Und ich erobere dich doch!
Eigentlich wollte ich mit meinem Antrag warten, bis unsere Kinder auf der Welt sind und …“
„Panik wegen Peter?“, fiel sie ihm erstaunt ins Wort. „Wieso?“
„Ich dachte, du würdest noch immer etwas für ihn empfinden.“ Angelo presste die Lippen zusammen. „Ich war schlicht eifersüchtig.“
„Auf Peter?“, stieß sie fassungslos aus. „Obwohl ich aussehe, wie … nun, wie ich eben aussehe?“
„Du fachst noch immer mein Feuer an, mia tesora .“ Er griff nach ihren Händen und zog sie zu sich heran. „Warum also nicht auch seins?“
„Aus einem einfachen Grund.“ Sie zögerte vor dem Geständnis, fuhr dann aber fort: „Peter und mir ist es nie gelungen, überhaupt ein Feuer zu entzünden. Deshalb haben wir uns letztendlich auch getrennt. Meinst du das ernst? Du findest mich selbst in diesem Zustand noch attraktiv?“
„Mehr denn je“, bekräftigte Angelo heiser, was Flora ein heißes Prickeln über den Rücken jagte.
„Aber du hast mich nicht einmal mehr geküsst …“
„Weil du mich gebeten hast, dich nur als Mitbewohner anzusehen.“
„Du hättest das ablehnen sollen. Hast du aber nicht, und deshalb dachte ich, es wäre dir sogar recht.“
„Es war mir alles andere als recht, ich bin schließlich nicht aus Stein!“, rief er frustriert aus. Er legte die Hand an ihre Wange, schob seine Finger dann in ihr Haar. „Hast du überhaupt eine Ahnung, wie schwer es mir gefallen ist, dich nicht anzufassen?“
„Nein …“
Und dann küsste er sie, und das Verlangen und die Sehnsucht in diesem einen Kuss rissen Flora mit. Schwankend lehnte sie sich an Angelo und konnte seine Erregung fühlen. Die Stirn an seiner Schulter geborgen, lächelte sie still in sich hinein. Ja, sie glaubte ihm. Jetzt wusste sie, wie blind sie gewesen war. Und dieses eine Mal war sie tatsächlich überglücklich, dass sie so völlig falschgelegen hatte.
„Selbst mit dir in einem Bett zu liegen wäre unglaublich aufregend“, gestand Angelo heiser. „Im Moment ist ja nichts anderes möglich, aber das ist auch nicht wichtig.“
„Ich dachte, ‚erstaunlich guter Sex‘ wäre die Hauptanziehungskraft?“
„Ich bin längst weit über eine solche Beschränkung hinaus. Wäre mir bewusst geworden, dass ich dein erster Liebhaber war, hätte ich auch wesentlich mehr Feingefühl bewiesen. Leider wollte ich mich unbedingt cool geben.“ Scham und Reue zeigten sich auf seinem Gesicht, während er Flora zurück zum Haus führte. „Was ist nun? Heiraten wir jetzt?“
„Nenn mir einen guten Grund, warum ich Ja sagen sollte.“ Ihre Lippen prickelten noch immer von dem Kuss, und sie war zugänglich für jedes Argument.
„Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr, dass ich mir mein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen kann“, sagte er mit einer Selbstverständlichkeit, als hätte er sie das schon seit Jahren jeden Tag wissen lassen.
Erschüttert schaute Flora ihn an. „Du hast mir doch mal gesagt, dass du nichts von Liebe und Romantik hältst …“
„Nun, ich hätte wohl noch etwas anfügen müssen – bis mir die Richtige begegnet.“ Er legte ihr den Arm um die schmalen Schultern. „Du bist auf jeden Fall die Richtige für mich. Ich besitze einen starken Charakter, aber den hast du auch. Du lässt dich nicht von mir einschüchtern.“
„Das nicht. Aber du kannst mich unendlich wütend machen“, murmelte sie. Noch immer versuchte sie, mit der berauschenden Vorstellung klarzukommen, dass er sie liebte.
„Wir fördern die guten, aber auch die schlechten Seiten in uns zutage. Wir beide sind stur, stolz, ungeduldig …“
Sie legte die Hand auf seine. „Erzähl mir lieber noch mehr von der Sache mit der Liebe!“
„… herrisch, und wir beide wollen immer unseren eigenen Kopf durchsetzen und das letzte Wort haben.“ Keck grinste er sie an. „Wann gibst du mir endlich deine Antwort? Ich habe dir alles angeboten, was du haben willst.“
„Das muss ich mir erst noch überlegen“, meinte sie kokett.
Angelo griff in seine Tasche, zog ein kleines Kästchen hervor und ließ den Deckel aufschnappen. „Dein Verlobungsring …“
„Wow!“ Diamanten und Smaragde ließen in der Sonne ein Feuer aufflammen. „Der Ring ist umwerfend!“ Doch als Angelo ihr den Ring anstecken wollte, jammerte sie: „Er passt nicht! Meine Finger sind geschwollen!“
Das hatte er bereits selbst bemerkt, und so schob er ihr den Ring über den kleinen Finger. „Ich würde gern in der kleinen Kirche heiraten, in der auch
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