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Und erlose uns von dem Bosen

Titel: Und erlose uns von dem Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Wolf nicht helfen. Wobei können Sie mir helfen, Joe?«
    Cahill runzelte die Stirn und schaute nachdenklich drein. »Ich fürchte, ich bin keine große Hilfe, Alex. Ich bin jetzt ein alter Ackergaul, der nicht mehr viel taugt. Der Kuchen schmeckt gut, oder?«

    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, nicht besonders, Joe. Glauben Sie mir, was man im Geschäft kaufen kann, schmeckt nie so gut wie selbst gebacken.«
    Cahill machte ein langes Gesicht, grinste dann jedoch. Aber seine Augen lächelten nicht. »Aha, jetzt werden wir wohl ehrlich. Warum zum Teufel sind Sie hier? Worum geht es eigentlich? Reden Sie mit Onkel Joe. Was ist los? Ich blicke irgendwie nicht durch. Das Ganze ist mir zu nebulös.«
    Ich trat zurück ins Arbeitszimmer. »Nun, alles dreht sich um den Wolf, Joe. Meiner Meinung nach können Sie und Ihr alter Partner uns sehr wohl helfen – obwohl Sie ihn nie persönlich gesehen haben. Außerdem bin ich nicht sicher, dass Sie ihn tatsächlich nicht gesehen haben.«
    Cahill hob frustriert die Hände. »Alex, das ist doch alles verrückt. Ich habe das Gefühl, dass wir uns im Kreis drehen. Ich bin zu alt für diese Scheiße.«
    Â»Ja, zugegeben, die letzten Wochen waren für alle sehr hart. Vieles ist verrückt gelaufen. Sie wissen ja nicht mal die Hälfte.« Ich hatte die Schnauze voll von »Onkel« Joe Cahills Scheiße. Ich zeigte ihm ein Foto.
    Â»Sehen Sie sich das gut an. Das ist die Frau, die den Direktor der CIA Weir im Hoover Building ermordet hat.«
    Cahill schüttelte den Kopf. »Okay, und?«
    Â»Sie heißt Nikki Williams und war früher in der Armee. Eine Zeit lang hat sie als Söldnerin gearbeitet. Eine hervorragende Scharfschützin. Jede Menge private Verträge in ihrem Lebenslauf. Ich weiß, was Sie sagen wollen, Joe – na und ?«
    Â»Ja. Na und?«
    Â»Sie hat auch mal für Sie und Ihren Partner Hancock gearbeitet. Ihre Dienststelle hat uns Einblick in Ihre Akten gegeben, Joe. Das ist die neue Ära der Kooperation. Und jetzt
kommt der Hammer: Ich glaube, dass Sie sie angeheuert haben, um Weir zu ermorden .
    Möglicherweise über Geoffrey Shafer, aber Sie waren involviert. Ich bin überzeugt, dass Sie für den Wolf arbeiten. Vielleicht haben Sie das schon immer getan – vielleicht gehörte das ebenfalls zu seinem Deal.«
    Â»Sie haben den Verstand verloren und liegen total falsch!« Joe Cahill stand auf und wischte sich Krümel von der Hose. »Und noch etwas: Ich glaube, es ist besser, wenn Sie jetzt mein Haus verlassen. Es tut mir verdammt Leid, dass ich Sie reingelassen habe. Unser kleines Gespräch ist hiermit beendet.«
    Â»Nein, Joe«, widersprach ich. »Es hat gerade erst begonnen.«

94
    Ich tätigte einen Anruf mit meinem Handy. Wenige Minuten danach stürmten Agenten aus Langley und Quantico Joe Cahills Grundstück und nahmen ihn fest. Sie legten ihm Handschellen an und holten ihn aus seinem hübschen friedlichen Haus auf dem Land heraus.
    Jetzt hatten wir einen guten Hinweis, eventuell sogar einen entscheidenden.
    Joe Cahill wurde in ein sicheres Haus der CIA gebracht, irgendwo in den Alleghenies. Haus und Grundstück wirkten völlig unauffällig. Ein zweigeschossiges Farmhaus, inmitten von Obstbäumen und Weinstöcken, der Eingang von Glyzinien dicht umrankt. Für Onkel Joe war das Haus allerdings nicht sicher.
    Man ließ den ehemaligen Agenten für einige Stunden geknebelt und gefesselt allein in einem kleinen Raum.
    Er sollte über seine Zukunft nachdenken – und seine Vergangenheit.
    Ein CIA-Arzt kam. Ein großer Mann mit Bauch, etwa Ende dreißig, mit Pferdegebiss, typisch WASP (weiß, angelsächsischer Herkunft und Protestant). Er hieß Jay O’Connell. Er sagte uns, dass er über ein Test-Wahrheits-Serum verfüge und dass man erlaubt habe, es bei Cahill anzuwenden. O’Connell berichtete, dass unterschiedliche Versionen dieses Mittels in mehreren Gefängnissen an Terroristen verwendet würden.
    Â»Es ist ein Barbiturat, wie Natrium Amytal und Brevital«, erklärte er. »Die Person wird sich plötzlich wie angetrunken fühlen, Sinneswahrnehmungen sind geschwächt. Danach vermag sie sich nicht mehr gegen hartnäckige Fragen zu wehren.
Zumindest hoffen wir das. Jeder Mensch reagiert anders. Wir werden sehen, wie es mit diesem Kerl läuft. Er ist älter, daher bin ich

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