in Pirouetten in die Tiefe. Ihm folgten weitere Laster und Autos. Wie Bleigewichte plumpsten sie hinab. Elektrische Leitungen senkten sich und versprühten auf der gesamten Länge der Brücke Funken. Dutzende von Fahrzeugen stürzten von der Brücke, krachten in den Fluss und verschwanden unter der Wasseroberfläche.
    Einigen Menschen gelang die Flucht aus ihren Fahrzeugen, doch auch sie sprangen in den sicheren Tod im Fluss. Shafer konnte ihre entsetzlichen Schreie über den Fluss herüber hören.
    In jedem Block gingen die Lichter an, dann die Fernseher und Computer, als die Bewohner New Yorks die ersten Berichte über ein grauenvollen Unglück hörten, das man kaum glauben konnte. Ja, noch vor wenigen Jahren wäre so eine Katastrophe undenkbar gewesen.
    Nachdem Geoffrey Shafer sein Werk für diese Nacht vollbracht hatte, stand er von der Bank auf und fuhr heim, um zu schlafen. Falls er schlafen konnte. Eins hatte er begriffen: Die Dinge hatten gerade erst begonnen. Er war auf dem Weg nach London.
    London Bridge , dachte er. Alle Brücken in der Welt werden zusammenbrechen und einstürzen. Die moderne Gesellschaft fällt an den Nähten auseinander. Der Wolf war vielleicht ein Irrer, aber er war einfach brillant böse. Ein verflucht brillanter Irrer.

Teil Drei
    Wolfsfährte

57
    Der Wolf verlangsamte seinen schweren schwarzen Lotus auf knapp hundert Meilen pro Stunde, während er am Handy sprach. Davon hatte er sechs im Auto. Er fuhr nach Montauk auf der Spitze von Long Island. Allerdings musste er unterwegs noch etwas Wichtiges erledigen, selbst um ein Uhr morgens. Er hatte den amerikanischen Präsidenten, den deutschen Kanzler und den britischen Premierminister an der Strippe. Von Spitze zu Spitze . Wer konnte das schlagen?
    Â»Dieser Anruf kann nicht zurückverfolgt werden, also verschwenden Sie nicht Ihre Zeit. Meine Techniker sind besser als Ihre«, teilte er ihnen mit. »Also, was denkt so jeder? Wir sind acht Stunden nach dem Ultimatum. Und? «
    Â»Wir brauchen mehr Zeit.« Der britische

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