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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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und er hatte mir berichtet, dass mein Verdacht bezüglich des verschwundenen Smokinghemdes völlig richtig war. Barr hatte
es aus Elaines Haus gestohlen. Slater wiederum hatte es anschließend im Pförtnerhaus gefunden, und vermutlich war es immer noch in seinem Besitz. Greco schärfte mir ein, nichts zu sagen oder zu tun, woraus man schließen könnte, dass ich wisse, was mit dem Hemd geschehen sei.
    »Aber ich war doch diejenige, die Gary gesagt hat, er soll mit Vincent sprechen«, wandte ich ein. »Ich habe ihn zu dieser Fahrt nach New York angestiftet.«
    »Barr denkt wahrscheinlich, dass Slater Sie ohne Ihr Wissen für seine Zwecke benutzt hat«, entgegnete Greco. »Sie müssen sich so verhalten, als ob Sie Barr immer noch für Ihren vertrauenswürdigen Angestellten hielten. Zudem würde ich Ihnen raten, sich bei Mr. Slater dafür zu entschuldigen, dass Sie seiner Aussage bezüglich des Hemdes nicht geglaubt haben. Ganz bestimmt wird Gary Barr es nicht wagen, Slater deswegen zur Rede zu stellen.«
    Bei unseren folgenden Telefonaten warnte mich Greco immer wieder von Neuem: »Sie müssen sehr vorsichtig und wachsam gegenüber Slater und Barr sein. Wer weiß, vielleicht gibt es doch irgendeine unheilige Allianz zwischen den beiden. Elaine Carrington ist eine Erpresserin, und ihr Sohn steckt chronisch in Geldnöten. Wenn Sie das noch hinzunehmen, dann ergibt das eine potenziell hochexplosive Situation.«
    Ich sagte ihm, dass Richard im Begriff stehe, nach London umzuziehen.
    »Ich bezweifle, dass die Entfernung grundsätzlich etwas an seinen Problemen ändern wird«, sagte Greco. »Das Problem liegt nicht im Ort begründet, sondern im Menschen selbst.«
    Greco fragte, ob ich Peter bei meinem letzten Besuch die Seite aus der People gezeigt hätte. Ich gestand ihm, dass ich es nicht getan hatte. »Ich bin sicher, dass er nicht dabei war, als Grace den Artikel ihren Gästen gezeigt hat«, sagte ich. »Alle sind sich einig, dass er nach der Szene mit ihr sofort nach oben gegangen ist.«

    »Ich verstehe, dass Sie Ihrem Mann keine neuen Sorgen bereiten wollen, aber, Mrs. Carrington, irgendjemand hat an diesem Abend die Zeitschrift an sich genommen. Und ich glaube, dieser Jemand hat sie an sich genommen, weil er nicht bemerkt hat, dass Grace die Seite mit dem Artikel über die Schauspielerin bereits herausgerissen hatte. Es ist wichtig. Vertrauen Sie meiner Intuition. Es ist sehr wichtig.«
    »Ich werde den Artikel Peter zeigen, wenn ich ihn das nächste Mal besuche«, versprach ich. Darauf fragte ich Greco nach seinen Fortschritten, um Peters Unschuld zu beweisen. Seine Antwort machte mir nicht sonderlich viel Mut. »Ich fange an zu begreifen, warum diese Tragödie in Gang gesetzt wurde«, sagte er. »Jetzt muss ich mir noch den Rest der Geschichte zusammenreimen. Es ist noch viel zu früh, und es wäre sehr unfair, wenn ich Ihnen unbegründete Hoffnungen machen würde.«
    Ich wollte keine Zweideutigkeiten. »Gibt es irgendeine Hoffnung, dass Sie neue Fakten entdecken, die zu einem Freispruch von Peter führen könnten?«
    »Vielleicht gibt es diese Hoffnung, Mrs. Carrington«, antwortete Greco. »Aber bevor ich Ihnen keine Beweise liefern kann, die auch vor Gericht bestehen können, kann ich Ihnen leider nicht mehr als das bieten.«
    Einstweilen musste ich mich wohl damit begnügen. Das Problem war, dass mir Peter so schrecklich fehlte. Ich sehnte mich nach irgendeinem Trost, nach Zuspruch, danach, dass mir jemand versicherte, er werde irgendwann nach Hause kommen, selbst wenn es dazu eines Wunders bedürfe.
    Die Vorbereitungen für das Abschiedsessen waren eine Ablenkung, und während ich im Käseladen meine Auswahl traf, zwang ich mich zu dem Glauben, dass ich schon bald wieder Peters Lieblingskäse für ihn kaufen würde.
     
    Ich verbrachte einige Zeit in dieser Woche damit, Gary Barr die Möbel im Wohnzimmer umstellen zu lassen. Als ich den
Raum zum ersten Mal gesehen hatte, hatte ich durchaus einen positiven Eindruck – es war ein schönes Zimmer. Aber mir war inzwischen auch klar geworden, dass er Elaines Geschmack widerspiegelte. Sie hatte alles ausgesucht, was sich darin befand, und je öfter ich mich dort aufhielt, desto mehr begann ich mich unbehaglich darin zu fühlen. Alles schien zu förmlich, passte zu genau, strahlte eine sterile Perfektion aus. Es fehlte dem Raum an Wohnlichkeit und Wärme, dem Gefühl, dass dort wirklich gelebt wurde.
    Ich begann damit, die Lampen, die Elaine ausgesucht hatte, durch

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