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Und ich erobere dich doch!

Und ich erobere dich doch!

Titel: Und ich erobere dich doch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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da er stand, musste sie den Kopf in den Nacken legen, um ihm ins Gesicht schauen zu können, obwohl sie Schuhe mit hohen Absätze trug. Das passierte ihr nur selten. Peter hatte es gehasst, wenn sie diese Schuhe trug, weil sie dann größer als er gewesen war.
    „Du bist zu groß für eine Frau“, hatte ihre Mutter immer gesagt, so als wäre es das Schlimmste, was einer Frau passieren konnte. Und viele Männer zogen kleine und grazile Frauen vor, das hatte Flora häufig bei Julie und auch ihrer Freundin Jemima mitverfolgen können. Klein zu sein hieß wohl, süß und anziehend zu sein, während Größe scheinbar als wenig weiblich und reizlos erachtet wurde.
    „Gehen wir.“ Angelo legte ihr die Hand auf den Rücken, seine Augen verrieten nichts von dem, was er dachte.
    „Also haben wir doch kein Glück gehabt, wie du gehofft hast“, sagte sie auf dem Weg nach draußen.
    „Das besprechen wir, wenn wir allein sind“, beendete Angelo das Thema.
    „Es ist schon in Ordnung, wenn du schockierst bist. Ich bin es ja auch.“
    Doch anders als Flora war Angelo nicht daran gewöhnt, eine Situation nicht unter Kontrolle zu haben. Plötzlich war sein Leben mit dem von Flora Bennett verbunden, ob es ihm passte oder nicht. Vorausgesetzt natürlich, sie hatte vor, sein Kind zu bekommen. Er schluckte die Fragen hinunter und beschloss, dass Schweigen im Moment die bessere Vorgehensweise war.
    In ihren eigenen Gedanken gefangen, saß Flora in der Limousine und versuchte zu begreifen, dass sie in neun Monaten Mutter sein würde. Ihr Verstand sagte ihr, dass es mehrere andere Optionen gab … Adoption … Abbruch … Instinktiv schreckte Flora vor beiden Entscheidungen zurück. Ihre Schwester hatte sich vor anderthalb Jahren strikt geweigert, so etwas überhaupt in Betracht zu ziehen, sie hatte ihr Kind auf jeden Fall behalten wollen. Aber Julie war ja auch verliebt gewesen, und sie und Willem hatten sich gemeinsam für das Kind entschieden.
    Doch schon jetzt sah Flora das heranwachsende Kind als Teil von sich an. Neben der kleinen Mariska würde es ein weiterer Verwandter sein – der Beginn einer neuen Familie. Allein das Wort „Familie“ wärmte sie und brannte ein wenig von der Kälte des Schocks weg, der sie noch immer in den Klauen hielt.
    Sicher, ein Baby war nicht geplant gewesen, aber so etwas passierte nun mal. Wenn sie ihr Leben umkrempeln wollte, um Mariska eine Mutter zu sein, konnte sie wohl kaum ihr eigenes Kind ignorieren. Sie hatte ein sicheres finanzielles Polster im Rücken, ein gemütliches Zuhause und ein gut laufendes Geschäft. Flora merkte, wie ihre angespannten Nerven sich beruhigten und die Ängste nachließen, denn so schlimm war ihre Situation keineswegs.
    Eigentlich war es auch unerheblich, was Angelo über ihre Schwangerschaft dachte. Und mit dieser Erkenntnis fiel ihr ein riesiges Gewicht von den Schultern. Sie setzte sich gerader auf und fühlte sich schon wesentlich besser.
    Sie brauchte keine Unterstützung von ihm. Sie brauchte weder ihn noch einen anderen Mann.

5. KAPITEL
    „Wohin gehen wir überhaupt?“
    Flora konnte es kaum fassen, aber sie war Angelo tatsächlich ohne jeglichen Widerspruch wie selbstverständlich aus der Limousine in ein Gebäude und weiter in den Aufzug gefolgt.
    „In meine Wohnung. Wir müssen reden.“ Angelos Miene war todernst, die Lippen zeigten nur eine schmale Linie.
    Am liebsten hätte sie einfach losgekichert. In Angelos Pokergesicht wirkten seine attraktiven Züge wie eingefroren in dem angestrengten Bemühen, nur ja keine Regung zu zeigen. Zu schade. Denn hinter dieser kühlen Fassade, die er der Welt zeigte, brodelte es. Die Erinnerung an die heiße Leidenschaft, der er in Amsterdam gezeigt hatte, ließ Flora einfach nicht los – eine Erinnerung, die jedes Mal wieder Hitze in ihr entfachte, sodass die Spitzen ihrer Brüste sich aufrichteten und sich unter ihrem Pullover abzeichneten.
    „Sieh mich nicht so an, mi amante “, sagte Angelo sanft. Die Pupillen seiner erstaunlich blauen Augen waren riesengroß und schwarz, und Flora war sicher, dass ihre ähnlich aussahen.
    Plötzlich schien die Luft zu dick zum Atmen, Floras Stimme klang rau, als sie fragte: „Was … was heißt das eigentlich?“
    „Meine Geliebte“, antwortete er rau.
    „Nein, das bin ich nicht, nicht wirklich.“ Verzweifelt klammerte sie sich an die Vernunft und kämpfte mit aller Macht gegen die Anziehungskraft seiner charismatischen Männlichkeit. Alles in ihr drängte sie, sich

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