Und ich erobere dich doch!
sympathisch finden, ich kann dich begehren … aber verlange nicht etwas von mir, das ich dir nicht geben kann.“
„Warum nicht?“, schoss sie zurück. „Stimmt etwas nicht mit mir?“
Ihr stures Beharren provozierte ihn. „Nein, mit dir ist alles in Ordnung. Aber ich halte nun mal nichts von Liebe und Romantik!“
Sie zuckte die Schultern. „Und ich bin zu jung, um mich mit Respekt und Sympathie zufriedenzugeben!“
Angelo verbiss sich einen unüberlegten Kommentar und zählte still bis zehn. Ihm kam der Verdacht, dass sie die Latte absichtlich immer noch ein Stückchen höher legte. „Ganz gleich, was ich auch anbiete, es reicht dir nicht, oder?“
„Dir sollte klar sein, dass die Unterschiede zwischen uns für beide Seiten Gewicht haben. Vielleicht ziehe ich ja bei dir ein und verliebe mich dann in einen anderen Mann“, gab sie ihm zu bedenken.
„Nein, wirst du nicht, mi amante “, erwiderte er kühl. „Diese Art von Freiheit werde ich dir nicht lassen.“
In ihren Augen tanzte die pure Provokation. „Du arbeitest doch ständig. Was hast du vor? Willst du mich während deiner Abwesenheit im Keller einsperren?“
„Das nicht. Aber ich habe vor, dich im Bett sehr beschäftigt zu halten. Du wirst gar nicht die Energie haben, dich nach anderen Männern umzusehen.“
„Und woher soll ich wissen, ob dieses ganze Gerede nicht nur heiße Luft ist?“ Die Herausforderung war heraus, bevor Flora sich überlegen konnte, was sie da eigentlich sagte.
Als Antwort küsste er sie. Es war ein leidenschaftlicher Kuss, aber auch ein warnender, und ihr Körper füllte sich mit sinnlicher Energie. Er küsste sie, bis sie atemlos war und zitterte. Eine Erregung hatte sie gepackt, wie sie sie nie empfunden hatte.
Flora musste die Lippen von seinem Mund reißen, um Luft holen zu können, und die Lust, gegen die sie sich so wehrte, hatte sie derart schwach gemacht, dass sie die Stirn an Angelos Schulter legte, um sich sammeln zu können.
„Ich warne dich nur vor“, schoss sie den letzten Pfeil ab. „Lust ist nicht genug für mich. Wenn ich einen anderen treffe, der …“
Angelo legte einen Finger auf ihre Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen, seine Augen glühten. „Ich werde dafür sorgen, dass es dir genug ist, amante “, murmelte er rau.
7. KAPITEL
Eine Woche nach diesem Gespräch erhielt Flora Besuch von ihrer Freundin Jemima, die sie seit Monaten nicht mehr gesehen hatte. Jemima war mit Alejandro, einem spanischen Aristokraten, verheiratet und hatte zwei Kinder, Alfie und Candida. Flora hatte Jemima und ihre Familie öfter auf dem Schloss in Spanien besucht, doch seit Mariska zur Waise geworden war, hatten ihre Auslandsreisen sie immer nach Holland geführt, um Zeit mit ihrer Nichte zu verbringen.
Jemima, zierlich, mit rotgoldenen Locken und blauen Augen, wusste bereits, dass Flora schwanger war, und nachdem die beiden Frauen die letzten Neuigkeiten ausgetauscht hatten, hielt sich Jemima nicht mit ihrer Meinung zurück.
„Natürlich musst du nach Amsterdam gehen. Du solltest der Beziehung eine Chance geben. Wenn es zwischen euch klappt, bietet es deiner Nichte und deinen Babys ein wundervolles Heim.“
Gequält sah Flora ihre Freundin an. „Und wenn es nicht klappt?“
„Das Risiko solltest du eingehen. Als Alejandro und ich uns damals versöhnt haben, wollte ich mich zuerst auch nicht auf ein solches Risiko einlassen.“ Jemima und ihr Mann hatten zwei Jahre getrennt gelebt und dann wegen Alfie, dem gemeinsamen Sohn, einen zweiten Anlauf mit ihrer Ehe gewagt. „Du hast Angst davor, verletzt zu werden, und willst dein Leben hier in England nicht aufgeben. Aber du musst es versuchen. Anders findest du nie heraus, ob Angelo und du zusammengehört.“
„Was zwischen uns passiert ist, war nicht mehr als Zufall“, gab Flora zerknirscht zu. „Ich glaube kaum, dass wir ‚zusammengehören‘.“
„Flora, du hast keinem Mann mehr vertraut, seit deine Verlobung mit Peter geplatzt ist.“
„Das hat wahrscheinlich noch früher angefangen. Vorher gab es ja schon meinen Vater, der ein ausgemachter Schürzenjäger war. Und genau das ist das Problem mit Angelo …“
„Was, ist er etwa auch ein Frauenheld?“, fiel Jemima ihr mit gerunzelter Stirn ins Wort.
„Ich weiß es nicht.“ Flora seufzte tief. „Er sieht fantastisch aus, ist ledig und reich. Natürlich hat es da viele Frauen in seinem Leben gegeben. Aber er glaubt weder an Liebe noch an Romantik. Scheint mir, dass er Bindungsangst
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