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Und führe uns nicht in Versuchung: Kriminalroman (German Edition)

Und führe uns nicht in Versuchung: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Und führe uns nicht in Versuchung: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Hanika
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Ermittlungserfolg berichten durfte. Es hieß auch, dass ich nicht allein ermitteln durfte. Aber was sollte ich machen, wenn sein Ermittlungserfolg so dürftig war. Besser gesagt, wenn das, was ich von seinem Ermittlungserfolg wusste, so dürftig war. Und das mit dem iPhone hatte ihn wirklich fuchsteufelswild gemacht. Besonders, weil ich das Handy heimlich abgegeben hatte. Außerdem hatte er wissen wollen, was da zwischen Maarten und mir lief. Dann hatten wir uns eine Weile etwas angeschrien, und danach hatten wir uns eine Weile geküsst, weil ich den Max trotzdem lieber hatte als irgendjemand anderen, auch wenn er sich mit Handys und Zigarettenkippen ziemlich anstellte.
    »Nix«, antwortete ich.
    »Wie bitte?«, wollte Anneliese wissen. »Jetzt hab ich schon überall gesagt, dass die Bullen Speichelproben vom ganzen Dorf nehmen werden.«
    Anneliese wieder. Von Polizeiarbeit keine Ahnung, aber überall rumtratschen.
    »Echt?«, fragte ich entsetzt.
    »Na ja, nicht von allen«, verbesserte sich Anneliese. »Nur von den Männern.«
    Ich verdrehte die Augen.
    »Du wirst doch nicht glauben, dass eine Frau einen solchenen Schmarrn macht«, verteidigte sie sich und packte das zweite Eis aus.
    »Das dürfen die gar nicht, von jedem Speichelproben nehmen«, erklärte ich ihr dann doch. »Der Max hat nur gesagt, wer weiß, wer da wieder geraucht hat. Vielleicht der Laschinger, ganz heimlich.«
    Das hatte Max zwar nicht gesagt, jedenfalls nicht so, aber im Grund hätte er das sagen können.
    Anneliese seufzte. Anscheinend hielt sie meine Ermittlungstaktik für vollkommen daneben.
    »Der Laschinger und rauchen.« Sie schüttelte den Kopf. »Erst vor ein paar Wochen hat die Laschingerin gesagt, dass er schon seit Jahren nicht mehr raucht. Und sein Arzt, der kann das im Blut sehen, ob er geraucht hat. Aber seitdem isst er nicht mal mehr was Süßes. Nicht mal eine Nussschokolad, wo er die doch so gern gegessen hat.«
    »Anneliese«, unterbrach ich ihren Redefluss. »Das sagt doch gar nichts.«
    »Wenn er nicht einmal mehr die Nussschokolade isst! Da war der echt scharf drauf. Dann glaub ich das schon. Vielleicht könntest ja noch einmal mit dem Schorsch reden.«
    Wie bitte? Wo ich schon bei Max versagt hatte?
    »Der war doch mal hinter dir her«, half sie mir auf die Sprünge.
    »Weißt noch damals, in der vierten Klasse, da hat er doch immer …«
    Papierflieger gebastelt und sie auf mich geschossen. Und ich musste die Papierflieger in den Papiermüll werfen, weil sie ja bei mir lagen und nicht bei ihm.
    »Nein«, sagte ich bestimmt. Das würde ich garantiert nicht machen.

Kapitel 10
    Wir hatten uns alle am Gartenzaun der Reisingerin versammelt und sahen in ihren Vorgarten. Die Reisingerin sah aus, als wäre sie furchtbar stolz. Jemand hatte ihr in der Nacht alle Gartenkugeln von den Stäben geschossen.
    Ich schien die Einzige zu sein, die wirklich beunruhigt war. Die anderen waren hauptsächlich begeistert. Natürlich war es besser, wenn auf die Kugeln geschossen wurde und nicht auf mich. Aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass dieses ganze Rumgeschieße mir galt. Und deswegen konnte ich mich gar nicht so richtig freuen.
    »Wer so was wohl macht?«, fragte sich die Reisingerin bestimmt schon zum hundertsten Mal.
    Das konnte ich ihr zwar nicht sagen, aber ich konnte mir gut vorstellen, warum jemand was machte. Schließlich hatte ich auch schon jahrelang meine Gewaltphantasien beim Anblick der roten, gelben, grünen und blauen Glitzerkugeln gehabt. Ein Frosch auf einer Tonkugel, das ging ja noch. Aber dieses farbenfrohe Kugelgeglitzer. Ich war auch schon mehrmals nahe dran gewesen, eine nach der anderen mit der Zwistel kaputt zu schießen.
    Die Reisingerin hatte natürlich sofort die Polizei gerufen, und bald hörten wir die Sirenen. Die waren geradezu inflationär, die Sireneneinsätze.
    Großmutter und ich hingen interessiert am Zaun und beobachteten Schorschs Einsatz.
    »Du lebst schon noch?«, fragte er bei mir zartfühlend nach, als hätte der Kugelmörder seine Wut, dass er mich nachts nicht im Garten erschießen konnte, an den Reisinger-Kugeln ausgelassen.
    »Erst die Lisa. Dann meine Kugeln. Des wird ja immer narrischer«, erklärte die Reisingerin.
    Was hieß hier immer narrischer? Ich schwieg beleidigt, weil das klang, als wären die Kugeln mehr wert als ich, die greißlichen Kugeln, die greißlichen.
    Vor unserem Haus hielt ein daytonagrauer Audi, und ein schlecht gelaunter Max stieg aus.
    »Da kommen sogar die von

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