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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Erkundigungen über das Ehepaar eingezogen und herausgefunden, dass ihr Hintergrund in etwa dem entsprach, was er von Freunden von Grace Carrington erwarten würde. Gute, solide Familie auf beiden Seiten: Ihr Vater war Senator in New Jersey gewesen; sein Urgroßvater Mitglied im Kabinett des Präsidenten. Beide hatten eine gute Bildung genossen und sie hatten einen sechzehnjährigen Sohn, der zurzeit auf ein Internat ging. Jeffrey Hammond war als Angestellter bei einer Stiftung tätig und für die Finanzbeschaffung zuständig. Nancy Hammond arbeitete halbtags im Büro eines örtlichen Kongressmitglieds.
    Greco hatte sowohl in seiner Nachricht auf dem Anrufbeantworter als auch bei seinem Telefongespräch erläutert, warum er mit ihnen sprechen wollte. Während er ihnen ins Wohnzimmer folgte, nahm er Einzelheiten ihrer Einrichtung wahr. Einer von beiden machte offenbar in der Freizeit Musik. Ein Flügel mit Stapeln von Noten dominierte das
Zimmer. Auf dem Deckel des Instruments standen gerahmte Familienfotos. Auf dem Couchtisch lagen sauber gestapelte Zeitschriften: National Geographic, Time, Newsweek . Greco registrierte, dass die Zeitschriften so aussahen, als ob sie auch gelesen wurden. Die Couch und die Sessel waren von guter Qualität, hätten aber bei Gelegenheit einen neuen Bezug vertragen können.
    Sein allgemeiner Eindruck war der eines freundlichen Heims mit intelligenten Menschen. Sobald sie Platz genommen hatten, kam er auf den Grund seines Besuchs zu sprechen: »Sie waren vor vier Jahren an dem Abend, bevor Grace Carrington ertrunken ist, zu Gast auf der Dinnerparty, und Sie haben damals der Polizei gegenüber zum Verhalten von Grace Carrington bei diesem Abendessen ausgesagt.«
    Jeffrey Hammond sah seine Frau an. »Nancy, meiner Meinung nach war Grace vollkommen nüchtern, als wir ankamen. Aber du warst da anderer Ansicht.«
    »Sie war unruhig, irgendwie aufgeregt«, sagte Nancy Hammond. »Grace war im achten Monat schwanger und hatte schon einige Scheinwehen gehabt. Sie wollte ernsthaft versuchen, keinen Alkohol mehr anzurühren. Sie war hin und her gerissen. Die meisten ihrer Freunde wohnten in der Stadt und gingen ständig in ihrer Wohnung ein und aus. Und Grace liebte es, Partys zu feiern. Doch der Arzt hatte ihr geraten, sich so viel wie möglich auszuruhen, und ich glaube, dass sie sich im Herrenhaus sicherer fühlte als in New York. Natürlich hat sie sich dann hier draußen wieder gelangweilt.«
    »Sie scheinen sie sehr gut gekannt zu haben«, kommentierte Greco.
    »Sie war acht Jahre mit Peter verheiratet. In dieser ganzen Zeit waren wir Mitglieder in demselben Fitnessstudio in Englewood. Und wenn sie sich im Herrenhaus aufhielt, ging sie regelmäßig ins Studio. Dort haben wir uns dann angefreundet.«

    »Hat sie sich Ihnen anvertraut?«
    »Anvertrauen ist zu viel gesagt. Nur einmal hat sie sich etwas gehen lassen und gesagt, Peter sei ein reiches Finanzgenie, aber auch ein totaler Hausmuffel.«
    »Dann glauben Sie, dass sie unglücklich war?«
    »Grace machte sich Sorgen, weil sie zu viel trank. Sie wusste, dass sie ein Alkoholproblem hatte. Sie wünschte sich nichts sehnlicher als dieses Kind und sie war sich immer bewusst, dass sie zuvor drei Fehlgeburten gehabt hatte. Meine Vermutung ist, dass sie schon einen Drink gehabt hatte, bevor wir kamen, und dass sie dann auf die eine oder andere Art heimlich weitergetrunken hat.«
    Aus einer Reihe von Gründen wollte sie, dass ihr Baby lebend zur Welt kommt, dachte Greco. Und nicht der geringste davon war vielleicht, dass dieses Baby ihr ein lebenslanges Einkommen von zwanzig Millionen Dollar pro Jahr einbringen würde. Er wandte sich an Jeffrey Hammond. »Und was meinen Sie, Mr. Hammond?«
    Jeffrey Hammond sah nachdenklich auf die Tischplatte. »Ich muss immer wieder an diesen Abend denken«, sagte er. »Ich stimme zu, dass Grace unruhig wirkte, als wir ankamen. Im Lauf des Abends, es war traurig mit anzusehen, begann sie dann immer stärker zu lallen und zu schwanken.«
    »Hat jemand versucht, sie vom Trinken abzuhalten?«
    »Bis ich es gemerkt habe, war es schon zu spät. Da ist sie einfach zur Bar gegangen und hat sich reinen Wodka in ihr Glas geschüttet. Vor dem Essen hat sie behauptet, sie würde nur Mineralwasser mit einem Schuss Limone trinken.«
    »Das hat sie nur unseretwegen gesagt«, meinte Nancy Hammond. »Wie die meisten Problemtrinker muss sie irgendwo eine Flasche versteckt gehabt haben. Vielleicht auf der Toilette.«
    »Hatte sie

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