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Und ewig währt die Hölle (German Edition)

Und ewig währt die Hölle (German Edition)

Titel: Und ewig währt die Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjetil Try
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aufgenommen.»
    «Konnten Sie inzwischen mit Ihrem … Lebenspartner sprechen? Wir haben den ganzen Tag versucht, ihn zu erreichen.»
    «Er ist in London.»
    Lykke nickte ungeduldig.
    «Das wissen wir, aber er geht nicht an sein Handy.»
    «Er wird rangehen, wenn Sie ihn jetzt anrufen.»
    Lykke rieb sich die Schläfe mit dem Zeigefinger.
    «Hat Nadija geahnt, dass Sie homosexuell sind?»
    «Bisexuell», korrigierte Kvamme. «Nein, nicht im Geringsten.»
    «Sicher?»
    «Absolut.»
    Parisa suchte vergeblich nach Anzeichen von Unsicherheit in dem gequälten Gesicht.
    «Sie haben einen Anruf von Nadija bekommen, einige Minuten vor sieben an dem Abend, an dem sie ermordet wurde. Worüber haben Sie miteinander gesprochen?»
    Kvamme überlegte.
    «Wir haben über Nora gesprochen. Nadija machte sich Sorgen wegen irgendwas in der Schule.»
    «Nur darüber?»
    «Sie war vielleicht ein bisschen gestresst, aber das war sie oft, wenn wir telefoniert haben.»
    Parisa drehte sich zu Lykke um.
    «Okay. Was bleibt uns jetzt noch?»
    «Sehr wenig», murmelte Lykke und erhob sich.

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 36
    Es war genau 21.57 Uhr, als der Streifenwagen Fox 221 per Funk die Anweisung bekam, einer Ruhestörung im Geitmyrsveien 7 auf den Grund zu gehen. Polizeimeisterin Marte Heiersted bestätigte die Meldung, hörte ein übertriebenes Stöhnen vom Fahrersitz und drehte sich fast bittend zu ihrem Kollegen Øystein Halvorsen um.
    «Ich musste doch antworten.»
    «Ist ja gut.»
    Halvorsen wendete am Taxihalteplatz Adamstuen, trat das Gaspedal durch und schaltete das Blaulicht ein.
    «Bisschen Spaß wird man ja wohl noch haben dürfen.»
    Er grinste. Und zum hundertsten Mal fragte sich Marte Heiersted, warum er nichts gegen seinen blauschwarzen Eckzahn im Oberkiefer unternahm.
    Eine Frau Mitte siebzig stand im Pelzmantel auf dem Bürgersteig und winkte hektisch.
    «Die Wohnung im zweiten Stock», rief sie aufgeregt, noch ehe Marte Heiersted aus dem Auto gestiegen war. «Da oben!»
    Ein knotiger Zeigefinger deutete auf die Fenster in der Mitte der Hausfassade. «Sie ist aus Indien», erklärte die Frau, und erst jetzt hörte Marte Heiersted die Musik. Leonard Cohen?
    «Wie lange geht das schon so mit dem Lärm?»
    Øystein Halvorsen war schon auf dem Weg zur Haustür.
    «Eine halbe Stunde, mindestens. Ich hatte gerade die Nachrichten eingeschaltet. Ist das nicht schrecklich? Und dann nur dieses eine Lied, immer und immer wieder.» Sie starrte die beiden Streifenpolizisten aufgebracht an.
    Halvorsen lächelte müde. Das übliche Höllenspektakel am Wochenende, aber normalerweise kamen die Beschwerden selten vor Mitternacht.
    «Wir sehen mal nach», sagte er diplomatisch. «Inderin, sagten Sie?»
    «Oder Pakistanerin.» Die alte Frau wurde plötzlich unsicher. «Bei denen sieht man ja kaum einen Unterschied.»
    «Wohnt die Frau allein?» Marte Heiersted musterte die Namen am Klingelbrett.
    «Soweit ich weiß, ja.»
    «Ist es da öfter so laut?»
    Die alte Frau packte das Treppengeländer und zog sich die glatten Stufen hinauf.
    «Nie.»
    Øystein Halvorsen zögerte einen Moment vor der Haustür.
    «Heute ist das erste Mal, dass sie so laut Musik spielt?»
    «Ja. Sie wohnt schon drei Jahre hier, aber ich habe noch nie einen Mucks von ihr gehört. Ich wohne dort», sie zeigte auf ein Fenster mit Spitzengardinen im Hochparterre. «Ich schaffe die Treppen nicht mehr, wissen Sie. Als mein Mann noch lebte …»
    «Wir gehen mal rauf und sprechen mit ihr», fiel ihr Marte Heiersted ins Wort, die plötzlich genug von alten Witwen hatte.
    Als sie ins Treppenhaus kamen, hörte sie, dass es tatsächlich Leonard Cohen war, und es war wirklich laut. «Hallelujah», dröhnte es in einer Lautstärke durch das Treppenhaus, dass die alte Wandfarbe schon Risse bekam.
    «Echter Cohen-Hardcore», sagte Halvorsen grinsend.
    Vor der Wohnung im zweiten Stock standen ein paar Nachbarn. Jeder schien den anderen beim Fluchen und Hämmern gegen die Eichentür übertreffen zu wollen. Allen gemeinsam war, dass sie wütend waren. Wahnsinnig wütend.
    Halvorsen drängte sich entschlossen zu der massiven Eichentür durch und hämmerte mit der Faust hart gegen das Holz.
    «Polizei», rief er, ohne selbst recht zu wissen, warum. Die Musik war so laut, dass er die Tür hätte eintreten können, ohne dass es drinnen jemand bemerken würde.
    «Wir klingeln schon seit einer halben Stunde», sagte ein älterer Mann, auf dessen Hemd ein Krokodil-Logo prangte. «Bernt

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