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Und ewig währt die Hölle (German Edition)

Und ewig währt die Hölle (German Edition)

Titel: Und ewig währt die Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjetil Try
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den Termin verschlampt.»
    Sie wissen noch nicht, dass ihre Kantinenkraft tot ist, dachte Parisa. Sowohl TV2 als auch NRK hatten darüber berichtet, aber da die Polizei keine Details bekanntgeben wollte, waren die Meldungen ziemlich kurz gewesen. Keine Namen oder Bilder, außer vom Mietshaus und vom Treppenaufgang. Sie warf einen Blick auf den Zeitungsständer neben der Rezeption. Weder Dagbladet noch VG brachten den Fall auf den Titelseiten. Parisa trank einen Schluck von ihrem Caffè Latte. Er war perfekt.
    «Ich hab ihn mit fettarmer Milch gemacht. War das okay?»
    Parisa musste lächeln.
    «Bestens.»
    Catrine Wennersten war, wie sich herausstellte, eine Frau Ende dreißig im grauen, klassisch geschnittenen Kostüm, die Haare im Nacken zu einem strammen Pferdeschwanz zusammengefasst. Sie bat Parisa in ein großes Besprechungszimmer mit gläsernen Wänden.
    «Bisher wissen nur der zweite Geschäftsführer und ich davon», begann sie. «Wir haben nach der Mittagspause ein Traffic Meeting mit allen Mitarbeitern. Ich wollte es dann bekanntgeben.»
    «Traffic Meeting?»
    «Sorry. Das ist eine Besprechung, bei der wir die nächste Woche planen, alle Aufträge durchgehen und prüfen, ob wir Zeit und Kapazitäten haben.»
    Wennersten blickte auf ihren Schoß, sie saß kerzengerade da, die Beine leicht schräg gestellt.
    Höhere Tochter, fuhr es Parisa durch den Kopf.
    «Ich weiß nicht mehr, als dieser Polizist …»
    «Viker», sagte Parisa.
    «Ja, richtig. Als Ihr Kollege Viker mir gestern Abend am Telefon gesagt hat. Wirklich furchtbar. Hatte sie nicht auch eine Tochter?»
    «Ja, zehn Jahre alt.»
    «Mein Gott.»
    «Wie lange hat Frau Hadzic hier gearbeitet?», fragte Parisa.
    «Fast zwei Jahre. Sie war sehr tüchtig. Alle haben sich auf ihr Mittagessen gefreut.»
    «Auf Ihrer Website steht, dass Ihre Agentur zweiundneunzig Mitarbeiter beschäftigt. Hat sie die ganze Belegschaft allein verpflegt?»
    «Ja.»
    «Hört sich nach einem anstrengenden Job an.»
    Wennersten nickte.
    «Morgens um acht hat sie Zeitungen besorgt und Kaffee gekocht. Dann hat sie die Warenlieferungen angenommen, warme und kalte Mahlzeiten zubereitet, aufgeräumt und die Bestellungen für den nächsten Tag aufgegeben. Außerdem war sie für das Eindecken und Servieren in den Konferenzräumen zuständig.»
    «Fleißige Frau.»
    «Extrem fleißig. Nadija war die beste Kantinenfee, die wir je hatten. Jedenfalls in den zehn Jahren, seit ich hier arbeite.»
    Parisa dachte nach, während sie zwei junge Frauen Mitte zwanzig beobachtete, die mit großen Kartons voller Leberwurstkonserven vorbeigingen. Catrine Wennersten bemerkte ihren Blick.
    «Werbung für Stabburet. Die sollen fotografiert werden.»
    «Aha.» Parisa holte Notizblock und Stift aus ihrer Umhängetasche. Sie hatte gemerkt, dass der Anblick des Notizblocks viele Leute verunsicherte, und es sich in der letzten Zeit zur Gewohnheit gemacht, ihn erst herauszuholen, wenn das Gespräch in Gang gekommen war.
    «Haben Sie Nadija Hadzic eingestellt?»
    Catrine Wennersten nickte kurz.
    «Zusammen mit Lars Joachim Grimstad, er war damals der Geschäftsführer. Letztes Jahr ist er ausgeschieden und nach Spanien gezogen, um Bücher zu schreiben», fügte sie hinzu.
    «Hat sie einen Lebenslauf vorgelegt, Referenzen oder Zeugnisse von anderen Arbeitgebern?»
    Die Geschäftsführerin überlegte. Parisa sah, wie ihre Halsschlagader unter dem offenen Blusenkragen pochte.
    «Sie hatte ein Empfehlungsschreiben von einer Bäckerei und ein paar Referenzadressen, die wir anrufen konnten. Ich glaube nicht, dass sie einen Lebenslauf vorgelegt hat, aber wenn, dann liegt er im Archiv. Ich werde das nachprüfen.»
    «Sprach sie gut Norwegisch?»
    «Ja, zuletzt noch besser als bei ihrer Einstellung, aber ihr Norwegisch war auch damals schon sehr gut.»
    Parisa tat, als würde sie sich Notizen machen, ehe sie fortfuhr: «Was wissen Sie über ihre Vergangenheit?»
    Sie bemerkte, wie sich eine leichte Röte unter dem dezenten Make-up ausbreitete.
    «Nun, ich … Ich muss zugeben, dass ich nicht genau weiß, woher sie kam, aber ich bin ziemlich sicher, es war … das frühere Jugoslawien …»
    «Bosnien, Slowenien, Kroatien?»
    Wennersten schüttelte den Kopf. Ihre Wangen waren jetzt flammend rot.
    «Unglaublich nachlässig von mir, aber genau das habe ich nie richtig auf die Reihe bekommen.» Sie drehte einen Filzstift in den Händen. «Weiß denn keiner …» Sie unterbrach sich. «Doch, natürlich muss das jemand

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