Und fürchtet keine Finsternis
Hauptmann.«
»Sie wissen genau, was los ist. Es tut mir leid, daß der Chirurg letzte Nacht soviel Zeit auf Sie verschwendet hat. Sie werden heute sterben.
Sie und Soldat Bolivar haben willentlich versucht, letzte Nacht zu desertieren. Die in Ihrer Brust implantierten Sensoren haben Sie identifiziert. Wenn jemand mich geweckt hätte, hätte ich Sie gleich erschießen lassen und Scherereien gespart.« Er blickte Meyer scharf an.
»Darüber hinaus ist da die Sache mit Soldat Rileys Desertionsversuch letzte Nacht. Daß er weiter gekommen ist als Sie beide, hat er nur seiner Fähigkeit zu verdanken, die Schmerzen der Sensoren länger zu ertragen.« Hauptmann Forrestor drehte sich halb um, musterte Miko kalt. »Soldat Riley hat es geschafft, die Begrenzungslinie zu erreichen und einen Teil des Warnanlagen-Netzes zu desaktivieren. Wäre er einfach weitergegangen, besteht kein Zweifel, daß er hätte entkommen können. Aber obwohl es närrisch scheint, entschloß er sich, zurückzukehren. Wenn er nur die Frau mitgenommen hätte, hätte er keine Schwierigkeiten bekommen. Erst als er versuchte, Sie zu retten, wurde er gefaßt. Dumme Loyalität. Schade, daß sie ihn nicht getötet haben.«
Ich sah Miko an. Er wich meinen Augen aus, und da erst bemerkte ich die dünne Linie Plastifleisch, die sein halbes Gesicht bedeckte. Seine Nase war erneuert worden.
»Deshalb habe ich guten und stichhaltigen Grund zu glauben, daß zwischen Ihnen vieren eine Verschwörung besteht, zu fliehen. Mir bleibt nur eine mögliche Vorgehensweise. Sie sind alle zum Tode verurteilt.« Er hob die Pistole. »Feldwebel?«
Meyer lehnte sein Gewehr gegen die Wand und griff nach einer dicken Rolle chirurgischen Pflasters". Er band Alegria die Hände hinter dem Rücken zusammen und mir meine vorne, die unverletzte gegen die im Plastigips verband. Dann klebte er uns allen den Mund zu.
»Bringen Sie sie runter zum Stacheldraht und erledigen Sie sie mit der Gatling. Halten Sie zuerst eine kleine Ansprache. Wenigstens werden sie noch zu etwas nützlich sein.«
Meyer stieß uns zur Tür hinaus und folgte uns den Weg zum Fuß des Hügels hinunter. Miko war neben mir.
Ich fühlte mich wie ein Dummkopf angesichts all der Dinge, die ich von ihm gedacht hatte. Es gab ein paar Dinge, die ich ihm sagen mußte, wichtige Dinge. Ich würde nie Gelegenheit dazu erhalten. Ich lenkte seine Aufmerksamkeit auf mich, und irgendwie hatte ich das Gefühl, daß er verstand.
»Es ist kein Trost«, sagte Meyer leise, »aber ich mache das hier nicht gerne.«
Pancho hatte eine Ecke des Pflasters auf seiner Schulter gelockert. »Aber Sie machen es«, murmelte er.
»Um meine Haut zu retten. Ich habe dieses Arschloch letzte Nacht nicht geweckt, weil ich mir dachte, daß jedes Arschloch,, das einen Pionierangriff verschläft, seinen Schlaf wirklich brauchen muß.
Ihr könnt genausogut auch die ganze Geschichte erfahren. Er hat eine Aufforderung erhalten - eine Aufforderung, keinen Befehl-, euch zum Basislager zurückzuschicken. Wie es scheint, hat irgendein Beamter der Confederación eine Untersuchung über unsere Rekrutierungsmethoden angestellt. Insbesondere über euch vier. Es wird eine Anhörung geben. Forrestor sähe es lieber, wenn ihr nicht mehr am Leben wäret, um auszusagen, deswegen hat er euch auch gestern so interessante Aufgaben übertragen. Euer Fluchtversuch hat es nur einfacher für ihn gemacht.«
»Wir wurden gekidnappt - und Sie auch! Begreifen Sie denn nicht, daß es auch Ihre Freiheit bedeuten könnte, wenn Sie uns laufenließen?«
»Nein. Es würde eine Kugel ins Gehirn bedeuten. Außerdem wurden wir legal gekidnappt. Ich denke, er könnte die ganze Angelegenheit vor Gericht beheben, vor einem Gerichtshof der Confederaciön. Aber er ist ein impulsives Arschloch, und beim Gedanken an die Confederaciön scheißt er sich vor Angst in die Hosen - was zum Teufel ist das?«
Wir hatten ungefähr den halben Weg den Hügel hinunter zurückgelegt. Ein tiefes, singendes Geräusch ertönte, voller nervöser Frequenzen unterhalb der Hörgrenze.
Ich hatte noch nie zuvor einen Polizeikreuzer der Confederaciön gesehen. Eine glänzend schwarze, umgedrehte Schüssel von der halben Größe des Hügels, auf dem wir standen. Sie senkte sich über den ersten drei Grabenreihen nieder, so sanft wie ein Staubkörnchen. Der an der Spitze angebrachte Gigawattlaser drehte sich, bis er auf uns zeigte.
»WIR LADEN HIERMIT FÜNF PERSONEN VOR: HAUPTMANN HARVEY FORRESTOR, SPICELLE;
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