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Und erlose uns von dem Bosen

Titel: Und erlose uns von dem Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Fahrer vom FBI nannte. Hancock war wie Joe Cahill offensichtlich ein Angler und Jäger. In der Nähe lag Silver Creek Naturschutzgebiet, ein weltberühmtes Paradies für Angler.
    Â»Wir werden Hancock nicht einfach so überfallen, sondern erst mal observieren. Mal sehen, was er so treibt. Im Moment ist er irgendwo in den Bergen auf der Jagd. Wir fahren an seinem Haus vorbei, damit Sie es sich anschauen können«, sagte der örtliche Agent, ein junger Türke, der Ned Rust hieß. »Nebenbei bemerkt: Hancock ist ein hervorragender Gewehrschütze.«
    Wir fuhren hinauf in die Berge, wo einige Häuser auf Grundstücken standen, die wohl zwei bis vier Hektar groß waren. Manche Häuser hatten einen äußerst gepflegten Rasen,
dessen unnatürlich wirkendes Grün zu den aschgrauen Bergen einen eigenartigen Kontrast bildete, die selbstverständlich von Natur aus so waren.
    Â»In letzter Zeit hatten wir in dieser Gegend mehrere Lawinen«, erklärte Rust auf der Fahrt. Er war voll gepfropft mit Informationen. »Vielleicht sehen wir Wildpferde. Oder Bruce Willis. Demi und Ashton und die Kinder. Sehen Sie, da vorn – das ist Hancocks Haus. Außen alles aus Bachsteinen. Das ist in der Gegend sehr beliebt. Ein ziemlich großes Haus für einen pensionierten Agenten ohne Familie.«
    Â»Wahrscheinlich hat er ein bisschen Geld gespart, um den Ruhestand zu genießen«, meinte ich.
    Das Haus war in der Tat groß und hatte in drei Richtungen einen herrlichen Blick. Eine freistehende Scheune war größer als mein Haus. In der Nähe weideten Pferde. Aber kein Corky Hancock. Er war ja auf der Jagd.
    Nun – ich ebenfalls.
    In den nächsten Tag passierte in Hailey nichts. Der Leiter der Operation, William Koch, brachte mich auf den neuesten Stand. Die CIA hatte einen Spitzenmann aus Washington hergeschickt: Bridget Rooney. Hancock kehrte von seinem Jagdausflug zurück, und wir beobachteten jeden seiner Schritte. Statische Observation wurde von einer Sondereinheit durchgeführt, die aus Quantico eingeflogen worden war. Jedes Mal, wenn Hancock das Haus verließ, stand ein mobiles Team zur Verfügung. Wir nahmen ihn sehr ernst. Schließlich tobte irgendwo da draußen der Wolf rum mit fast zwei Milliarden Dollar in der Tasche.
    Eventuell hatten wir jetzt endlich eine Möglichkeit, ihn aufzuspüren: der CIA-Agent, der ihn aus Russland herausgebracht hatte. Und vielleicht stand alles zu dem in Verbindung, was sich zwischen dem Wolf und Thomas Weir ereignet hatte.
    Der Fehler in Paris .

97
    In dieser Nacht passierte gar nichts. Auch nicht in der nächsten oder übernächsten.
    Am Freitag bekam ich die Erlaubnis, nach Seattle zu fliegen und meinen Sohn zu besuchen. Ich rief Christine an. Sie meinte, das sei in Ordnung und dass Alex sich freuen würde, mich zu sehen – und sie ebenfalls. Mir fiel auf, dass der harte Unterton aus ihrer Stimme verschwunden war, wenn wir uns jetzt unterhielten. Zuweilen konnte ich mich sogar daran erinnern, wie schön unsere Beziehung gewesen war. Aber ich war nicht sicher, ob das gut war.
    Ich kam vormittags vor ihrem Haus an. Wieder war ich von der Wärme und dem Charme ihres Hauses beeindruckt. Haus und Garten waren wie Christine: gemütlich und hell, mit dem vertrauten weißen Zaun und dem passenden Geländer neben der Steintreppe, die zur Eingangstür führte. Rosmarin, Thymian und Minze gediehen im Kräutergarten. Alles war wunderschön.
    Christine öffnete auf mein Klingeln. Sie hatte Alex auf dem Arm. Obwohl ich es nicht wollte, musste ich daran denken, wie es hätte werden können, wenn ich nicht Polizist beim Morddezernat gewesen wäre und mein gefährlicher Beruf als Detective uns beide so heftig aus der Bahn geworfen hätte.
    Ich war überrascht, dass sie daheim war. Das las sie wohl in meinen Augen.
    Â»Ich werde dich nicht beißen, Alex. Das verspreche ich. Ich habe Alex von der Vorschule abgeholt, damit ihr zusammen sein könnt«, sagte sie. Dann reichte sie mir den Jungen. Ab da war er das Einzige, woran ich denken wollte.

    Â»Hallo, Dada«, sagte er und lächelte scheu. So ist er immer am Anfang. Ich lächelte zurück. Eine Frau, die ich in Washington kenne, nennt mich einen »Heiligen«, und sie meint das nicht als Kompliment. Ich bin keiner, nicht mal annähernd. Aber ich habe gelernt, mich zu bemühen, das Beste aus einer Situation zu

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