Und in der Hölle mach ich weiter
dass ich die ganze Nacht feiern war und kaum etwas sehen konnte, weil ich meine Kontaktlinsen verloren hatte, als ich irgendeine Alte flachlegte. Er stand auf und erzählte das allen Anwesenden. Ich fand das komisch, der Personalbeauftragte nicht. Was soll’s, wenn der Scheißkerl keinen Humor versteht.
In der nächsten Woche kam der Personalbeauftrage, John Steele, runter in mein Büro, das ich mit drei anderen Praktikanten teilte, und machte etwas Small Talk mit uns. Er fing an, über die Site Infirmation.com – und deren Infobörse für geldgierige Arbeitneh mer – zu schwadronieren, und meinte, dass es unglaublich sei, wie schnell die Höhe des Lohns, den Fenwick seinen Sommerpraktikanten zahlte, dort veröffentlicht worden war und wie sehr dieser Vorgang sich auf das Handeln von anderen Firmen auswirkte. Hier muss ich kurz unterbrechen, um einen wichtigen und aussagekräftigen Nebenstrang dieser Geschichte zu erzählen.
Im Frühjahr hatte Fenwick bekannt gegeben, dass sie vorhätten, ihren Sommerpraktikanten nur 2100 Dollar pro Woche zu zahlen, was erheblich weniger ist als die 2400 Dollar, die von großen Firmen in New York, LA und Chicago gezahlt wurden. Kurz bevor wir in Palo Alto ankamen, verkündete Fenwick (und andere Firmen im Silicon Valley) jedoch, dass sie sich entschlossen hätten, wie andere große Firmen in wichtigen Städten auch 2400 Dollar zu zahlen.
Wieso? Dafür, dass Fenwick und die meisten anderen Silicon-Valley-Firmen das Praktikantengehalt von 2100 Dollar auf 2400 Dollar erhöht hatten, war ich praktisch allein verantwortlich. Wie das? Durch die Vorteile des Internets und den Einfluss einer Website namens Infirmation.com.
Infirmation.com ist eine berufsspezifische Website mit Message Boards, auf denen jeder anonym alles einstellen kann. Die Message Boards sind nach Regionen unterteilt, eines ist für New Yorker Angestellte, eines für die im Silicon Valley, eines für Chicago und so weiter. Diese Message Boards, die »Gierige Angestellten«-Boards genannt werden, waren in den vorangegangenen Monaten geradezu berühmt geworden als Instrument, mithilfe dessen sich Angestellte verschiedener Firmen über ihre Gehälter, Prämien, Arbeitsbedingungen und was immer sie wollten, austauschen konnten. Ein einschneidendes Ereignis war es, als Gunderson, eine relativ kleine Firma im Silicon Valley, ihre Anfangsgehälter von (den durchschnittlichen) 10 0 000 Dollar auf 12 5 000 Dollar erhöhte. Einer der ersten Orte, an denen diese Information zu finden war, war das Message Board auf Infirmation.com, und von diesem Moment (und einigen anderen, ähnlichen Vorfällen) an tauschten sich Angestellte permanent untereinander über die Vor- und Nachteile ihrer jeweiligen Firmen auf diesen Message Boards aus.
Ein Resultat dieser Entwicklung war, dass Gesellschafter aller wichtigen Firmen diese Message Boards scharf im Auge behielten, um ja kein Gerücht über ihre Firma oder die Konkurrenz zu verpassen. Sie mussten immer auf dem Laufenden bleiben, da eine Veränderung der Einkommen in Firma A eine Massenabwanderung von Angestellten oder Jurastudenten aus Firma B bewirken konnte, bevor die überhaupt wusste, was los war.
Was hat das mit unserer Geschichte zu tun? Die New Yorker Praktikantengehälter (2400 Dollar) waren bereits veröffentlicht, und alle warteten darauf, dass die Firmen im Silicon Valley die ihren bekannt gaben. Fenwick hatte zu dieser Zeit drei Hauptkonkurrenten im Silicon Valley: Cooley, Wilson und Brobeck (das sind Abkürzungen für große Anwaltskanzleien). Fenwick gab als erste Firma irgendwann Ende April seine Gehälter bekannt, jene 2100 Dollar, die weit unter der Summe aus New York lagen.
Da mich das ärgerte, habe ich diese Info sofort auf dem »Silicon Valley/SF Gierige Angestellte«-Message Board hinterlassen und anschließend unter vier oder fünf verschiedenen Nicknames eine heiße Diskussion darüber entfacht, dass dies schrecklich sei und wie sehr Fenwick seine Praktikanten damit beleidige, dass niemand für Fenwick arbeiten würde, wenn die Firma so arm sei, dass sie sich wegen 300 Dollar pro Woche so anstellen müsse und, und, und. Einen meiner Nicknames habe ich sogar dazu missbraucht, die Gegenseite zu spielen. Es war super. Von den 20 Mitteilungen, die zu dem Thema am ersten Tag online standen, stammten ungefähr zehn von mir. Mit etwas nachlassendem Ausstoß machte ich noch drei Tage so weiter.
Ungefähr eine Woche nach der Ankündigung von Fenwick und der sich
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