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Und ich erobere dich doch!

Und ich erobere dich doch!

Titel: Und ich erobere dich doch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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stellte er fest, wie viele Emotionen sie ausdrückte, selbst wenn sie schwieg.
    Flora zog die Jacke aus und warf sie über einen Stuhl, dann schwang sie wütend zu Angelo herum. „Wie konnten Sie mir verschweigen, was hier vor sich ging?“, verlangte sie vorwurfsvoll zu wissen. „Julie und Willem waren auch meine Familie. Sie hätten mir sagen sollen, dass Julie Drogen nimmt.“
    „Sie war erwachsen, Flora. Sie hatte ihre Wahl getroffen.“
    Herausfordernd hob sie ihr Kinn an. „Und das soll heißen?“
    „Das heißt, dass ich oft mit ihr darüber geredet habe, und ich weiß auch, dass die Sozialarbeiterin sie immer wieder gedrängt hat, sich Ihnen anzuvertrauen. Aber Ihre Schwester wollte nicht, dass Sie von ihrer Drogensucht erfahren, und ich war nicht in der Position, gegen ihren ausdrücklichen Wunsch anzugehen.“
    „Das glaube ich nicht.“ Flora war überzeugt, dass er sich nur herausreden wollte. „Sie tun doch immer genau das, was Sie wollen, Angelo, Sie lassen sich von niemandem etwas vorschreiben.“
    „Glauben Sie mir, es war ein ständiger Kampf für mich, die Kommunikation mit den beiden aufrechtzuerhalten. Das Leben, das sie führten, stieß mich ab, und nur um ihrer Tochter willen hielt ich Kontakt“, erwiderte er grimmig. „Hätte ich den Wunsch Ihrer Schwester missachtet, wäre Mariska diejenige gewesen, die es hätte ausbaden müssen.“
    „Also haben Sie mich außen vor gelassen. Mich in Unwissenheit über das Leben meiner Schwester gehalten, bis es zu spät war“, beschuldigte sie ihn voller Bitterkeit.
    „Mariskas Wohlergehen hatte Priorität für mich“, hielt er ohne Reue dagegen. „In einer schwierigen Situation habe ich mein Bestes getan.“
    „Nun, Ihr Bestes war nicht gut genug, nicht wahr?“, schleuderte sie ihm hitzig entgegen. Das, was sie heute Morgen erfahren hatte, wühlte sie immer noch auf. „Kein Jahr nach Mariskas Geburt sind Ihr Stiefbruder und meine Schwester tot, und die Tochter der beiden ist Vollwaise!“
    Eiskalte blaue Augen blickten sie aus einer steinharten Miene an. Flora musste unwillkürlich an die Gebirgsseen denken, die sie in den Alpen gesehen hatte. Ihr wurde klar, dass nichts von dem, was sie gesagt hatte, auch nur den geringsten Eindruck bei ihm hinterlassen hatte. Seine eiserne Selbstbeherrschung verspottete ihren aufgewühlten Zustand.
    „Willem und Julie waren eine tödliche Kombination“, murmelte er mit tonloser Endgültigkeit. „Willem war schwach, besaß wenig Durchsetzungsvermögen, und Julie nahm schon Drogen, bevor sie sich kennenlernten.“
    Seine unverfrorene Anschuldigung versetzte Flora den nächsten Schock. Ungläubig lachte sie auf. „Wie können Sie es wagen anzudeuten, Julie wäre schuld an dem, was passiert ist? Wie können Sie es wagen zu behaupten, sie hätte das alles initiiert?“
    „Ich sage Ihnen nur, was ich weiß. Es ist nicht meine Absicht, die Erinnerung an Ihre verstorbene Schwester zu beschmutzen.“
    Mit blitzenden Augen funkelte Flora ihn an. „Dann tun Sie es auch nicht!“
    „Ich habe nicht den ersten Stein geworfen“, gab er ruhig zurück. Dabei wanderte sein Blick über ihren Pullover und blieb auf den sanften Rundungen haften. Wie eng die weiche Wolle sich um ihre Kurven schmiegte! Und so, wie die kleinen harten Perlen sich unter dem Stoff abzeichneten, konnte er auch mit Sicherheit davon ausgehen, dass sie keinen BH trug. Die Erkenntnis fuhr ihm direkt in die Lenden. Dass er sich dann ausmalte, wie er ihr den Pullover langsam über den Kopf ziehen würde, machte alles nur noch schlimmer …
    Es kostete ihn nahezu übermenschliche Anstrengung, seine Gedanken aus den erotischen Träumereien zu reißen. Es versetzte ihn in Rage, dass Flora die Macht besaß, ihn abzulenken, ohne es überhaupt zu versuchen.
    „Sie hätten mir sagen sollen, dass Willem und Julie mit Drogen zu tun hatten“, erwiderte sie anschuldigend. Pure Feindseligkeit stand in ihren Augen zu lesen, und die Spannung, die in der Luft hing, machte sie nur noch gereizter. „Es hätte gereicht, mich wissen zu lassen, dass ich die Quelle dieser Information nicht preisgeben darf.“
    „Wie ich bereits sagte, ich habe es nicht geschafft, Willem und seine Frau zu einem Entzug zu bewegen. Sie wollten sich nicht helfen lassen. Daher war es mein vorderstes Ziel, Mariska vor den Exzessen der Eltern zu schützen.“
    Flora holte laut hörbar Luft. Es war der Versuch, ihr überkochendes Temperament wieder unter Kontrolle zu bekommen. Die Arme

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