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Und ewig seid ihr mein

Und ewig seid ihr mein

Titel: Und ewig seid ihr mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Mail-Anhängen fand Levy diverse Listen dazu. Sie sprachen von rituellen Bekleidungen, meist stellten sie ein Tier dar, dann Feuer, das anstatt elektrischen Stroms die Feierlichkeiten erleuchten sollte, und schließlich Blut, mit dem die Verbindung zum Herrn der Hölle besiegelt wurde.
    Vorzugsweise nehme der Magus, der oberste Leiter der Zelle und zugleich Zeremonienmeister, hierfür das Blut eines Menschen. Sofern keines vorhanden war, könne man ausnahmsweise auch auf ein Tieropfer zurückgreifen.
    Da Magus666 sich keine Blöße geben und den Ernst seines Unterfangens darstellen wollte, hatte er Kontakt zu einem Lieferanten aufgenommen. Er nannte sich der
Meister
. Er hatte ihn in einem Forum über Todessehnsüchtige auf Grund einer dort platzierten Anzeige gefunden, die versprach, den Todeswunsch schnell und diskret zu verwirklichen.
    Meister hatte sein Wort gehalten und ihn in der letzten Zeit mit diversen menschlichen Organen versorgt. Zu erkennen gegeben hatte er sich bisher nicht, da der Meister scheu und überaus vorsichtig war. Doch Magus666 hoffte, ihn bald für die Gruppe gewinnen zu können – nicht zuletzt wegen seines größten Wunsches: Ein noch lebendes Opfer, vorzugsweise eine jungfräuliche Frau, die er für seine Aufnahme in den erlauchten Kreis der Initiierten verwenden wollte.
    Levy wählte die Büronummer auf seinem Computer. Besetzt. Er geduldete sich eine Minute und probierte es erneut. Noch immer war besetzt.
    Mit wem telefonierte Luansi mitten in der Nacht, fragteer sich. Er wiederholte die Nummer ein ums andere Mal, bis er schließlich einen hörbar genervten Luansi am Apparat hatte.
    «Tut mir Leid, wenn ich störe», begann Levy.
    «Ach, Levy, Sie sind’s», sagte er. «Seit Stunden nerven mich die Journalisten, sie wollen eine Erklärung zur Meldung, die wir vor Redaktionsschluss herausgegeben haben.»
    Also doch, schoss es Levy durch den Kopf. Jeder halbwegs erfahrene Journalist konnte eins und eins zusammenzählen und schloss auf ein Opfer, das bei der Polizei als nicht identifizierbar galt.
    In welchem Zustand sei das Opfer gewesen, und was mache eine Identifizierung so schwer, dass man die Öffentlichkeit um Unterstützung bitten musste? Fragen über Fragen, auf die Luansi keine Antwort haben durfte. Er versuchte, die Neugier platt zu bügeln, reine Routine daraus zu machen. Doch wie es aussah, mit wenig Erfolg.
    «Ist Alexej noch da?», fragte Levy.
    «Ja», antwortete Lusansi, «er ist noch mit dem Server beschäftigt, den ihr   …»
    «Sag ihm, er soll es sein lassen», unterbrach Levy, «oder stell mich am besten zu ihm durch.»
    Luansi folgte seiner Bitte.
    «Hier Alexej, was gibt’s?»
    «Wir brauchen vorerst keine Informationen mehr über die Lordofdarkness-Seite. Besorg mir stattdessen den Telefonanschluss, von wo aus sich folgende Mailadresse ins Netz begibt.»
    Levy nannte ihm die Mailadresse.
    «Wann brauchst du die Information?», fragte Alexej gähnend.
    «Ich warte so lange in der Leitung.»
    Alexej lachte. «Bin ich Gott?»
    «Nein», antwortete Levy, «aber sein Büroleiter. Nein, im Ernst. Ich brauche sie dringend.»
    Levy hörte Alexej knurren und in die Tasten hauen. «Okay, bleib dran.»
    Minuten vergingen, bis Alexej Erfolg meldete. «Der Anschluss gehört einem Dirk Sauter, wohnhaft in der Nähe von   …», Alexej stockte, als er den Ortsnamen las, «Weeten. Hey, hast du eine neue Spur?»
    «Kann sein», würgte Levy jede weitere Frage ab. «In welcher Straße lebt dieser Sauter?»
    «Keine Straße», antwortete Alexej. «Die Adresse lautet: In der Au, ein Aussiedlerhof entlang der Bundesstraße. Der Hof ist bekannt unter dem Namen des Vorbesitzers. Er hieß Schweizer. Also, der Schweizer-Hof, rund zehn Kilometer nördlich von Weeten.»
    Levy bedankte sich, bat Alexej noch darum, ihm einen Streifenwagen vorbeizuschicken, der ihn zum Schweizer-Hof bringen sollte. Ja, jetzt, bestand Levy darauf. Er musste überprüfen, ob er mit seinem Verdacht richtig lag. Zudem sollte Alexej die Kollegen in Weeten verständigen, dass er auf dem Weg sei und mit ihnen auf dem Schweizer-Hof nach dem Rechten schauen wollte.

13
    Nach eineinhalbstündiger Fahrt über Autobahn und Landstraßen traf Levy den Kollegen vor Ort. Er wartete schlafend in einem Dienstfahrzeug, das unter einem Baum geparkt war. Von hier aus ging eine gewundene, holprige Straße hinunter zum Hof, der zirka einen Kilometer entfernt ruhig im Dunkeln zu liegen schien. Das einzige Lichtwar ein nahezu

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