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Und ich erobere dich doch!

Und ich erobere dich doch!

Titel: Und ich erobere dich doch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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glauben wollen, sie und Peter seien das perfekte Paar, doch sie hatte ihren Irrtum auf die harte Tour erkennen müssen.
    Sein völliges Desinteresse an körperlichen Intimitäten mit ihr hatte ihr Selbstwertgefühl fast jenseits aller Hoffnung zerstört, und so hatte sie sich von Männern ferngehalten, zu unsicher und verzagt, um einen zweiten Anlauf mit der Liebe zu wagen und dann doch nur wieder verletzt zu werden.
    Die Liebe hatte auch ihre Mutter fast zerstört. Sie hatte unter schweren Depressionen gelitten, bevor sie die Kraft in sich gefunden hatte, ein neues Leben ohne ihren untreuen Ehemann zu beginnen. Und leider musste Flora seither mit der Erinnerung leben, dass die geliebte Mutter kaum anderthalb Jahre nach diesem Neustart gestorben war.
    Und doch hatte ihre Mutter nie aufgehört, an die wahre Liebe zu glauben. Wie also hatte Flora es fertigbringen können, ihre Unschuld so leichtfertig Angelo van Zaal zu opfern? Er hatte nicht einmal bemerkt, dass er ihr erster Liebhaber war. Sie hatte nichts mit ihm gemein, er war ein Mann, der Frauen nicht ernst nahm. Er hatte ihr auch keine Versprechen gemacht oder irgendwelche Zusicherungen gegeben. Und doch hatte keine dieser Tatsachen sie aufhalten können. Seine Küsse hatten ihre lang gehegten Überzeugungen in Flammen aufgehen lassen und zu einem Häufchen Asche verbrannt.
    Sie hatte das reife Alter von sechsundzwanzig erreicht, ohne sich je bewusst zu werden, wie anfällig sie für den falschen Mann sein würde – und Angelo van Zaal war definitiv der falsche Mann. Er war ein reicher und weltgewandter Tycoon mit einem Herzen aus Eis. Doch wenn das stimmte … warum bot er Willems Tochter dann ein Zuhause? Mariska war nicht einmal blutsverwandt mit ihm, und trotzdem hatte er sich seit der Geburt des Babys um die Kleine gekümmert, genau wie er alles versucht hatte, um Julie und Willem zu helfen.
    Offenbar waren da eine starke Familienloyalität und ein soziales Gewissen in ihm lebendig, doch das tröstete Flora nicht darüber hinweg, dass sie die größte Intimität, die zwei Menschen miteinander teilen konnten, ausgerechnet mit ihm geteilt hatte.
    Vier Tage später rief Angelo an.
    „Wozu dieser Anruf?“, grüßte Flora nicht sehr freundlich.
    „Du rufst täglich bei mir zu Hause an“, erinnerte er sie spöttisch. „Allerdings willst du dann nicht mich sprechen.“
    Sie lief rot an. Es stimmte. Wenn sie in Amsterdam anrief, bat sie immer darum, mit Anke zu sprechen. „Ich kann mir kaum vorstellen, dass du mir regelmäßige Berichte über Mariska abliefern möchtest.“
    „Bist du eigentlich zu allen Männern so kratzbürstig?“, fragte er mit samtener Stimme.
    „Ich bin nicht kratzbürstig!“, fauchte sie zurück. Sie umklammerte den Hörer so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. „Ich nehme an, du rufst an, um zu hören, was es Neues hinsichtlich einer Schwangerschaft gibt. Nun, es gibt noch nichts Neues, tut mir leid. Ende nächster Woche weiß ich mehr.“
    „Wir dürfen also nur über schlechte Neuigkeiten reden?“
    Flora verzog die Lippen. „Du sagst es …“
    „Um deiner Nichte willen wäre eine freundschaftliche Beziehung zwischen uns mehr als vernünftig.“
    Das Rot auf ihren Wangen wurde dunkler. Es war nicht das erste Mal, dass Angelo ihr das Gefühl gab, als wäre sie ein störrisches Kind. Noch mehr wurmte es sie, dass er scheinbar noch immer absolut überzeugt war, er würde das Sorgerecht für Mariska erhalten. „Das hättest du dir damals in Amsterdam überlegen und die Finger von mir lassen sollen.“
    „Da spricht die Richtige.“
    Seine ungerührte Erinnerung hätte sie fast explodieren lassen. Es wunderte sie, dass sie nicht in die Luft ging wie eine Rakete. „Ich glaube nicht, dass wir im Moment noch mehr zu besprechen haben.“ Hastig unterbrach sie die Verbindung, bevor sie noch in die Muschel schrie wie eine wild gewordene Xanthippe.
    Bitte, bitte, lass mich nicht schwanger von diesem Mann sein, schickte sie ein Stoßgebet gen Himmel. Zumindest war Angelo ehrlich gewesen und hatte von „schlechten Neuigkeiten“ gesprochen.
    Es ergab überhaupt keinen Sinn, dass sie darüber enttäuscht sein sollte.
    Die nächste Woche erwies sich als äußerst anstrengend für Flora. Die Colleges in der Umgebung hielten Tage der offenen Tür ab, und sämtliche Hotels und Pensionen waren komplett ausgebucht, weil zukünftige Studenten zusammen mit ihren Eltern an den Informationsveranstaltungen teilnahmen.
    Floras

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