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Und in der Hölle mach ich weiter

Und in der Hölle mach ich weiter

Titel: Und in der Hölle mach ich weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tucker Max
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nicht. Die schwulen Typen sind extravagant und unterhaltsam, superschlank, kippen knallbunte Drinks und tragen funkelnde, glänzende Klamotten. Die Heteroburschen tragen enge T-Shirts, hängen in Pulks herum und lauern auf die Gelegenheit, eines der vielen Mädchen anzumachen, die diese Clubs »nur zum Tanzen« besuchen.
    Nicht so in Chicago. Die Schwulen in Chicago sehen aus wie Heteros und verhalten sich auch so, außer dass sie bei ihrem Äußeren mehr auf Kleinigkeiten achte n … und, na j a … sie ficken halt andere Kerls in den Arsch.
    Ich saß mit einem Mädchen und drei Männern am Tisch. Jeder der Burschen war von meinen sonstigen männlichen Freunden kaum zu unterscheiden und verhielt sich auch wie sie. Sie waren allerdings besser gekleidet. Nachdem ich mich eine Weile an ihre Gesellschaft gewöhnt hatte, war ich eigentlich ganz froh, mit diesen gut aussehenden und allesamt schwulen Typen herumzuhängen, denn das hieß ja auch, dass ich weniger Konkurrenz hatte. Man kann echt jeden der ungefähr 40 Heteromänner fragen, die im Laufe der letzten zehn Jahre am Vassar College studiert haben – wenn überall nur Schwule rumlaufen, sind die Mädchen ganz verzweifelt. Unglücklicherweise gab ’ s hier keine Mädchen außer den Schwuchtelhexen, aber die kitzeln mich nicht in meinen Lenden.
    Da mir langsam langweilig wurde und ich Tucker Max bin, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, diesen Kerls ein paar interessante Fragen zu stellen. Es gibt ja so vieles, was man fragen könnte, also fing ich einfach mal an:
    »Also, Jungs, mal ernsthaft, was ist am Schwanzlutschen so geil, dass ihr darauf so abfahrt?«
    Sie erklärten mir, dass man sich beim Schwanzlutschen eben vorstellen könne, gerade den eigenen Lümmel zu verwöhnen: »Du kümmerst dich um einen Schwanz, als wäre er eine kleine Ausgabe von dir selbst.« Außerdem meinten sie, dass es viel besser sei, den eigenen Schwanz von einem Kerl gelutscht zu bekommen als von einer Frau, denn: »Wir wissen, was wir uns wünschen. Frauen haben keine Schwänze, deshalb können sie auch nicht so gut mit Schwänzen umgehen wie wir.«
    Mit der Zeit stellte sich heraus, dass zwei der drei Kerls es auch schon mit einigen Mädchen getrieben hatten. Christian Slater hatte ungefähr zehn vernascht, Adam vielleicht acht. Sie hatten also echte Vergleichsmöglichkeiten. Ich musste ihnen daher wohl glauben.
    Wir beschlossen, das »Felt« zu verlassen und ins »Manhole« zu gehen. Allein schon der Name sollte eigentlich Hinweis genug sein. Aber damit es auch begriffsstutzige Leser wie mein Cousin kapieren: Das »Manhole« ist ein berühmter Schwulenschuppen, und es ist vor allem dafür bekannt, dass sich da so manche schwulen »Sachen« abspielen.
    Als wir auf dem Weg zu diesem Club waren, begann Adam, sich plötzlich Sorgen um mich zu machen: »Tucker, bist du sicher, dass du mitkommen willst? Da geht ’ s ziemlic h … krass zu.«
    Junge, bitte! Ich lass doch eine solche Menge Stoff zum Erzählen nicht wegen ein paar draufgängerischer Schwänze sausen: »Alter, ich bin in South Beach aufgewachsen. Ich war in Thailand. Nichts von dem, was sich da abspielen könnte, wird mich schockieren oder verwirren.« Ehrlich gesagt, war ich noch nie in Thailand, aber das jetzt wollte ich auf gar keinen Fall verpassen.
    Kam man in den Club hinein, stand man gleich in einem riesigen Raum, von dem aus eine Art Tunnel in einen ebenso geräumigen hinteren Bereich führte. Mitten im vorderen Raum stand eine ausladende, sternförmige Bar. Unter der Decke waren ringförmig Dutzende von Bildschirmen aufgehängt, etwa so wie in einer gewöhnlichen Sportbar. Im Gegensatz zu einer gewöhnlichen Sportbar waren auf den Bildschirmen aber keine Sportwettkämpfe zu sehen. Es sei denn, man wollte heftigen Sex zwischen Männern mit Säcken wie bei Maultieren aus Tijuana als Sport bezeichnen. Die Wände, von denen ich stets mindestens 70 Zentimeter Abstand hielt, waren in einem dunklen, schmuddeligen Braun gehalten. Ein besonderer Gag: Alle Männer liefen oben ohne rum. Ich allerdings nicht. Und das sollte auch so bleiben.
    Jez und ich stellten uns an den Toiletten an. Jeder Typ in der Schlange schob sie gleich weiter nach vorne. Als sie fragte, was das solle, hieß es nur: »Weil du hier bitte wieder verschwinden solltest.« Da öffnete sich die Tür, und drei Kerle kamen gemeinsam aus einer Toilettenkabine raus. Der Letzte hielt plötzlich inne und meinte: »Oh, wartet, ich muss pinkeln«, und ging

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