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Und in der Hölle mach ich weiter

Und in der Hölle mach ich weiter

Titel: Und in der Hölle mach ich weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tucker Max
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vorkam.
    Auch wenn ich mich nicht mehr daran erinnere, worüber wir miteinander geredet haben, bin ich mir sicher, dass es darum ging, was für ein geiler Typ ich bin. Besonders lustig fand ich es, als er die nächste Runde bestellen wollte. Er fragte mich, ob ich noch einen Drink nehmen würde, blickte dann auf mein noch nicht geleertes Bier und meinte ziemlich herablassend: »Ach, du hast ja noch nicht mal ausgetrunken.« Ist schon super, wenn dich deine eigenen Fans fertigmachen. Ich hatte es nicht anders verdient und hätte auch nichts anderes erwartet. Wenn jemand wie ich keinen Spaß versteht, wär das ja wohl das Allerschärfste.
    Während wir quatschten, kam ein Mädchen dazu, das sich sofort an mich ranschmiss und beinahe schon an mir rumfingerte. Ich unterhielt mich etwa 20 Minuten mit ihr, dann sagte sie: »Komm, wir gehen zurück an deinen Platz.« Ein zustimmendes Nicken später ergriff sie meine Hand, und wir bewegten uns Richtung Tür. Ich mag meine Fans wirklich, aber eine Möse lass ich dafür trotzdem nicht sausen, auch wenn ich ziemlich sicher bin, dass der Typ, als wir das Lokal verließen, meinte: »Tucker, was soll das? Die ist doch höchstens ’ne Zwei-Sterne-Tussi.« Aber in dem Augenblick war ich echt davon überzeugt, dass ich es mit einer Vier-Sterne-Tussi zu tun hatte. Allerdings ist bekanntlich alles eine Frage der Wahrnehmung.
    Tja, und dann wurde mein Schwanz auf eine Art und Weise seines Rechts auf einen Schuss beraubt, wie ich es noch nie erlebt hatte. Als wir gerade rausgingen, stürzten ihre Freunde wie auf ein Stichwort aus allen Ecken der Bar auf sie zu. Ich hatte sie überhaupt nicht kommen sehen. Sie nahmen sie in die Mitte, schoben sie von mir weg in ein Taxi und stiegen einer nach dem anderen ebenfalls ein. Der Letzte meinte dann: »Tut mir leid, das Taxi ist voll.« Das Einzige, was ich aus dem Taxi noch mitbekam, war ein Satz des Mädchens: »Aber ich wollte doch mit ihm schlafe n …«
    Dass mir die Beute direkt vor der Nase wegstibitzt worden war, war so schockierend und überraschend, dass ich noch eine ganze Weile draußen in der Kälte rumstand und dem Taxi hinterherschaute, wie es davonfuhr. Schließlich kehrte ich in die Kneipe zurück und tigerte wie ein orientierungsloser Obdachloser um die Bar herum. Irgendwie musste ich es schaffen von »Gleich gibt ’ s ’nen Fick« auf »Wieder von vorne anfangen« umzuschalten. Dann klingelte mein Handy, und Teil 2 der Geschichte begann …
    Teil 2: Das beunruhigendste Gespräch, das Tucker je geführt hat
    Noch ganz betäubt davon, dass mir eine lüsterne Vagina weggeschnappt worden war, ging ich ans Telefon. Es war meine Freundin Jez.
    »Hey, was treibst du so? Komm doch bei uns vorbei, wir sind im › Felt ‹ . Das ist in Halsted, nördlich von Belmont.« Jeder, der in Chicago lebt, weiß, was das heißt.
    Ich nahm ein Taxi und trudelte in einer Bar ein, die vollgepfropft war mit Dutzenden der bestangezogenen Kerle, die ich je gesehen habe. Mädchen waren kaum da. Oh, Jez, das hast du aber toll hingekriegt, mich hierherzulotsen. Wie soll ich denn auf diesem beschissenen Würstchenfestival ein Mädchen aufreiße n … DA IN DER ECKE KNUTSCHEN ZWEI KERLE!!
    Jez kam auf mich zu, drückte mich fest und gab mir ’nen dicken Schmatz. Sie war völlig zugedröhnt. »Komm, ich stell dir meine schwulen Freunde vor. Einer von ihnen sieht aus wie Christian Slater!«
    Also schleuste sie mich zu dem falschen Christian Slater und ihren anderen schwulen Freunden rüber und stellte mich vor: »Das ist mein Heterofreund Tucker. Ist er nicht süß?« Alle gaben ihr recht, und ich hatte plötzlich das dringende Bedürfnis nach etwas Alkoholischem. Also bat ich den Barkeeper, mir irgendwas Starkes zu bringen. Als Reaktion auf diese vage Bestellung bekam ich einen Long-Island-Himbeer-Eistee serviert. Nur mühsam konnte ich mich zurückhalten, ihm den Drink ins Gesicht zu schütten, und drückte ihm dann auch noch zehn Dollar dafür in die Hand. Ich war mir sicher, dass ich heute Abend noch auf irgendeine Art heftig rangenommen werden würde.
    Als einer, der sich seine Clubhörner in South-Beach-Etablissements wie dem »Twist and Swirl« abgestoßen hat, bin ich die Gesellschaft von Schwulen gewöhnt und habe normalerweise überhaupt kein Problem damit, mit diesen Leuten zusammen zu sein. Aber das hier war was ganz anderes. Die coolsten Clubs in South Beach sind »Schwulenclubs«, aber dort ist deutlich erkennbar, wer schwul ist und wer

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