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Und in der Hölle mach ich weiter

Und in der Hölle mach ich weiter

Titel: Und in der Hölle mach ich weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tucker Max
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da sie mittwochs immer in eine Bar in Chapel Hills gehen. Aber an der Duke-Universität gab es außer meinen Freunden noch ein paar andere Säufer. Zum Beispiel zwei großmäulige, geschwätzige Schlampen namens Carry und Amy, die an diesem Abend auch im »James Joyce« waren.
    Der Versuch, mich zu verstecken, als sie reinkamen, war sinnlos, ihr Skandalradar war einfach zu gut. Sie sahen mich sofort.
    Carry: »Hey, Tucker, ich wollte gerad e …«
    Sie stoppte mitten im Satz, als sie das Monster in meiner Begleitung sah. Ich wünschte, ich hätte ein Foto von ihrem Gesichtsausdruck in diesem Moment: äußerste Verwirrung gemischt mit einem Hauch Abscheu und einem Stich Verachtung. Beinahe hätte ich lachen müsse n … aber da fiel mir wieder ein, dass ich ja das arme Schwein war, das mit dem fetten Mädchen zusammen war.
    Tucker: »Hey, wir wollten gerade gehen.«
    Das fette Mädchen stand hinter mir und wartete darauf, vorgestellt zu werden, aber das geschah nicht.
    Carry: »Wa – we – ohh h …Tucker!«
    Bevor sie ihren Gedanken zu Ende führen konnte, war ich verschwunden. Ich legte wirklich keinen Wert darauf, das Ende ihres Satzes zu hören.
    Also landeten das fette Mädchen und ich bei mir (ich kannte meine Mitbewohner, Hate und Credit waren bestimmt auf Kneipentour). Wir hatten Sex und waren dann beide so gut wie bewusstlos, obwohl es erst 23 Uhr war. Ich weiß nicht, ob es der Alkohol, der Qualm oder die posttraumatische Belastungsstörung war, die mich so geschafft hat. Vielleicht auch eine glückliche Kombination aus allen drei Faktoren.
    Die Götter des Alkohols amüsieren sich oft genug auf meine Kosten, aber manchmal stehen sie auch auf meiner Seite. Um mich aus einem Vollrausch aufzuwecken, braucht es normalerweise mindestens Eiswasser und ein Nebelhorn, aber irgendwie wachte ich diesmal rechtzeitig auf, um zu bemerken, dass Credit und Hate langsam die Eingangstür öffneten und – geheimnisvoll flüsternd – auf meine Tür zuschlichen. Ich sprang aus dem Bett, hechtete zur Tür und konnte sie gerade noch rechtzeitig abschließen, bevor sie hereinkamen.
    Gegen ihr Geschrei und gegen das Trommeln an die Wände konnte ich leider nichts tun.
    Hate: »Max!! BRING DIE FETTE RAUS! WIR WOLLEN SIE SEHEN!!!« Credit: »Sag ihr, dass ich einen Cheeseburger dabeihab!«
Hate: »MAX!! WIR WOLLEN SIE SEHEN!! BRING SIE RAUS!! YYYIIIIPPPIIIII!!«
    Natürlich konnte ich das Lachen nicht unterdrücken. Es war saukomisch. Aber das Beste kam noch.
    Fettes Mädchen: »Wovon reden die? Sollen wir rauskommen?«
Tucker: »Ach nee. Sag mal: Willst du vielleicht hier schlafen? Es ist schon fast Mitternacht.«
Fettes Mädchen: »Würd ich gerne, aber ich kann nicht! Ich muss morgen zur Arbeit und kann nicht von hier aus starten. Eigentlich muss ich ziemlich bald gehen.«
Tucker: »Aber wart noch ’ne Minute.«
    Klasse. Wie sollte ich die jetzt hier rauskriegen, ohne dass sie meinen Mitbewohnern über den Weg lief? Hate und Credit hatten sich wahrscheinlich im Wohnzimmer vor dem Fernseher niedergelassen, also musste ich mir einen Plan zurechtlegen.
    Da meine Zimmertür der Eingangstür gegenüberlag, brauchte das fette Mäd chen nicht durchs Wohnzimmer zu gehen. Ich musste sie einfach von meiner Zimmertür direkt zur Eingangstür und dann in ihr Auto bugsieren.
    Tucker: »Alles klar. Zieh deine Klamotten an, und dann schaffen wir dich aus der Wohnung.«
Fettes Mädchen: »Rausschaffen? Was ist mit deinen Freunden? Wollten die mich nicht kennenlernen?«
Tucker: »Glaub mir, meine Freunde willst du nicht kennenlernen. Die sind böse. Vergewaltiger und Mörder. Alle beide. Üble Charaktere.«
Fettes Mädchen: »Ich würd sie aber gerne kennenlernen. Die klangen doch nett!«
Tucker: »Das ist leider nicht möglich.«
Fettes Mädchen: »Tucker. Du wirst mich hier nicht rausschubsen wie eine Prostituierte.«
Tucker: »Okay. Aber du kannst meine Mitbewohner nicht kennenlernen.«
Fettes Mädchen: »Tucker, ich möchte sie aber kennenlernen. Ich muss nur erst pinkeln, dann zieh ich mich an und geh raus und sag ihnen wenigstens Guten Tag.«
    Sonst noch was? Der Tag, an dem ein fettes Mädchen sich mei-nem Willen widersetzt, ist der Tag, an dem ich mich zur Ruhe setze.
    Ich überlegte hin und her, öffnete dann ganz leise mein Fenster und warf all ihre Klamotten in den Hof. Sie war entsetzt, als sie aus dem Bad kam.
    Fettes Mädchen: »Wo sind meine Klamotten?«
Tucker (mit einem Fingerzeig auf das Fenster): »Wenn du meine Freunde

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