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Und ich erobere dich doch!

Und ich erobere dich doch!

Titel: Und ich erobere dich doch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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verächtlich beschrieben hatte?
    Floras Schwester hatte Angelo immer als ungenierten Schürzenjäger bezeichnet, der seine Freiheit weidlich auskostete. Flora wünschte sich inbrünstig, sie hätte sich die Warnungen der Schwester mehr zu Herzen genommen und darauf geachtet, Abstand zu ihm zu wahren.
    Während Angelo den Wagen bestellte, der Flora zum Hotel bringen sollte, hatte die schöne Blondine ihre Hand auf seinen Arm gelegt, und Flora verspürte die unbändige Lust in sich, diese Hand wegzuschlagen.
    Sie war schockiert über sich. Sie reagierte ja wie eine eifersüchtige Katze, die ihre Krallen ausfuhr! Wie angewurzelt blieb sie auf der Stelle stehen und vermied jeden Blickkontakt. Der massige Geländewagen fuhr vor der Haustür vor, der Chauffeur stieg aus und zog die Beifahrertür auf.
    „Ich rufe dich an“, sagte Angelo nüchtern.
    Jetzt warf Flora ihm doch einen trotzigen Blick zu, und sie erkannte die Herausforderung in seinen Augen. Aber sie war sich auch Bregittas neugieriger Miene bewusst, und so zwang sie sich zu einem unverbindlichen Lächeln, nickte knapp und stieg in den wartenden Wagen ein.

4. KAPITEL
    Flora kam am nächsten Nachmittag zu Hause an und gönnte sich nur eine kurze Verschnaufpause, bevor sie sich auf den Weg zur Tierarztpraxis von Charlbury St Helens machte. An die Praxis war auch ein kleines Tierheim angeschlossen, in dem Flora für die Dauer ihrer Abwesenheit ihre Haustiere untergebracht hatte.
    Jess Martin, Neuzugang im Team der Tierärzte, begrüßte Flora gleich am Empfang. Jess, eine kleine kurvenreiche Brünette, stellte die Rechnung aus, während ein Helfer Floras Haustiere aus den Zwingern hinter dem Haus holte.
    Skipper, ein schwarz-weißer Jack Russel mit mehr Persönlichkeit als Größe, stürmte mit steil erhobenem Schwanz auf Flora zu und sprang begeistert an ihr hoch. Mango, ein großer schwarzer Kater, saß in seinem Katzenkorb und ignorierte sein Frauchen mit überheblicher Würde. Er war immer beleidigt, wenn sein Frauchen ihn allein ließ.
    „Alle gesund und munter“, meinte Jess aufgeräumt, dann schlich sich ein besorgter Ausdruck in ihre hellgrauen Augen. Sie wusste, aus welchem Grund Flora die Tiere in die Pension gebracht hatte. „Wie geht es dir? Wie ist es gelaufen?“
    Flora zog eine Grimasse. Jess’ mitfühlender Blick machte ihr das Sprechen für einen Moment schwer. „Ich hab’s überstanden.“
    „Und deine Nichte?“, erkundigte Jess sich. „Sitzt sie im Wagen?“
    „Ich fürchte, so einfach ist das nicht. Es gibt da noch einige Formalitäten zu erledigen“, gab Flora zu. „Außerdem hat Willems Stiefbruder Angelo im Moment das Sorgerecht für Mariska. Er will sie ebenfalls adoptieren.“
    Jess horchte überrascht auf. „Ist er nicht ledig?“
    „Das bin ich auch“, führte Flora trocken an. „Und er hat schon viel länger Kontakt zu ihr als ich.“
    „Aber du wärst eine großartige Mutter.“ Jess konzentrierte sich auf das Positive. „Seit du die Pension führst, anstatt mit den Kindern zu arbeiten, vermisst man dich überall.“
    Das frei stehende Haus mit dem großen Garten, das Flora von ihrer Großtante geerbt hatte, lag ruhig und idyllisch inmitten hoher Bäume. Viele Touristen kamen nach Charlbury St Helens, und Floras kleine Bed-&-Breakfast-Pension war immer gut belegt. Jess’ Mutter Sharon half ihr oft mit dem Betrieb, wenn die Pension voll ausgebucht war. Flora schaute hinaus in den Hof.
    Während Skipper aufgeregt sämtliche seiner Lieblingsplätze markierte und Mango träge das Bad in der Sonne genoss, versuchte sie, nicht darüber nachzudenken, ob es ihr je gelingen würde, Mariska nach England zu holen.
    Und wenn du schwanger sein solltest, was dann? fragte eine besorgte kleine Stimme in ihrem Hinterkopf. All die Ängste, die sie bisher bemüht unterdrückt hatte, schossen plötzlich in ihr auf. Nun, zehn Tage würde sie mindestens noch warten müssen, bevor sie es wusste – so oder so. Es hatte keinen Sinn, sich schon jetzt unnütz verrückt zu machen.
    Sie war wütend auf sich für das, was in Amsterdam passiert war. Sex sollte nur mit Liebe verbunden sein. An dieser Überzeugung hatte sie auch während der fünf Jahre, die sie mit Peter zusammen gewesen war, festgehalten. Als Peter, den sie hatte heiraten wollen, mit dem sie aber nie geschlafen hatte, sie nach dem Prozess vor dem Arbeitsgericht hatte fallen lassen wie eine heiße Kartoffel, war eine Welt für sie zusammengebrochen. Sie hatte so unbedingt

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