Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Und erlose uns von dem Bosen

Titel: Und erlose uns von dem Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
Vom Netzwerk:
beiden unterschied. Wir machten uns nicht die Mühe, das Ding, was immer es war, abzunehmen. Wir ließen uns drauffallen und lachten und redeten. Wir waren einfach glücklich, zusammen zu sein. Jetzt wurde uns klar, wie sehr wir einander vermisst hatten.
    Â»Ich möchte es dir noch ein bisschen bequemer machen, Alex«, flüsterte Jam und zog mein Hemd aus der Hose. »Wie ist das? Besser?«
    Â»Und ich tue das Gleiche für dich. Das ist schließlich nur fair, oder?«, meinte ich. »Wie du mir, so ich dir.«
    Â»Ja, hervorragende Idee.«
    Ich knöpfte Jamillas Bluse auf, während sie mein Hemd aufknöpfte. Wir hatten es beide nicht eilig. Wir waren zu klug, um alles zu überstürzen. Wir wollten es genießen, jedes Detail, jeden Knopf, den Stoff fühlen, die vor Erwartung prickelnde Haut zu berühren, die Mühe, Atem zu holen, die elektrischen Funken, alles Gute völlig auskosten, das uns diese Nacht bescherte.
    Â»Du hast geübt«, flüsterte sie etwas atemlos. Das gefiel mir.
    Ich lachte. »Allerdings, vor allem die Kunst der Vorfreude .«
    Â»Zum Beispiel dieser Knopf?«, fragte sie.
    Â»Herrlich.«
    Â»Und der jetzt?«
    Â»Ich weiß nicht, wie lang ich das aushalten kann, Jamilla. Ich meine das ernst.«
    Â»Wir werden sehen. Ich meine das auch ernst.«
    Nachdem Jamillas Bluse und mein Hemd offen waren, zogen wir uns beide langsam aus. Wir küssten, kitzelten, kratzten und liebkosten uns – alles ganz langsam. Ihr Parfüm kannte ich: Calèche Eau Delicate. Sie wusste, dass ich diesen Duft mochte. Jamilla liebte es, wenn ich sie am ganzen Körper leicht kratzte. Deshalb tat ich das als Nächstes. Erst die Schultern,
dann den Rücken, die Arme, ihr wunderschönes Gesicht, die langen Beine, die Füße und dann wieder die Beine hinauf.
    Â»Du wirst warm... noch wärmer«, seufzte sie und lachte kehlig.
    Wir standen auf, hielten uns fest und wiegten uns hin und her. Schließlich zog ich ihr den Büstenhalter aus und umschloss ihre Brüste mit den Händen. »Wie ich schon sagte, lang halte ich es nicht mehr aus.«
    Mir erging es ebenso. Ich war hart, so hart, dass es wehtat. Ich kniete mich auf den Orientteppich vor sie und küsste Jamilla auf ihre Weiblichkeit. Sie war stark und selbstsicher. Vielleicht kniete ich deshalb gern vor ihr. Aus Ehrfurcht? Aus Respekt? Etwas in dieser Richtung.
    Schließlich schob ich mich nach oben. »Okay?«, flüsterte ich.
    Â»Okay. Ich bin deine Sklavin. Du der Meister? Ein bisschen von beidem?«
    Ich drang in Jamilla ein, während wir noch standen und uns auf der Stelle bewegten. Doch dann wechselten wir aufs Bett. Ich ging ganz in diesem Moment auf, ganz in Jamilla Hughes. Genau dort wollte ich sein. Sie stieß diese kleinen Seufzer aus, die ich so liebte.
    Â»Du hast mir furchtbar gefehlt«, stöhnte ich leise. »Ich habe dein Lächeln vermisst, den Klang deiner Stimme – alles.«
    Â»Dito«, sagte sie und bog sich mir entgegen.
    Nach fünf oder zehn Minuten klingelte das Telefon auf dem Nachttisch.
    Diesmal tat ich das einzig Richtige: Ich schubste das verdammte Ding auf den Boden und legte ein Kissen drauf. Wenn es der Wolf war, konnte er morgen wieder anrufen.

101
    Am nächsten Morgen machte ich mich auf den Rückweg zu den Idaho Rockies. Jamilla und ich nahmen dasselbe Taxi zum Flughafen. Danach gingen wir an Bord verschiedener Flugzeuge, die in unterschiedliche Richtungen flogen. »Ein Riesenfehler und eine große Dummheit«, sagte Jamilla, ehe wir uns trennten. »Du solltest mit mir nach San Francisco fliegen. Du brauchst eine ausgedehnte Ruhepause.« Das wusste ich selbst.
    Aber leider ging das nicht. Corky Hancock war die heißeste Spur, die wir hatten. Seine Observierung wurde verstärkt. Im Staat Idaho konnte Hancock keinen Schritt tun, ohne beobachtet zu werden – oder zumindest abgehört zu werden. Sein Haus wurde beschattet, die Umgebung und die freistehende Scheune. Wir hatten vier mobile Teams auf ihn angesetzt und vier weitere in Reserve. Seit ich nach Seattle geflogen war, hatte man noch Luftüberwachung hinzugefügt.
    In Idaho nahm ich an einer Besprechung mit über zwei Dutzend Agenten teil. Die Besprechung fand in einem kleinen Kino in Sun Valley statt. Abends lief dort der Film 21 Grams mit Sean Penn und Naomi Watts, tagsüber stand der Raum für andere Veranstaltungen zur

Weitere Kostenlose Bücher