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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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erwartet, dass ihr Mann rechtzeitig zum Abendessen da sein würde?«, fragte Greco.
    »Wissen Sie, dieses Abendessen war nicht lange im Voraus
geplant«, sagte Jeffrey Hammond. »Grace rief Nancy erst einen Tag vorher an, um zu fragen, ob wir kommen könnten. Früh am Abend sagte sie uns, dass Richard Walkers Geburtstag bevorstehe und es daher eine Geburtstagsfeier für ihn sein solle. Auf dem Tisch war auch nicht für Peter gedeckt.«
    »Hat Grace von einem Artikel in der People gesprochen, über die Schauspielerin Marian Howley?«, fragte Greco.
    »Ja«, antwortete Nancy Hammond prompt. »Sie hatte die Zeitschrift auf der Seite des Artikels aufgeschlagen, als wir kamen, und sie ließ sie auch so liegen. Sie sagte, was für eine wundervolle Schauspielerin Marian Howley sei und dass sie Karten für ihr neues Stück besorgen wolle. Sie habe Howley bei ein oder zwei Benefizveranstaltungen kennengelernt, und sie hätte einen überaus guten Geschmack. Nach dem Essen, als wir beim Kaffee saßen, fing sie wieder über Howley an und wiederholte sich, wie Betrunkene es tun, schwärmte immer wieder, was für einen guten Geschmack die Schauspielerin hätte. Dann riss Grace die Seite aus der Zeitschrift, steckte sie in ihre Jackentasche und ließ die Zeitschrift zu Boden fallen.«
    »Das hab ich nicht mitbekommen«, sagte Jeffrey Hammond.
    »Zu diesem Zeitpunkt habt ihr sie alle schon ignoriert. Das war kurz bevor Peter hereinkam und die Hölle losbrach. Ein paar Minuten später sind wir gegangen.«
    Greco war enttäuscht. Er war in der Hoffnung gekommen, etwas Neues zu erfahren und herauszufinden, was es mit dieser zusammengefalteten Seite in Grace Carringtons Jackentasche auf sich hatte. Er erhob sich, um sich zu verabschieden. »Ich werde Sie nicht länger belästigen«, sagte er. »Es war sehr freundlich von Ihnen, mich zu empfangen.«
    »Mr. Greco«, sagte Nancy Hammond, »in den vergangenen vier Jahren habe ich nicht einen Augenblick daran gezweifelt, dass Grace durch einen Unfall ums Leben
gekommen ist. Doch nachdem ich die Bilder von Peter Carrington gesehen habe, wie er dem Polizisten vor dem Haus der Althorps ins Gesicht schlägt, habe ich meine Meinung geändert. Der Mann ist gestört, und ich könnte mir vorstellen, dass er Grace, nachdem sie vielleicht auf dem Sofa eingeschlafen war, einfach zum Pool getragen und hineingeworfen hat. Ich wünschte, ich könnte Ihnen etwas sagen, womit man ihm den Mord an Grace anhängen könnte.«
    »Mir geht es genauso«, pflichtete ihr Jeffrey Hammond bei. »Es ist jammerschade, dass New Jersey mit ziemlicher Sicherheit die Todesstrafe abschaffen wird.«
    Greco wollte ihm gerade zustimmen, als ihn etwas stutzig machte. Er bemerkte einen ängstlichen Ausdruck in Hammonds Blick. Mit seinem Instinkt, der ihn selten im Stich ließ, folgerte Greco, dass er auf den Mann gestoßen sein könnte, der Grace Carringtons Liebhaber gewesen war.

43
    NACH DER ANKLAGEERHEBUNG erlaubte mir die Staatsanwältin, zu der Haftzelle zu gehen, in die sie Peter zurückgebracht hatten, bevor er wieder ins Gefängnis überführt werden sollte.
    Er trug immer noch Handschellen und Fußfesseln und stand in der Mitte der Zelle. Er hielt den Kopf gesenkt, die Augen geschlossen, und in mir krampfte sich alles zusammen, als ich ihn so sah. Er schien mir so schmal geworden zu sein, als ob er über Nacht zwanzig Pfund verloren hätte. Seine Haare waren ungekämmt, und auf seinen erschreckend fahlen Wangen zeichneten sich dunkle Bartstoppeln ab.
    In einer Ecke der Zelle befand sich eine schmutzige Toilette, und in dem gesamten gesicherten Teil des Gebäudes, in dem die Zelle lag, herrschte ein unangenehmer Geruch.
    Peter musste meine Anwesenheit gespürt haben, denn er hob den Kopf und öffnete die Augen. Mit ruhiger Stimme und einem Blick, der um Verständnis heischte, sagte er: »Kay, ich habe letzte Nacht nicht versucht zu fliehen. Ich habe geträumt, dass ich unbedingt etwas finden müsste, und dann dachte ich, dass mich jemand angreift. Kay, ich habe diesem Polizisten mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Ich habe ihn verletzt. Vielleicht bin ich …«
    Ich unterbrach ihn. »Ich weiß, dass du nicht fliehen wolltest, Peter. Wir werden versuchen, es ihnen zu erklären.«

    Peter war einen Schritt zurückgewichen, als ob er Angst gehabt hätte, dass ich nicht mehr zu ihm stünde. Doch jetzt kam er auf das Gitter zu und hob die Hände, um sie mit den meinen zu verschränken.
    Ich bemerkte, dass sie ihm das

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