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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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später zuckte sie zusammen, als die Bilder gezeigt wurden, wie Peter vor dem Gefängnis von Bergen County in Handschellen aus dem Wagen stieg. Er ist immer gut zu mir gewesen, dachte sie und beobachtete, wie er versuchte, das Gesicht von den Fotografen abzuwenden.
    »Mit zweiundzwanzig Jahren, nach dem plötzlichen Tod seines Vaters, folgte ihm Peter Carrington an die Spitze des Familienkonzerns«, sagte der Moderator gerade.
    Ein Foto von Vater und Sohn, nur kurze Zeit vor dem tödlichen Herzinfarkt aufgenommen, flimmerte über den Bildschirm, und Elaine spürte Zorn in sich aufwallen. Jung, wie Peter war, hat er verstehen können, was es für mich hieß, mit
diesem elenden Geizhals zusammenzuleben, dachte sie. Einer der reichsten Männer der Welt, und doch haben wir uns sogar an seinem Geburtstagsfest ums Geld gezankt. Ständig hat er gedroht, irgendwelche Rechnungen nicht zu bezahlen. »Damit habe ich nichts zu tun. Sieh selbst zu, wie du das bezahlst.« Das war sein ständiger Spruch. In den fünf Jahren unserer Ehe hat er sich über jeden Cent beklagt, den ich ausgegeben habe, dachte sie bitter.
    Als der Bericht über Peter vorbei war, drückte Elaine auf die rote Taste der Fernbedienung. Als ich ihn geheiratet habe, war an dem ganzen Anwesen hier seit Jahren nichts mehr gemacht worden, erinnerte sie sich. Das Einzige, was er mir gegönnt hat, war die neue Gartengestaltung, weil er selbst so ein Naturnarr war.
    Immer wenn sie nervös oder verärgert war, musste sie an die knickerigen Klauseln des Ehevertrags denken, den er ihr abgepresst hatte, und dann überkam sie wieder eine riesige Wut. Ein Geräusch, das von draußen hereindrang, ließ sie zum Fenster eilen. Schneeregen prasselte gegen die Scheiben, doch das war es nicht, was ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. »Sind da draußen Hunde?«, wandte sie sich ungläubig an den jungen Polizeibeamten, der auf einem Stuhl in der Nähe der Tür saß.
    »Das sind die Hunde, die das Gelände durchsuchen, Mrs. Carrington«, antwortete er in geschäftsmäßigem Ton.
    »Sie haben doch die Leiche von Susan Althorp schon gefunden. Wonach suchen Sie denn jetzt? Oder sind Sie der Ansicht, dass das ganze Gelände hier ein Friedhof ist?«, fuhr sie ihn an.
    Der Beamte antwortete nicht.
     
    Gegen Mittag war die Durchsuchung des Hauses beendet, und Elaine ging wieder nach oben in ihr Schlafzimmer. Während sie sich duschte und anzog, drehten sich ihre Gedanken pausenlos um die Folgen, die Peters Verhaftung
nach sich ziehen konnten. Was wird passieren, wenn Peter für den Rest seines Lebens ins Gefängnis muss?, überlegte sie. Werden er und Kay dann beschließen, das Anwesen zu verkaufen? Könnten sie das überhaupt, solange ich lebe? Damit würde doch wohl mein Ehevertrag verletzt. Wenigstens müssten sie mich auszahlen, das wäre das Mindeste.
    Der Ehevertrag, den sie unterschrieben hatte, war damals das Beste, was ihr Anwalt hatte herausschlagen können. Zehn Millionen Dollar nach dem Tod von Carrington senior, lebenslanges Wohnrecht auf dem Anwesen und in der kleineren der beiden Carrington’schen Wohnungen an der Park Avenue. Ein Einkommen von einer Million Dollar pro Jahr für den Rest ihres Lebens. Aber natürlich war ein Haken an der Sache: Das Wohnrecht im Haus und in der Wohnung sowie die jährliche Rente würden verfallen, falls sie wieder heiratete. Die zehn Millionen waren schon seit Jahren aufgebraucht, das meiste davon bei einer einzigen, dummen Investition verloren, dachte Elaine bitter. Ich hätte viel mehr bekommen müssen.
    Es war falsch von mir, dass ich versucht habe, Peter die Heirat mit Kay auszureden, dachte sie besorgt, als sie eine Hose und einen Kaschmirpullover aus dem Schrank holte. Das wird sie mir mein Leben lang vorwerfen. Ich hätte sie wohl anrufen sollen, als sie von ihrer Hochzeitsreise zurückgekommen sind, aber ich hatte einfach keine Lust, mir das anzutun und zuzuschauen, wie sie als die neue Hausherrin herumstolziert.
    Sie schaltete den Fernseher wieder ein. In den Nachrichten wurde berichtet, dass um drei Uhr im Gerichtsgebäude die öffentliche Anklageerhebung gegen Peter stattfinden würde. Sie nahm das Telefon zur Hand. Als sich Kay meldete, sagte sie: »Kay, Liebling, es tut mir so furchtbar leid für dich und Peter. Ich möchte gern zusammen mit dir zur Verhandlung gehen.«
    Kay reagierte sofort auf Elaines Anteilnahme. »Nein, es
ist besser, wenn du nicht mitkommst«, sagte sie. »Aber ich hoffe sehr, dass Peter nach Hause gehen

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