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... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

Titel: ... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Ball
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früherer Spitzenmann des Stanford-Schwimmteams. Er war ein Muskelprotz mit Hirn und scharfem Verstand. Man konnte sich über alles mit ihm unterhalten. Er war echt ein Teufelskerl. Er trug einen riesigen, hässlichen, schwarzen Pullover aus Yakhaaren, den er in Tibet erstanden hatte, ein eigenartiges Kleidungsstück, das an ihm aber gut aussah. Alles hätte an Eric gut ausgesehen, groß und stattlich wie er war, mit breiten Schultern, ausgebleichten, strohblonden Haaren und einem attraktiven Gesicht.
    Eric arbeitete unregelmäßig spät in der Nacht, da seine Zellkulturen eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung erforderten. Er war auch ein fantastischer Wellenreiter und nahm sich so mächtige Wellen vor, dass ich nur am Strand stand und ängstlich mein Board umklammerte. Jedes Mal wenn hoher Wellengang angekündigt wurde, war Eric nicht im Labor, sondern ließ sich vom Pazifik zusammenschlagen. Man konnte dann seinen zerbeulten Honda Civic auf irgendeinem Parkplatz am Pacific Coast Highway finden, in der Nähe von Surfbreaks, während er auf den riesigen Wellen herumhüpfte und auf die nächste perfekte Welle wartete. Er war bei weitem der aggressivste Surfer, den ich je gesehen hatte.
    Eines Tages kam Eric ins Labor und schaute recht mitgenommen aus.
    „Wie geht’s denn dem anderen?“, fragte ich. „Schaut nach einer wilden Nacht aus.“
    Eric sagte: „Oh ja, ich bin total fertig. Ich war mit ein paar Freunden in der Nähe der Brücke in SF , also beschloss ich drunterzuschwimmen.“
    „Wo zu schwimmen?“, fragte ich, nicht sicher, was er meinte.
    „Na unter der Gate“, antwortete er.
    „Was? Meinst du die Golden-Gate-Brücke?“, fragte ich ungläubig.
    „Klar, bin direkt unter der Golden Gate geschwommen.“
    „Was!? Wie bist du denn da zurückgekommen?“
    „Na ja, als ich auf der anderen Seite war, konnte ich meine Freunde nicht finden, also bin ich wieder zurückgeschwommen. War ziemlich kalt so in der Hälfte.“
    Was sollte ich darauf sagen? Ich bin viel an der Küste geschwommen und hatte immer davon geträumt, einmal den Catalina-Kanal zu durchschwimmen, aber was mir Eric da schilderte, war der reine Wahnsinn.
    „Hast du zumindest die Strömungen überprüft?“
    „Warum?“
    „Weil ich dort viel gesegelt bin und weiß, dass du die Zeiten richtig erwischen musst, sonst treibt es dich nach Hawaii.“
    Eric starrte mich mit großen Augen an, als er merkte, wie ernst mir das war.
    Eric hatte für sein Golden-Gate-Abenteuer weniger als drei Stunden gebraucht. Es war ein unglaublicher, spontaner Einfall, aber Erics Freund und sein Bruder bestätigten, dass er das wirklich geschafft hatte.
    Eric war auch im Forschungslabor sensationell und berühmt für seine unglaubliche Produktivität. Als sein Stipendium zu Ende ging, fuhr er zum Surfen nach Mexico. Er sollte zurückkommen, aber ich habe nicht wieder von ihm gehört. 2
    Bob Sellers war der Rock-Star unserer Labors. Er war unglaublich beliebt und viele Forscher bewunderten ihn. Er war wirklich einzigartig und nicht nur Forscher, sondern auch ein erfahrener Taucher und Meeresfotograf. Bob und sein Bruder flogen immer wieder nach Tahiti, dann ein paar Stunden weiter zu irgendeiner einsamen Insel, wo sie ein Tauchboot nahmen und einige Tage mit Extremtauchen verbrachten. Die Fotos, die Bob von seinen Tauchgängen mitbrachte, waren unglaublich und zeigten Lebewesen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Sie waren um Klassen besser als die in meinen Taucherzeitschriften oder im National Geographic . Mit diesen Bildern war Bob der Ansel Adams der Unterwasserphotographie. Auf Tauchgängen trennte er sich oft von allen anderen (was ein schwerer Sicherheitsverstoß beim Tauchen ist), versuchte dann, seine Luftblasen auf ein Minimum zu reduzieren und lag ganz still am Meeresboden, bis etwas vorbeischwamm. Statt die Tiere zu verfolgen, versuchte Bob, ihre Nahrungsquellen herauszufinden und wartete dann stundenlang am Boden. Seine Bilder beweisen, dass diese Methode funktioniert hat. Die anderen Forscher bewunderten ihn, weil er nicht nur ein außergewöhnlicher Forscher, sondern auch eine tolle Persönlichkeit war.
    „Bob versteht das alles“, sagten sie.
    Er hatte eine Gruppe von Fans, die alle kleine Bobs sein wollten, und war so als einer der wenigen mir bekannten Forscher von einer Art Groupies umgeben. Bob war auch ein Gründungsmitglied der Fungus (Pilz) Federation von Santa Cruz (Motto: „Wir geben den Fun in den Fungus“), seine Pilzsuppe war absolute

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