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Und ewig seid ihr mein

Und ewig seid ihr mein

Titel: Und ewig seid ihr mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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ab und leg sie mir auf meinen Rechner», fügte Levy hinzu.
    Alexej hob die Hand. «Eins nach dem anderen.»
    Levy wandte sich Luansi zu. «Was ist Ihnen zu diesem Robius eingefallen?»
    «Es geht um eine Sache Anfang der neunziger Jahre, glaube ich. Die Behörden hatten gegen diesen Robius wegen Mordverdacht recherchiert. Das Opfer war ein Schulfreund von Robius, beide noch im Schulalter. Robius erreichte traurige Berühmtheit in Satanisten- und Neonazikreisen, weil er dieses ‹lebensunwerte Geschöpf›, wie er es nannte, tötete und seinen großspurigen Reden über ein aufstrebendes Germanentum Taten folgen ließ. Nach Verbüßung seiner Zwei-Drittel-Jugendhaftstrafe gründete er einen Musikverlag für Black Metal und machte sich zum Chef der
Deutschen Heidnischen Front,
der deutschen Sektion der
Allgermanischen Heidnischen Front
aus Norwegen. Das Gedankengut, das darüber vertrieben wird, geht auf einen gewissen Varg Vikernes, ebenfalls einen Norweger, zurück, der in der Satanistenszene als Idol verehrt wird.
    Auch er hatte einen Freund getötet, weil er glaubte, der sei homosexuell und verstoße somit gegen das gesunde germanische Bild von einem Mann. Alles in allem haben sie eine ziemlich todbringende Vorstellung von dem, was nicht weiß und arisch ist. Ich möchte nur wissen, woher die so genau wissen wollen, dass der Teufel weiß und nichtschwarz ist. Ich hätte Lust, denen mal in ihren germanisch weißen Arsch zu treten.»
    «Alles zu seiner Zeit», antwortete Levy und setzte sich an seinen Computer. Er würde sich jede einzelne Mail des Lordofdarkness-Mailservers vornehmen. Mal sehen, ob es eine Verbindung zu ihrem Fall gab.
    Die Tür ging auf. Michaelis, Falk und Naima trafen zur Siebzehn-Uhr-Konferenz ein.
    «Was gibt’s Neues?», fragte Michaelis forsch, obwohl sie sich erschöpft in den Lederstuhl fallen ließ.
    Luansi berichtete vom negativen Ergebnis des DN A-Ver gleichs . Naima und Falk zeigten die gleiche Enttäuschung wie Michaelis.
    «So ein Mist», sagte sie. «Ein Fehler ist ausgeschlossen?»
    «Ich muss mich auf die Aussagen der Gerichtsmediziner verlassen», antwortete Luansi. «Gemeinhin irren sie sich nicht.»
    Michaelis schnaufte, enttäuscht vom Misserfolg. «Vorschläge, bitte», sprach sie in die Runde. «Hat irgendjemand eine Idee, wie wir mit der Identifizierung weiterkommen?»
    Schweigen. Dann Falk: «Geben wir eine Suchmeldung heraus?»
    Levy glaubte, nicht richtig gehört zu haben. «Wollen Sie den gleichen Fehler begehen   …»
    Michaelis schritt ein. «Die Dinge liegen heute anders.»
    «Ja? Wie denn?»
    Michaelis wischte Levys Veto vom Tisch. «Wenn wir eine Suchmeldung nach einem TB C-Erkrankten und Vermissten herausgeben, dann muss sich der Täter nicht angesprochen fühlen. Es ist schlicht ein Aufruf an die Öffentlichkeit, sich an der Identifizierung zu beteiligen. Das passiert jeden Tag, in zig Zeitungen. Wir werden kein einziges Wort über unseren Verdacht verlautbaren.»
    «Aber die Presse wird aufmerksam», widersprach Levy. «Sie werden nachfragen.»
    «Lassen Sie das meine Sorge sein. Alle Anfragen gehen direkt an mich.»
    In der Runde herrschte im Handumdrehen eine gespannte Erwartung. Michaelis’ Vorschlag ergab Sinn, wenngleich sie um die Gefahren wussten.
    «Gut», beschied Michaelis, «wenn es keine weiteren Einwände gibt, geht die Meldung heute noch vor Redaktionsschluss raus. Luansi, übernimmst du das?»
    Er nickte.
    An Levy gewandt, fuhr sie fort: «Nun, Levy, was machen Ihre Teufelsanbeter?» In der Frage schwang Spott.
    «Wir haben eine Spur. Aber es ist noch zu früh, etwas Genaueres sagen zu können», antwortete er kühl, ohne aufzublicken.
    Sollte diese selbstgefällige Schnepfe doch in ihr Unglück laufen.

12
    Es war kurz vor zweiundzwanzig Uhr, als Balthasar Levy glaubte, eine Verbindung erkannt zu haben. Er leerte das Glas auf einen Schluck.
    Eine ganz bestimmte E-Mail -Adresse war in den letzten zwei Wochen vermehrt in der Liste der eingegangenen Nachrichten aufgetaucht. Hinter dem Alias
Magus666
verbarg sich jemand, der darum bemüht war, eine neue Zelle der
Deutschen Heidnischen Front
aufzubauen
.
Seine Anfragen beinhalteten hauptsächlich das Wie und mit wem eine derartige Gruppe vor Ort installiert werden konnte. Nureinmal wurde der Ort dieser geheimen Gruppe genannt – Weeten, südlich von Hamburg gelegen.
    Was Magus666 am dringendsten benötigte, war die Lithurgie, das rituelle Vorgehen bei einer Feier zu Ehren Satans.
    In den

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